Vogelsberg am 24.06.2023

Vogelsberg am 24.06.2023

Lesedauer 4 Minuten

Dieses Jahr scheint ein besseres Jahr als let­ztes zu wer­den, da ich am Sam­stag nun schon zur vierten Beobach­tungsnacht in den Vogels­berg auf­brechen kon­nte. Ich nutze jet­zt aber auch wieder ver­mehrt die Nächte um Neu­mond herum und beschränke mich nicht mehr nur auf Neu­mond­nächte. Andi war auch wieder dabei, aber dieses Mal mit Zelt nach­dem beim let­zten Mal die Nacht im Auto nicht ganz so erhol­sam war. Da wir uns um 20 Uhr noch einen Vor­trag anhören und vorher auch noch grillen woll­ten haben wir uns schon um 16 Uhr auf dem Gelände der Ster­nen­welt getroffen.

Der Landeplatz von Apollo 11, die Venus und der Mars
Foto: Ocu­lum Reiseat­las Mond
Reiseat­las Mond — Seite 12

Nach einem leck­eren Aben­dessen und einem tollen Vor­trag über unsere Sonne kon­nten nun die ersten Beobach­tun­gen starten. Andi hat in der Zwis­chen­zeit einen guten Platz für seine Star­trailauf­nahme gesucht. Ich habe mir als erstes den Lan­de­platz von Apol­lo 11 auf dem Mond ange­se­hen. Beim Abgle­ich mit der Karte aus meinem Mon­dat­las ist mir aufge­fall­en, dass es auf dem Mond auch einen Krater mit dem Namen Schmidt gibt. Ist mir bish­er noch nie aufge­fall­en. Im Anschluss habe ich mir dann noch das Gebirge Mons Penck angeschaut. Das Gebirge hat eine Höhe von 4200m und der Schat­ten­wurf auf der Ober­fläche ist deut­lich zu sehen.

Nach dem Mond habe ich dann die Venus beobachtet. Diese zeigt sich heute passend zum Mond in ein­er schö­nen Sichelform. Dem Mars habe ich dann etwas später auch noch einen Besuch abges­tat­tet, aber auf­grund der bere­its recht niedri­gen Höhe am Hor­i­zont war nur eine runde und stark flim­mernde Plan­eten­scheibe zu sehen.

Die ersten Deepsky Objekte der Nacht

Die näch­sten Minuten ver­brachte ich ungeduldig mit Blick in den Him­mel und wartete darauf, dass die ersten Stern­bilder voll­ständig zu sehen waren. Das Stern­bild Herkules war dann auch schon recht bald zu sehen und so startete ich meine Deep­sky Tour mal wieder mit dem Kugel­stern­haufen M13. Danach habe ich wieder das Dop­pel-Dop­pel Stern­sys­tem Epsilon Lyrae und den Ringnebel M57 im Stern­bild Leier beobachtet.

Im Anschluss an die bei­den Objek­te habe ich dann den plan­e­tarischen Nebel NGC6826 im Stern­bild Schwan beobachtet. Auch bekan­nt unter dem Namen blink­ing Neb­u­lar. Dieses Mal habe ich ihn auch recht schnell gefunden.

Foto: Andi R.Eine Rose am Nachthimmel

Danach habe ich im Stern­bild Kas­siopeia den offe­nen Stern­haufen NGC7789 beobachtet. Er ist auch unter dem Namen Car­o­lines Rose bekan­nt. Der Name kommt von den rosenähn­lichen Struk­turen die man in dem Stern­haufen erken­nen kann. Ein tolles Objekt was man sich unbe­d­ingt anse­hen sollte. Ein weit­eres tolles Objekt ist der Eulen­haufen NGC457 den ich mir danach auch noch angeschaut habe.

Das näch­ste Objekt war dann der Kugel­stern­haufen M71 in Stern­bild Pfeil. Er ist nicht so prachtvoll wie andere Kugel­stern­haufen, da er eher ziem­lich aufge­lock­ert ist, aber trotz­dem einen Besuch wert. Nach M71 habe ich dann nochmal M13 beobachtet, der nun sich nun etwas höher am Him­mel befand und dadurch noch bess­er zu sehen war.

Nebel und Galaxien

Das näch­ste Objekt war dann ein eher unbe­ab­sichtigtes Ziel. Ich wollte mir eigentlich zwei Nebel (M8 und M20) im Stern­bild Schütze anschauen und bin dann beim Suchen kurz über den Kugel­stern­haufen M9 im Stern­bild Schlangen­träger gestolpert. Die bei­den Nebel habe ich dann auf später ver­schoben wenn sie etwas höher am Him­mel stehen.

Da das störende Mondlicht nun weg war habe ich als näch­stes den Cir­rus­nebel beobachtet. Vor zwei Wochen war dieser allerd­ings mit etwas mehr Kon­trast zu sehen.

Nach dem Cir­rus­nebel habe ich die Him­mel­rich­tung geän­dert und habe mir die Galax­ien M51 im Stern­bild Jagdhunde und M101 im Stern­bild Großer Bär ange­se­hen. Auch hier war heute der Kon­trast nicht ganz so gut wie beim let­zten Mal. Die näch­sten bei­den Galax­ien waren dann die Zigar­ren­galax­ie M82 und die Bodes Galax­ie M81 die sich eben­falls im Großen Bär befinden.

Fitnessgeräte im Fuchs und im Perseus

Bei den näch­sten bei­den Objek­ten die ich mir angeschaut habe han­delt es sich um plan­e­tarische Nebel. M27 befind­et sich im Stern­bild Fuchs und trägt auch die Beze­ich­nung Hantel­nebel. Der zweite plan­e­tarische Nebel M76 wird auch als klein­er Hantel­nebel beze­ich­net. Er befind­et sich im Stern­bild Perseus.

Das näch­ste Objekt war dann heute Pre­miere. Den offe­nen Stern­haufen NGC6939 hat­te ich zuvor noch nie beobachtet. Er befind­et sich im Stern­bild Kepheus. Es han­delt sich um einen eher unauf­fäl­li­gen Stern­haufen mit eini­gen helleren Ster­nen außen­rum. Er zählt aber mit seinem Alter von 1,6 Mil­lar­den Jahren zu den ältesten sein­er Sorte.

Da nun das Stern­bild Schütze etwas bess­er zu erken­nen war habe ich mir als näch­stes die bei­den Nebel M8 und M20 ange­se­hen. M8 trägt auch den Namen Lagunenebel und der zweite Nebel M20 wird auch als Tri­fid­nebel beze­ich­net. Nach den bei­den Nebeln habe ich mir dann nochmal einen Kugel­stern­haufen (M56) ange­se­hen. Dieser Kugel­stern­haufen befind­et sich im Stern­bild Leier.

Kleinigkeiten im Herkules

Die näch­sten bei­den Objek­te die ich dann bebachtet habe befind­en sich bei­de im Stern­bild Herkukes. Das erste Objekt war der Kugel­stern­haufen NGC6229. Er ist sehr klein und kann bei geringer Ver­größerung dur­chaus mit einem Stern ver­wech­selt wer­den. Er ist unge­fähr viemal so weit von der Erde ent­fer­nt wie die bei­den anderen großen Kugel­stern­haufen M13 und M92 im Herkules. Bei dem zweit­en Objekt han­delte es sich um den plan­e­tarischen Nebel NGC6210 auch bekan­nt als Schild­kröte. Auch dieses Objekt ist sehr klein und kann schnell überse­hen werden.

Noch ein paar Galaxien und ein Katzenauge

Im Anschluss an die bei­den Objek­te im Herkules habe ich dann im Stern­bild Drachen zunächst die Galax­ie NGC6503 beobachtet. Das zweite Objekt im Stern­bild Drache NGC6543 kon­nte ich wieder mal nur mit Starhop­ping find­en. Beim Katzenau­gen­nebel war heute mit 127-fach­er Ver­größerung und indi­rek­tem Sehen der Zen­tral­stern gut zu sehen und der Nebel zeigte sich nur schwach außen­herum und es waren ansatzweise leichte Struk­turen zu sehen. So hat­te ich ihn bish­er noch nie gese­hen. Die zweite Galax­ie im Drachen war dann die Galax­ie M102.

Den Abschluss des Abends bilde­ten dann der Kugel­stern­haufen M13 im Herkules und die kleine unschein­bare Galax­ie NGC6207 in sein­er Nähe. Da es nun doch schon recht hell wurde haben wir dann abge­baut und uns nochmal ein paar Stun­den zum Schlafen hingelegt.

 

 

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Bildquellen

  • Mon­dat­las_­Seite-12: Ocu­lum Reiseat­las Mond
  • Vogelsberg_240623_1: Andi R.
  • Vogelsberg_240623_2: Matze Schmidt
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