Vogelsberg am 09.06.2023

Vogelsberg am 09.06.2023

Lesedauer 3 Minuten

Das Wet­ter ist in let­zter Zeit offen­sichtlich auf Wiedergut­machung aus und hat auch an diesem Woch­enende wieder klaren Him­mel für uns bere­it gehal­ten. Also hat­te ich bere­its am Don­ner­stag den Entschluss gefasst wieder nach Stumperten­rod zu fahren. Diese mal wollte mein Sohn aber auf jeden Fall mitkom­men. Nach meinem let­zten Aus­flug hat­te er sich noch beschw­ert, dass ich ihn nicht mitgenom­men hat­te. Am Fre­itag Abend um 20 Uhr sind wir dann los­ge­fahren. Im Auto natür­lich die gesamte Astroaus­rüs­tung inkl. Zelt und Zube­hör. In der Abend­däm­merung sind wir dann angekom­men und haben zunächst erst mal alles aufge­baut bevor wir noch alle anderen begrüßt haben.

Venus als Einstieg

Als erstes Ein­stieg­sob­jekt haben wir uns dann die Venus angeschaut, die mein Sohn alleine mit dem Tel­radsuch­er erfol­gre­ich am Teleskop eingestellt hat. Er hat das vorher noch nicht so oft gemacht und so war der gemein­same Beobach­tungsabend auch ide­al um das mal ein wenig zu üben. Etwas schwieriger war es dann mit dem Kugel­stern­shaufen M13 im Stern­bild Herkules. Hier waren aber vor allem die noch etwas schwach leuch­t­en­den Sterne die Haup­tur­sache für das vor­läu­fige scheit­ern. Dafür kon­nte er aber nach ein paar Ver­suchen mit dem Fer­n­glas den Klei­der­bügel­haufen cr399 sehen.

Supernova in M101 “die erste”

Als näch­stes wollte er unbe­d­ingt die Super­no­va in der Galax­ie M101 im großen Wagen sehen. Die kon­nte ich bish­er selb­st ja noch nicht beobacht­en. Wir wagten also einen ersten Ver­such und er hat auch die Galax­ie rel­a­tiv schnell am Teleskop ein­stellen kön­nen. Lei­der kon­nten wir noch nicht genug Sterne außen herum iden­ti­fizieren um uns der Super­no­va zu nähern.

Nach diesem kleinen Rückschlag wurde es Zeit für eine pos­i­tives Erleb­nis und wir haben einen erneuten Ver­such mit M13 unter­nom­men. Dies­mal kon­nte er die Sterne bess­er erken­nen und auch das Teleskop entsprechend aus­richt­en. M13 hat ihn, vor allem bei hoher Ver­größerung, erwartungs­gemäß begeis­tert. Im Anschluss habe ich ihm dann kurz das Dop­pel-Dop­pel-Stern­sys­tem in der Leier gezeigt von dem ich bere­its im let­zten Beitrag berichtet habe. Epsilon Lyrae zeigt je nach Ver­größerung erst ein Dop­pel­stern­sys­tem und dann ein Doppel-Doppel-Sternsystem.

Cirrusnebel und Supernova M101 “die Zweite”

Foto: Matze SchmidtIm Anschluss daran habe ich meinen Sohn dann den Cir­rus­nebel im Stern­bild Schwan ein­stellen lassen. Hier hat er sich richtig Zeit genom­men und ihn lange betra­chtet und ist die gesamte Struk­tur auch schön langsam mit dem Teleskop abge­fahren. Das hat mir alleine schon beim Zuschauen Spaß gemacht.

Nach dem Cir­rus­nebel haben wir einen weit­eren Ver­such mit der Super­no­va in M101 ges­tartet. Die Galax­ie hat er dann wieder recht schnell gefun­den und die Stern­ket­ten und Muster um uns zur Super­no­va zu navigieren haben wir dann gemein­sam mit einem Ver­gle­ichs­bild abgeglichen und es so schließlich geschafft. Nun ist so eine Super­no­va in ein­er anderen Galax­ie mit ein­er Ent­fer­nung von ca. 21 Mil­lio­nen Licht­jahren natür­lich kein spek­takulär­er Anblick. Man sieht ja lediglich einen hellen Stern im Oku­lar, aber das Wis­sen darum was man denn hier ger­ade betra­chtet macht es doch zu ein­er beein­druck­enden Beobachtung.

Das näch­ste Objekt war dann ein­er mein­er Lieblingsstern­haufen im Stern­bild Kas­siopeia. Wer meinen Blog regelmäßig liest wird wis­sen, dass es sich dabei um den Eulen­haufen NGC457 han­delt. Auch dieses Objekt bere­it­ete meinem Sohn beim Auffind­en keine Schwierigkeiten.

Galaxien bei besten Bedingungen

Foto: Matze SchmidtDa der Him­mel aktuell noch schön dunkel war, habe ich dann die bei­den Galax­ien M81 und M82,im Stern­bild großer Bär als näch­ste Objek­te vorgeschla­gen. Hier musste ich beim Ein­stellen etwas nach­helfen. Ich habe die bei­den die ersten Male aber auch oft nicht gle­ich auf Anhieb gefun­den. Das Staub­band in der Mitte der Zigar­ren­galax­ie kon­nten wir bei­de gut erken­nen. Auf­grund der guten Bedin­gun­gen haben wir dann als näch­stes noch die Whirlpool­galax­ie M51 im Stern­bild Jagdhunde beobachtet. Auch hier kon­nten wir bei­de die Struk­turen sehr gut erken­nen. Sog­ar das verbindende Staub­band der bei­den Galax­ien kon­nte man sehen.

Eben­falls im großen Bär befind­et sich der plan­e­tarische Nebel M97. Hier hat­te mein Sohn dann schon freudig den Erfolg gemeldet und beim Durch­schauen stellte ich dann fest, dass er zwar nicht den plan­e­tarischen Nebel, dafür aber die Galax­ie M108 eingestellt hat­te. Nach ein­er kleinen Kor­rek­tur hat­te er dann aber das eigentliche Objekt im Okular.

Danach haben wir noch den “blink­ing neb­u­la” NGC6826 im Stern­bild Schwan beobachtet. Er fand die Eigen­schaft, dass der Nebel nicht sich­bar ist , wenn man direkt auf den betr­e­f­fend­en Stern schaut genau­so faszinierend wie ich.

Was helleres zum Schluss

Der Him­mel wurde nun langsam auf­grund des aufge­hen­den Mon­des schon wieder etwas heller so dass wir uns dann noch ein paar helleren Objek­ten gewid­met haben. Zunächst haben wir den Dop­pel­stern Albireo im Stern­bild Schwan beobachtet und danach noch den Kugel­stern­haufen M92 im Stern­bild Herkules. Danach haben wir nochmal im Schwan beim Hantel­nebel M27 Halt gemacht und uns diesen schö­nen plan­e­tarischen Nebel eben­falls angeschaut.

Nun waren noch ein paar offene Stern­haufen an der Rei­he. Zunächst ein­mal h & Chi im Stern­bild Perseus, danach das Stern­muster DoDz6 im Stern­bild Herkules und dann noch der Stern­haufen NGC6811 im Schwan.

Um vier­tel vor drei haben wir dann mit Sat­urn die Beobach­tungsnacht been­det. Das war eine tolle Nacht und was mich am meis­ten gefreut hat war die Begeis­terung und Moti­va­tion von meinem Sohn.

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Bildquellen

  • Am Teleskop 1: Matze Schmidt
  • Am Teleskop 2: Matze Schmidt
  • Stumperten­rod: Matze Schmidt
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