Die letzten Monate waren wirklich sehr hart. Dauerbewölkung oder nur dann einigermaßen freier Himmel wenn der Vollmond alles andere vollkommen überstrahlt. Am 27.02.22 dann endlich ein Tag an dem die Vorhersage wieder zumindest einen teilweise freien Himmel versprochen hat. Also habe ich mein Auto vollgepackt und bin in den Vogelsberg gefahren.
Ankunft am Beobachtungsplatz
Der Beobachtungsplatz war erwartungsgemäß noch schneebedeckt, aber bei weitem nicht so stark wie im letzten Februar. Vor Ort waren auch noch zwei Astrofreunde aus unserer Offenbacher Astronomiegruppe. Obwohl der Himmel bei der Ankunft noch ziemlich bewölkt war, haben wir drei dann unsere Teleskope aufgebaut und darauf gewartet, dass es etwas klarer wird. Die Wolken sind dann tatsächlich weitestgehend verschwunden und haben den Himmel zum beobachten freigegeben.
Die ersten Objekte seit September 2021
Meine Beobachtungen habe ich mit dem Orionnebel M42 begonnen. Zunächst waren die Strukturen noch nicht so deutlich zu sehen, da die Transparenz am Himmel noch nicht so gegeben war. Im späteren Verlauf habe ich aber immer mal wieder bei M42 Halt gemacht und der Anblick wurde immer besser. Nach dem Orionnebel habe ich mich dann auf offene Sternhaufen konzentriert. Angefangen habe ich mit den Plejaden M45 im Sternbild Stier. In den Plejaden habe ich natürlich auch die Sternenkette mit dem Namen Allys Zopf aufgesucht. Im Anschluss habe ich im Fuhrmann die beiden offenen Sternhaufen M37 und M38 beobachtet. Die Grinsekatze die sich neben dem Sternhaufen M38 befindet habe ich leider nicht gefunden. Über diese Sternenformation hatte ich in der letzten Ausgabe von “Astronomie — Das Magazin” gelesen.
Endlich wieder Galaxien im Teleskop
Da der Himmel im Bereich des großen Bären nun gerade sehr frei von Wolken war habe ich mein Teleskop in Richtung der beiden Galaxien M81 und M82 ausgerichtet. Natürlich war der Anblick bei weitem nicht zu vergleichen mit einer Nacht in der die Bedingungen besser sind, aber mit etwas Mühe konnte man sogar das Staubband in der Mitte der Zigarrengalaxie sehen. Ebenfalls im großen Bär befindet sich der Eulennebel, dem ich dann auch noch einen Besuch abgestattet habe. Mittlerweile wurde es langsam ordentlich glatt um mein Dobson herum. Der Schnee den ich durch das herumlaufen platt getreten hatte ist immer mehr zu einer glatten Eisfläche geworden.
Eine Eule und der Mini-Große Wagen
Nach dem Eulennebel habe ich im Sternbild Cassiopeia noch die beiden Sternhaufen NGC457 und M103 beobachtet. Der Eulenhaufen NGC457 stand diesmal komplett auf dem Kopf war ansonsten aber erwartungsgemäß gut zu sehen. Auch M103 der “Mini-Große Wagen” ist immer ein sehr dankbares und gut zu beobachtendes Objekt. Selbst bei nicht ganz so guten Bedingungen wie an diesem Abend. Ganz im Gegenteil zu dem Objekt, dass ich danach noch beobachten wollte. Der Eskimonebel NGC2392 im Sternbild Zwillinge war unter diesen Bedingungen nur ein ziemlich schwacher diffuser Fleck.
Da nun wieder die Bewölkung am Himmel stark zunahm haben wir drei dann angefangen abzubauen und sind die Heimreise angetreten. Alles in allem war eine recht kurze Beobachtungsnacht, aber nach der langen wetterbedingten Pause habe ich auch diese sehr genossen.
Bildquellen
- vogelsberg250222: Matze Schmidt
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