<span class="caps">WHAT</span> 2023 am 18.08.2023

WHAT 2023 am 18.08.2023

Lesedauer 4 Minuten
Ein Tag in der Sonne

Heute war es auf dem Gelände des Astrotr­e­ffs schon ab dem mor­gen richtig heiß. Wir haben zwis­chen­durch immer wieder nach Möglichkeit­en gesucht der Sonne ein wenig aus dem Weg zu gehen. Da das Gelände aber ein Sport­platz ist, gibt es dort natür­lich nicht viele Schat­ten­plätze. Einzig am Rand ste­hen ein paar Bäume. Zum Glück hat­te ich noch meinen Son­nen­schirm eingepackt um wenig­stens nicht ganz ohne Schutz zu sein.

Foto: Matze Schmidt
Die let­zten Vor­bere­itun­gen für die Nacht

Am Nach­mit­tag wurde dann auch die Verpfle­gung geöffnet und man kon­nte sich jet­zt mit schö­nen gekühlten Getränken ver­sor­gen. Am Abend gab es dann leckere Bratwurst, Frikadellen oder Steaks vom Grill. Ich hat­te mich zweimal für die Bratwurst entsch­ieden. Gesät­tigt und mit Kalt­getränken ver­sorgt hieß es nun weit­er warten auf die Nacht. Zwis­chen­durch haben wir immer mal wieder nette Gespräche mit den anderen Teil­nehmern geführt. Als es dann schon dunkel genug war um den Polarst­tern am Him­mel zu erken­nen hat Denis sich zunächst ein­mal um sein leicht falsch kalib­ri­ertes AutoAlign seines 8 Zoll Cele­stron Teleskopes gekümmert.

Die ersten Objekte und Besucher
Foto: Matze Schmidt
Eins der vie­len tollen weit­eren Teleskope hier…

Das erste Objekt des Abends war erneut der Klei­der­bügel­haufen Cr399 im Fer­n­glas ehe ich mich dann mit meinem Dob­son dem Kugel­stern­haufen M13 im Herkules gewid­met habe. Denis hat in seinem Teleskop eben­falls M13, den Ringnebel M57 und Sat­urn beobachtet. Nun kamen auch bere­its die ersten Besuch­er zu uns und fragten ob sie auch ein­mal schauen dür­fen. Es ist immer wieder toll die Reak­tio­nen zu sehen wenn jemand M13 das erste Mal in meinem 16 Zoll Dob­son zu sehen bekommt. Da auch einige Kinder dabei waren habe ich als näch­stes Objekt den Eulen­haufen NGC457 im Stern­bild Kas­siopeia eingestellt. Die Eule hat erwartungs­gemäß aber nicht nur die Kinder begeis­tert son­dern auch die Erwach­se­nen Gäste.

Nun wollte ich den Leuten auch mal zeigen wie denn so eine Galax­ie im Teleskop aussieht und habe als Ziel die Zigar­ren­galx­ie M82 im Stern­bild Großer Bär gewählt. Auch hier waren alle begeis­tert vom Anblick. Ich habe natür­lich auch jeden auf das Staub­band in der Mitte aufmerk­sam gemacht.

Die erste Gruppe Besuch­er war noch nicht mal richtig weg, da kamen schon die näch­sten bei­den Besuch­er an. Eine Frau mit ihrer Tochter, denen ich dann als erstes die bere­its eingestellte Galax­ie M82 gezeigt habe. Die bei­den haben im weit­eren Ver­lauf auch viele Fra­gen gestellt die ich gerne beant­wortet habe. Ich habe ihnen dann noch M13, NGC457, M31 und die Whirlpool­galx­ie M51 gezeigt.

Im Anschluss kamen immer wieder neue Besuch­er vor­bei um sich von mir ein paar Objek­te zeigen zu lassen und Fra­gen dazu zu stellen. Mir hat das auch viel Spaß gemacht obwohl das natür­lich meine eigene Beobach­tungszeit verkürzt hat.

Ende des Andrangs und eigene Beobachtungen

Als dann irgend­wann kein­er mehr kam, habe ich mich nun wieder ganz meinen eige­nen Beobach­tun­gen wid­men kön­nen. Ich habe mir als erstes den Cir­rus Nebel im Schwan angeschaut. Lei­der war er heute nicht so detail­re­ich zu sehen wie in der gestri­gen Nacht. Im Anschluss an den Cir­rus Nebel hab ich dann den Hantel­nebel M27 beobachtet. Danach habe ich mir den Blink­ing Neb­u­la NGC6826 angeschaut. Eben­falls im Stern­bild Schwan befan­den sich die näch­sten bei­den Objek­te. NGC6811 ist ein offen­er Stern­haufen und Albireo ein wun­der­schönes Doppelsternpaar.

m57Foto: Denis B.
Der Ringnebel M57 von einem “Smart”-Teleskop der Fir­ma Unistellar

Denis ist nach­dem die Besuch­er weg waren dann selb­st ein wenig über das Gelände gelaufen und hat auch bei anderen Kol­le­gen mal vor­beigeschaut und durch deren Teleskope geschaut. Auch bei einem “Smart” Teleskop der Marke Unis­tel­lar hat er kurz Halt gemacht und durfte sich auch mal per WiFi mit dem Teleskop verbinden und kon­nte dadurch auch einige Fotos herun­ter­laden. Für alle inter­essierte die sich nicht mit der gesamten The­matik Him­melsmechanik, Teleskopbe­di­enung, Kam­er­aein­rich­tung etc. auseinan­der­set­zen wollen, sind solche Teleskope sich eine gute Lösung. Auch wenn die Fotos in der Qual­ität wohl eher nicht an die üblichen ges­tack­ten Deep­sky Foto rankommen.

Vierfachsternsystem in der Leier

Mein näch­ste Objekt war dann das Mehrfach­stern­sys­tem Epsilon Lyrae im Stern­bild Leier, dass ich bere­its in einiger mein­er let­zten Beobach­tun­snächte wieder­holt beobachtet hat­te. Bei den let­zten Beobach­tun­gen war die Tren­nung der Sterne nicht so klar und deut­lich wie heute. Es ist doch immer wieder erstaunlich wie andere Bedin­gun­gen während ein­er Nacht die Beobach­tun­gen verän­dern bzw. beeinflussen.

Danach habe ich mir im Herkules zwei kleine Objek­te angeschaut. Ein­mal den kleinen Kugel­stern­haufen NGC6229 und dann noch den Schild­kröten­nebel NGC6210. Bei der Schild­kröte suche ich meist etwas länger bis ich ihn finde, da er auf­grund sein­er Größe leicht mit einem Stern zu ver­wech­seln ist, aber heute hat­te ich ihn gle­ich gefunden.

Ein weit­er­er ziem­lich klein­er plan­e­tarisch­er Nebel ist der kleine Hantel­nebel M76 im Stern­bild Perseus. Heute hätte ich ihn fast überse­hen mit meinem Über­sicht­soku­lar. Erst der Wech­sel auf das 14mm Oku­lar hat ihn mir dann wirk­lich gezeigt. Vielle­icht war ich aber auch ein­fach schon etwas müde.

Andromeda und der Kugelsternhaufen

Im Anschluss habe ich unser­er Nach­bar­galax­ie M31 und ihren Begleit­galax­ien M32 und M110 einen erneuten Besuch abges­tat­tet. Hier hat­te ich mir jet­zt den Kugel­stern­haufen G1 in der Androm­e­da­galax­ie als Ziel vorgenom­men. Ich bin heute glaube ich schon näher an der Sich­tung gewe­sen als bei den let­zten Ver­suchen, aber war lei­der wieder nicht erfol­gre­ich. Ich bin aber sich­er, dass es mir noch gelin­gen wird. Danach habe ich mir noch die Dreiecks­galax­ie M33 im gle­ich­nami­gen Stern­bild angeschaut.

Jupiter und offen Sternhaufen als Abschluss

Mit­tler­weile wurde es lei­der immer feuchter und ich musste schon ständig meinen Tel­radsuch­er vom Beschlag befreien. Ich entschloss mich also noch ein paar hellere und ein­fache Objek­te zum Schluss zu beobacht­en. Ange­fan­gen hat­te ich mit Jupiter. Heute stand er während der Beobach­tung höher als gestern und so war auch eine höhere Ver­größerung ohne Prob­leme möglich.

Danach habe ich mir noch die Ple­jaden im Stern­bild Sti­er und den offe­nen Stern­haufen M103 im Stern­bild Kas­siopeia ange­se­hen. Die let­zten drei Objek­te die ich beobachtet habe befind­en sich alle im Stern­bild Fuhrmann. Es waren die offe­nen Stern­haufen M36, M37 und M38. Nun hieß es auch für mich zusam­men­pack­en, die Sternkarten waren schon recht aufgewe­icht und alles andere war auch richtig nass.

Es war eine tolle Nacht mit tollen Objek­ten und vie­len net­ten und inter­essierten Besuch­ern. Näch­stes Jahr sind wir auf jeden Fall wieder mit dabei.

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Bildquellen

  • die-let­zten-vor­bere­itun­gen: Matze Schmidt
  • Dob­son-Bino: Matze Schmidt
  • m57: Denis B.
  • am-Tag: Matze Schmidt
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