Es ist schön wenn man einen eigenen Blog betreibt und weiß dass dieser auch gelesen wird. Noch schöner ist es jedoch wenn daraus noch persönliche Kontakte entstehen. So ging es mir vergangene Woche als mich Marc auf meine Beobachtungsabende im Spessart anschrieb. Nach einigen E‑Mails tauschten wir die Handynummern aus um weiter über WhatsApp zu kommunizieren. Schnell waren wir uns einig dass wir in Zukunft mal einen gemeinsamen Beobachtungsabend im Spessart verbringen. Und da die Zukunft manchmal ganz nah ist war es am 24.4 auch schon soweit. Marc schickte mir die Koordinaten von dem Beobachtungsstandort den er die Tage zuvor ausgekundschaftet hatte. Und so saß ich bereits am frühen Abend im Auto auf dem Weg in den Spessart.
Am Beobachtungsstandort angekommen überzeugte mich ein Blick in den Himmel dass der Standort wirklich gut ausgesucht war. Ich hatte dieses Mal mein 16 Zoll Dobson und das kleine 5 Zoll MAK mit. Das kleine Teleskop hatte ich nur mitgenommen, da Marc mich gewarnt hatte, dass es dort oben gelegentlich recht windig sein kann.
Noch während ich mit dem Aufbau meiner Ausrüstung beschäftigt war traf Marc ebenfalls am Standort ein. Nach einer kurzen Begrüßung und einem kurzen Plausch bauten wir beide weiter unsere Ausrüstung auf. Marc hatte einen kleinen Richfielder (80/400) auf einer Nexstar SLT Montierung dabei.
Die Beobachtung startete ich natürlich mit meinem geliebten Herkuleshaufen M13. Im Anschluss an M13 habe ich mich etwas den Galaxien gewidmet. Zunächst im großen Wagen die Whirpool Galaxie (M51) sowie die beiden Galaxien M81 und M82. Im Anschluss daran habe ich die Black Eye Galaxie M64 im Sternbild Haar der Berenike aufgesucht. Der Dunkelnebel nahe des Galaxiekerns war sehr gut zu erkennen.
Als nächstes war dann das Leo Triplett (M65, M66 und NGC3628) im Sternbild Löwe an der Reihe. Alle drei Galaxien waren wirklich gut zu sehen. Danach habe ich die Sombrero Galaxie M104 im Sternbild Jungfrau beobachtet.
Auf der anderen Seite des Himmels stand nun mittlerweile das Sternbild Leier hoch genug um dem Ringnebel M57 einen kleinen Besuch abzustatten. Es gibt eben Objekte die in keiner Beobachtungsnacht fehlen dürfen.
Nun macht ich noch mal einen Schwenk zum Sternbild Herkules um die Galaxie NGC6207 in der Nähe vom Herkuleshaufen zu beobachten. Ebenfalls im Sternbild Herkules befindet sich der kleine Kugelsternhaufen NGC 6229. Auch diesen habe ich mir dann noch angesehen.
Im Anschluss habe ich wieder die Beobachtungsrichtung geändert und mir noch mal eine Galaxie im Haar der Berenike angeschaut. NGC4565, auch Nadel Galaxie genannt, ist immer wieder ein beeindruckendes Objekt.
Etwas oberhalb des Sternbildes Haar der Berenike befindet sich das Sternbild Jagdhunde in dem ich mir noch die Galaxien NGC4631 und NGC4656 angesehen habe.
Einige der bisher beobachteten Objekte haben wir auch in Marcs Teleskop beobachtet. Ich war doch recht erstaunt was mit einem solch kleinen Gerät doch alles möglich ist. Bei manchen Objekten haben wir eins meiner Explore Scientific Okulare an seinem Teleskop getestet. Das Ergebnis war wirklich gut.
Da ich mit meiner Goto Steuerung an meinem kleinen MAK bisher immer auf Kriegsfuß gestanden habe, habe ich die Möglichkeit an diesem Abend genutzt und bin mit Marc die Einrichtung des Teleskops einmal durchgegangen. Diesmal hat es mit der Einrichtung geklappt und das im Anschluss gewählte Objekt (M13) wurde gezeigt.
Ich ließ das MAK auf M13 ausgerichtet und widmete mich wieder meinem 16 Zoll Dobson.Das nächste Objekt war der Cirrusnebel im Sternbild Schwan. Die Hexenhand im Ostteil des Nebels war gut zu erkennen.
Marc packte nun langsam zusammen und wir verabschiedeten uns. Nachdem er gegangen war habe ich mir noch den Hantelnebel M27 im Sternbild Fuchs angeschaut. Im Anschluss daran war der Kugelsternhaufen M3 im Sternbild Jagdhunde an der Reihe.
Als nächstes habe ich die Galaxie M108 im Sternbild großer Wagen beobachtet. Und da der Eulennebel M97 direkt neben dieser Galaxie liegt habe ich diesen natürlich ebenfalls beobachtet.
Die letzte halbe Stunde habe ich dann die Goto Steuerung an meinem MAK weiter getestet. Ich habe mir noch mal zum Vergleich einige der Objekte vom Abend angesehen. Natürlich sind mit der kleinen Öffnung bei vielen Objekten nicht so viele Details zu erkennen wie bei meinem 16 Zoll Dobson, aber als Reisegerät ist es durchaus toll. Zu diesem Zweck hatte ich es mir eigentlich auch angeschafft.
Gegen 4 Uhr morgens habe ich dann auch abgebaut und mich auf den Heimweg gemacht. Es war ein schöner Beobachtungsabend mit sehr netter Gesellschaft der auf jeden Fall mal wiederholt werden muss.
Bildquellen
- Spessart: Marc
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