Vogelsberg am 30.08.2019

Vogelsberg am 30.08.2019

Lesedauer 5 Minuten

Nach nun zwei Monat­en Durst­strecke auf­grund man­gel­nder Zeit oder schlechtem Wet­ter kon­nte ich am Fre­itag den 30.08.2019 endlich wieder eine weit­ere Nacht unter dem tollen Him­mel im Vogels­berg ver­brin­gen. Im Vor­feld haben wir uns zu dritt dort oben verabre­det. Björn war mit seinem 20 Zöller wieder dabei und Ste­fan hat­te heute sein kleinen 6 Zoll Refrak­tor dabei. Ich habe es heute dann zum zweit­en Mal geschafft noch im Hellen anzukom­men und aufzubauen. Und bere­its beim Auf­bau ließ sich schon erah­nen, dass die Nacht gut wer­den könnte.

Ange­fan­gen haben wir zunächst mit den bei­den Plan­eten Jupiter und Sat­urn. Beim Jupiter waren die Wolken­bän­der sehr deut­lich zu sehen und das Bild war schön ruhig. Den Sat­urn haben wir uns im Refrak­tor von Ste­fan ange­se­hen. Das Bild war auch hier sehr gut. Man kon­nte die Ringteilung sehr gut sehen.

Das erste Deep­sky-Objekt des Abends war dann der Sichel­nebel NGC6888 im Stern­bild Schwan. Man kon­nte die Sichelform gut erken­nen. Ein abso­lut empfehlenswertes Objekt. Als näch­stes war dann die Hex­en­hand im 6 Zöller dran. Auch hier war das Bild im Refrak­tor wirk­lich gut.

Zwis­chen­zeitlich haben wir dann noch Besuch von eini­gen Spaziergängern bekom­men, die das Ange­bot durch unsere Teleskope zu schauen gerne angenom­men haben. Es ist immer schön, wenn man den Leuten ein Stück weit unser Uni­ver­sum näher brin­gen kann.

Ich habe dann als näch­stes Objekt den Ringnebel M57 im Stern­bild Leier betra­chtet. Hier muss ich genau wie bei M13 immer vor­bei schauen. Bei­de sind immer ein wun­der­schön­er Anblick. Der Kugel­stern­haufen M13 fol­gte dann selb­stver­ständlich direkt nach M57. Ein­mal im Herkules unter­wegs habe ich noch einen kurzen Abstech­er zu dem kleinen Kugel­stern­haufen NGC6229 gemacht.

Vom Herkules aus bin ich dann noch mal in den Schwan zurück um mir den Stur­mvo­gel NGC6960 anzuschauen. In der Nähe des Schwans befind­et sich dann ja noch der Hantel­nebel M27 im Stern­bild Fuchs. Der Zen­tral­stern im Hantel­nebel war sehr deut­lich zu sehen und auch die Struk­tur des Nebels hat sich deut­lich gezeigt.

Mit meinem 16 Zöller habe ich dann noch mal Sat­urn beobachtet. Lei­der war das Bild nun schon nicht mehr ganz so gut, da der Sat­urn mit­tler­weile auch schon recht tief stand.

Ste­fan hat­te zwis­chen­zeitlich den Nor­damerikanebel in seinem Refrak­tor eingestellt. Da ich den Nor­damerikanebel bish­er noch nicht gese­hen hat­te, habe ich mir diese Gele­gen­heit natür­lich nicht nehmen lassen. Ein wirk­lich wun­der­voller aber auch gewaltig großer Nebel, der in dem 6 Zoll Teleskop super abge­bildet wurde. 

Ich habe mich nach der Beobach­tung des Nor­damerikanebels dann entschlossen ein biss­chen Starhop­ping zu üben. Vor einiger Zeit hat­te ich mir auf Empfehlung von Björn ja einen weit­eren Ster­ne­nat­las und einen dazu passenden optis­chen Such­er zugelegt. Als Übung­sob­jek­te habe ich mir die Deep­sky­ob­jek­te im Stern­bild Kas­siopeia vorgenom­men. Das erste Objekt war der Stern­haufen Berke­ly 5. Nun gestal­tet sich solch eine Suche schwierig wenn man nicht genau weiß wie das Objekt ausse­hen soll. Ich habe Berke­ley 5 lei­der nicht gefun­den oder gefun­den und es nicht gemerkt. Ste­fan hat es dann auch noch ver­sucht und dabei sind wir auf einen anderen Stern­haufen gestoßen. Der Stern­haufen NGC654 sieht aus wie ein klein­er Frosch von vorne.  Das näch­ste Objekt im Stern­bild Kas­siopeia war dann das Muskelmän­nchen Stock 2.  

Im Anschluss habe ich dann im Stern­bild Perseus das erste Mal den kleinen Hantel­nebel M76 aufge­sucht. Auch dieses Objekt ist wirk­lich ein sehr schön­er Anblick. Wie beim großen Hantel­nebel waren auch hier deut­lich die Struk­turen zu erkennen. 

Bei Björn gab es dann im 20 Zöller Stephans Quin­tett zu sehen. Ich kon­nte drei der fünf Galax­ien gut erken­nen. Auch auf jeden Fall sehenswert war der Androm­e­da Klon NGC7331 im 20 Zoll Teleskop.  Die Galax­ie befind­et sich im Stern­bild Pega­sus und hat durch Ihre Nei­gung und ihre Begleit­galax­ien wirk­lich eine verblüf­fende Ähn­lichkeit mit unser­er Nach­bar­galax­ie. Die näch­ste Galax­ie die wir uns dann im Teleskop von Björn angeschaut haben war die NGC891 im Stern­bild Androm­e­da. Dabei han­delt es sich um eine Edge On Galax­ie bei der das zen­trale Staub­band sehr gut zu erken­nen war.

Zurück an meinem Teleskop ver­suchte ich die bei­den Nebel IC59 und IC63 im Stern­bild Kas­siopeia zu find­en. Lei­der ist mir das nicht gelun­gen. Die bei­den Nebel sind recht schwach und ich ver­mute, dass ich sie vielle­icht überse­hen habe. Das näch­ste Mal klappt es vielleicht.

Das näch­ste Objekt, dass wir uns ange­se­hen haben war der plan­e­tarische Nebel NGC40 im Stern­bild Kepheus. Hier war der Zen­tral­stern gut zu erken­nen und die Gas­wolke hob sich auch deut­lich vom Him­mel ab. 

Bei Ste­fan gab es dann im 6 Zöller die Ple­jaden zu bestaunen. Wie kleine funkel­nde Dia­man­ten waren sie im Oku­lar zu sehen. Ein unheim­lich schön­er Anblick.

Im Anschluss an die Ple­jaden haben wir uns dann bei Björn die bei­den Kugel­stern­haufen M15 im Stern­bild Pega­sus und M13 im Herkules ange­se­hen. Bei­de Kugel­stern­haufen waren eine wahre Pracht an diesem tollen Himmel.

An meinem Teleskop habe ich mich dann daran ver­sucht den Geist von Mirach NGC404 zu beobacht­en. Die Galax­ie befind­et sich in unmit­tel­bar­er Nähe vom Stern Mirach im Stern­bild Androm­e­da. Lei­der war Mirach so hell, dass ich die Galax­ie nicht ent­deck­en kon­nte. Auch hier werde ich einen weit­eren Ver­such wagen.

Ein­mal im Stern­bild Androm­e­da habe ich mir dann noch unsere Nach­bar­galax­ie M31 vorgenom­men. Und an diesem Abend habe ich das erste Mal den nebe­li­gen Fleck mit bloßem Auge am Him­mel gese­hen. Bish­er ist mir das noch nie gelungen. 

Bei Björn gab es dann eine Galx­ien­gruppe Abell347 zu sehen, die wirk­lich sehr dif­fus war und unseren Augen alles abver­langt hat. Ich habe drei Galax­ien erah­nen kön­nen. Der Rest ist mir lei­der ver­bor­gen geblieben. 

Ich habe dann nochmal mit­tels Starhop­ping im Stern­bild Dreieck den drei Galax­ien NGC750, NGC751 und NGC736 einen Besuch abges­tat­tet. Ich habe zwar einen Moment gebraucht bis ich sie gefun­den habe, aber es hat geklappt. Danach habe ich mir die Galax­ie NGC1023 im Stern­bild Perseus angeschaut. Sie ist im Kern recht hell und daher gut zu erkennen. 

Ein weit­eres beson­deres Objekt an diesem Abend war mit Sicher­heit der Cal­i­for­ni­anebel NGC1499 im Stern­bild Perseus. Ste­fan hat­te diesen bei seinem Teleskop eingestellt und ver­schiedene Fil­ter aus­pro­biert. Mit einem UHC Fil­ter kon­nte man dann den Nebel zwar nicht direkt sehen, aber einen Hel­ligkeit­sun­ter­schied am Him­mel erken­nen. Somit war es möglich durch das Schwenken des Teleskops die Gren­zen des Nebels abzufahren. 

Ein weit­eres tolles Objekt wartete dann schon bei Björn. Hier gab es den Krabben­nebel M1 im Stern­bild Sti­er zu sehen.

Ich habe dann einige Zeit damit ver­bracht zwei plan­e­tarische Nebel zu find­en. Ein­mal den NGC7139 im Stern­bild Kepheus und einen plan­e­tarischen Nebel im Stern­bild Fuhrmann. NGC7139 habe ich beim let­zten Mal beobachtet, aber heute habe ich ihn lei­der nicht gefun­den. Da ich den Nebel im Furhmann auch nicht gefun­den habe, bin ich dann noch mal bei M36 und M37 vor­bei. Zwei offene Stern­haufen im Fuhrmann.

Im Stern­bild Sti­er habe ich dann noch den offe­nen Stern­haufen NGC1647 aufgesucht. 

Mit­tler­weile war auch das Stern­bild Ori­on so weit oben, dass wir einen Blick auf den Ori­on­nebel wer­fen kon­nten. Hier lohnt es sich auch wirk­lich immer vor­bei zu schauen.

Die let­zten bei­den Objek­te der Nacht waren dann die Galax­ie NGC6503 im Stern­bild Drache und ein schon oft von mir gesucht­es Objekt, der Katzenau­gen­nebel NGC6543. Die Galax­ie hat­te ich wieder schnell gefun­den, nur beim Katzenau­gen­nebel habe ich erneut meine Schwierigkeit­en gehabt. Björn hat­te ihn dann in seinem 20 Zöller und so kon­nte ich das erste Mal einen Blick auf diesen schö­nen plan­e­tarischen Nebel wer­fen. Der Zen­tral­stern ist einem ins Auge gesprun­gen und der Nebel hat Struk­turen gezeigt. Mir ist es dann an meinem Teleskop auch noch gelun­gen ihn einz­u­fan­gen. Auch hier war er immer noch ein schön­er Anblick, aber doch etwas weniger über­ra­gend im Ver­gle­ich zum 20 Zoll.

In der Mor­gendäm­merung haben wir dann abge­baut und sind nach Hause gefahren. Ich war dann um 7 Uhr zu Hause und völ­lig müde und kaputt, aber es war jede Sekunde wert. Wir haben ganz viele wun­der­schöne Objek­te sehen dür­fen und hat­ten jede Menge Spaß dort oben. Das schre­it nach ein­er Wiederholung…

Meine Beobach­tungsliste (Stand 30.08.2019)

 

 

 

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Bildquellen

  • 20190831_054129: Matze Schmidt
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