Objekt des Monats Nov — M42 Der Orionnebel

Objekt des Monats

M42 Der Orionnebel

Allgemeines

M42 Orionnebel (2024)

Der Orionnebel, katalogisiert als Messier 42 oder NGC 1976, ist eines der eindrucksvollsten Himmelsobjekte überhaupt. Er liegt im Schwert des Orion, einem der bekanntesten Sternbilder des Winterhimmels, und ist bereits unter dunklem Himmel mit bloßem Auge als nebliger Fleck erkennbar.

Mit einer Entfernung von rund 1.350 Lichtjahren ist M42 einer der nächsten großen Sternentstehungsgebiete unserer Milchstraße. Der Nebel erstreckt sich über etwa 30 Lichtjahre und leuchtet vor allem durch das Licht junger, heißer Sterne, die das Gas in seiner Umgebung zum Glühen anregen.

Beobachtung

Der Orionnebel ist ein Paradeobjekt für jedes Teleskop – und sogar schon mit dem Fernglas beeindruckend.

Bereits bei niedriger Vergrößerung offenbart sich eine wolkenartige Struktur mit einem hellen Zentrum. Dort befindet sich das Trapezium, ein offener Sternhaufen aus vier dominanten Sternen, die das umgebende Gas zum Leuchten bringen.

Mit zunehmender Öffnung und besserem Himmelskontrast werden die Nebelstrukturen immer deutlicher. Im 8-Zoll-Teleskop erscheinen fein verästelte Gasfilamente, während im 16-Zöller eine Vielzahl von Helligkeitsunterschieden sichtbar wird. Unter optimalen Bedingungen sind sogar visuell zarte Farbtöne wahrnehmbar.

Besonderheiten

Entfernung: Etwa 1.350 Lichtjahre
Ausdehnung: Rund 30 Lichtjahre
Zentrale Region: Das Trapezium mit jungen, massereichen Sternen
Erstbeschreibung: Bereits 1610 von Nicolas-Claude Fabri de Peiresc beobachtet
Astrophysikalische Bedeutung: Aktive Sternentstehung und eines der am besten untersuchten Nebelgebiete

Fazit

Der Orionnebel ist zweifellos eines der faszinierendsten Objekte am Winterhimmel. Er zeigt eindrucksvoll, dass das Universum ein Ort ständiger Veränderung und Entstehung ist. Egal ob im Fernglas, im kleinen Refraktor oder im großen Dobson – M42 bietet bei jeder Vergrößerung ein eindrucksvolles Schauspiel. Er gehört zu den Objekten für die ich mir immer viel Zeit nehme weil es so viel zu sehen gibt.

Hier noch zwei Beobachtungsberichte in denen M42 vorkommt:

Vogelsberg am 13.02.2021
Vogelsberg am 27.03.2020

Gerne kannst Du weiter unten einen Kommentar hinterlassen. Konstruktive Kritik ist natürlich genauso willkommen wie positive Kommentare. Auch kannst Du mir gerne im Kommentar ein Objekt nennen, das ich mal als Objekt des Monats vorstellen soll.

M42 Aufsuchkarte
M42 Aufsuchkarte

 




Objekt des Monats Okt.: M51 – Die Whirlpoolgalaxie

Objekt des Monats

M51 – Die Whirlpoolgalaxie

Leider bin ich diesmal etwas spät dran mit meinem Artikel zum Objekt des Monats.  Ich bin irgendwie nicht dazu gekomme den Artikel zu verfassen.  Aber hier ist nun mein Objekt des Monats Oktober - die Whirlpoolgalaxie M51. Ich habe diesmal den Artikel etwas ander strukturiert. Gerne kannst Du mir einen Kommentar dazu da lassen ob das besser oder schlechter ist im Vergleich zu den bisherigen Artikeln.

Allgemeines

M 51

Die Whirlpoolgalaxie, katalogisiert als Messier 51 oder NGC 5194, ist eine der bekanntesten Galaxien am Nachthimmel. Sie liegt im Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici) und befindet sich in einer Entfernung von etwa 27 Millionen Lichtjahren. Mit einer Helligkeit von 8,1 mag ist sie theoretisch schon in kleineren Teleskopen sichtbar, wobei ihre volle Schönheit jedoch erst in größeren Öffnungen zur Geltung kommt.

M51 ist eine Spiralgalaxie in Wechselwirkung – sie bildet ein eindrucksvolles Paar mit ihrer Begleitgalaxie NGC 5195, die an einem Spiralarm zu hängen scheint. Diese Wechselwirkung sorgt für die markante Struktur der Whirlpoolgalaxie und macht sie zu einem Paradebeispiel für die Dynamik des Kosmos.

Beobachtung

Die Whirlpoolgalaxie ist bereits in kleinen Teleskopen ab 4 Zoll Öffnung auffindbar. Dort zeigt sie sich zunächst als rundlicher Nebelfleck mit einem auffälligen Begleiter.

Mit 8 Zoll Öffnung lassen sich erste Strukturen erahnen – ein etwas ungleichmäßig heller Kern und ein Hauch von Spiralstruktur.

Im 16-Zoll-Dobson wird M51 zu einem absoluten Highlight: die beiden Spiralarme zeichnen sich deutlich ab, und die Verbindung zur Begleitgalaxie ist klar zu erkennen. Besonders unter dunklem Landhimmel ist der Eindruck einer echten "kosmischen Spirale" beeindruckend.

Besonderheiten

Erstentdeckung: Charles Messier nahm M51 am 13.10.1773 in seinen Katalog auf.

Wechselwirkung: Durch die Gravitationseinflüsse von NGC 5195 ist die Spiralstruktur besonders ausgeprägt.

Astrophysikalische Bedeutung: M51 gilt als eines der am besten untersuchten Beispiele für Galaxienwechselwirkungen und Spiralstrukturen.

Fazit

Die Whirlpoolgalaxie ist ein Paradeobjekt für jede Beobachtungsnacht im Frühjahr und Frühsommer. Schon in kleinen Teleskopen auffällig, wächst ihre Schönheit mit zunehmender Öffnung. Wer unter dunklem Himmel die Spiralarme erkennen kann, versteht schnell, warum M51 zu den bekanntesten Deep-Sky-Objekten zählt.

Hier noch einige Beobachtungsberichte von Nächten in denen ich M51 am Teleskop beobachtet habe:

Harbach (Rhön) am 19.06.2025

Vogelsberg am 27.05.2022

Engländer…doch lieber Weibersbrunn am 18.02.2018

Gerne kannst Du weiter unten einen Kommentar hinterlassen. Konstruktive Kritik ist natürlich genauso willkommen wie positive Kommentare. Auch kannst Du mir gerne im Kommentar ein Objekt nennen, das ich mal als Objekt des Monats vorstellen soll.

 

M51 Aufsuchkarte

 

 

 




Objekt des Monats Sept. ’25 — M29

Objekt des Monats

Für diesen Monat habe ich mich für den offenen Sternhaufen M29 im Sternbild Schwan entschieden.
Das Objekt wird auch als „Kühlturm“ bezeichnet, da die helleren Sterne des Haufens in einer Form stehen, die an einen Kühlturm erinnert.

Wissenschaftliche Fakten

M29 Kühlturm

M29 wurde am 29. Juli 1764 von Charles Messier entdeckt und von ihm in seinen Katalog aufgenommen. Er beschrieb den Sternhaufen als „eine kleine Nebelfläche, die aus einigen Sternen besteht“.

Der offene Sternhaufen ist etwa 5900 Lichtjahre von uns entfernt – die Entfernungsangaben schwanken je nach Quelle deutlich.
M29 hat eine visuelle Helligkeit von 6,6 mag und einen  Durchmesser von rund 11 Lichtjahren.
Das Alter des Haufens wird auf etwa 10 Millionen Jahre geschätzt, womit er zu den sehr jungen Sternhaufen der Milchstraße gehört.

Im Haufen selbst finden sich mehrere helle Sterne vom Spektraltyp B, die gemeinsam eine auffällige kleine Gruppe bilden. Die Gesamtanzahl der Mitglieder von M29 liegt bei etwa 50 Sternen, von denen die hellsten im Teleskop sichtbar werden.

Visuelle Beobachtungsmerkmale

M29 ist schon im Fernglas als kleiner, unscheinbarer Fleck wahrnehmbar. Im Teleskop zeigen sich dann mehrere helle Sterne, die grob in einer rechtwinkligen Form angeordnet sind. Diese markante Anordnung führte auch zum Spitznamen „Kühlturm“.
Mit mittleren und größeren Öffnungen lassen sich zusätzliche schwächere Sterne erkennen, die das Bild des Sternhaufens vervollständigen. Insgesamt ist M29 kein besonders spektakuläres Objekt, lohnt sich aber dennoch – gerade wegen seiner charakteristischen Form – immer wieder für einen Blick.

Wo und wann beobachten?

Der Schwan ist ein Sommersternbild und steht im September hoch am Himmel. Damit bietet sich dieser Monat besonders gut für die Beobachtung von M29 an.

M29 befindet sich im südlichen Bereich des Sternbildes, nicht weit vom hellen Stern Sadr (γ Cygni) entfernt, der das Zentrum des Kreuzes im Schwan markiert. Richtet man das Fernglas oder Teleskop auf Sadr und bewegt es leicht nach Süden, stößt man schnell auf den kleinen Sternhaufen.

Am besten beobachtet man M29 in den Monaten Juli bis September, wenn das Sternbild Schwan am höchsten über dem Horizont steht.

M29 Aufsuchkarte
M29 Aufsuchkarte

Gerne kannst Du weiter unten einen Kommentar hinterlassen. Konstruktive Kritik ist natürlich genauso willkommen wie positive Kommentare. Auch kannst Du mir gerne im Kommentar ein Objekt nennen, das ich mal als Objekt des Monats vorstellen soll. 




Objekt des Monats August ’25 — NGC457

Objekt des Monats

In diesem Monat möchte ich ein Objekt vorstellen, dass ich selbst regelmäßig aufsuche und dass im übrigen auch ein schönes Fernglasobjekt ist.  Beim Objekt des Monats August '25 handelt es sich um den offenen Sternhaufen NGC 457 im Sternbild Kassiopeia.  Er ist auch bekannt als Eulen oder Libellenhaufen.

Wissenschaftliche Fakten

NGC457 Eulenhaufen

Der Eulenhaufen NGC 457 wurde am 18. Oktober 1787 vom deutsch-britischen Astronom Friedrich Wilhelm Herschel entdeckt. Er befindet sich wie bereits oben erwähnt im Sternbild Kassiopeia und ist ca. 10.500 Lichtjahre von uns entfernt.

Die visuelle Helligkeit des Sternhaufens liegt bei 6,4 mag und er kommt auf einen Durchmesser von ca. 30 Lichtjahren.  Das Alter von NGC 457 beträgt ca. 20 Millionen Jahre.

Visuelle Beobachtungsmerkmale

Bereits mit einem Fernglas oder in kleineren Teleskopen lässt sich der Sternhaufen gut beobachten. Das Gesamtbild des Sternhaufens ähnelt einer Eule oder einer Libelle. Die beiden auffälligsten und hellsten Sternde des Sternhaufen sind Phi Cassiopeiae und HD 7902. Diese beiden Sterne bilden die Augen der Eule oder Libelle.  Bei beiden Sternen handelt es sich aber vermutlich um Vordergrundsterne die eigentlich nicht zum eigentlichen Sternhaufen dazu gehören.

Wo und wann beobachten?

Da das Sternbild Kassiopeia für Mitteleuropa zirkumpolar ist, kann man den Eulenhaufen NGC 457 das ganze Jahr hindurch beobachten.

NGC 457 befindet sich nahe dem zweiten Stern im linken Teil des Himmels-W (Kassiopeia), wenn man das W aufrecht stehend betrachtet – also der Teil, der zum Perseus zeigt. Fixiert man mit dem Fernglas diesen zweiten Stern reicht ein leichter Schwenk nach rechts unten um den Eulenhaufen zu erreichen. Mit dem Teleskop kann man um ihn aufzusuchen ein Dreieck zwischen dem zweiten Stern, NGC 457 und dem mittlerem Stern der Kassiopeia bilden.

NGC457 Aufsuchkarte
NGC457 Aufsuchkarte

Gerne kannst Du weiter unten einen Kommentar hinterlassen. Konstruktive Kritik ist natürlich genauso willkommen wie positive Kommentare. Auch kannst Du mir gerne im Kommentar ein Objekt nennen, das ich mal als Objekt des Monats vorstellen soll. 

 




Objekt des Monats Juli ’25 — M80

Objekt des Monats

Ich habe mich dazu entschieden, meinen Blog um eine neue Kategorie zu erweitern.
Neben meinen visuellen Beobachtungsberichten, die den Großteil der bisherigen Beiträge ausmachen, werde ich zukünftig jeden Monat ein Objekt des Monats vorstellen.
Ich werde einige Fakten zum jeweiligen Objekt nennen, auf visuelle Beobachtungsmerkmale eingehen und natürlich auch beschreiben, wo man das Objekt am Himmel finden kann.

Gerne könnt Ihr zu den jeweiligen Beiträgen Kommentare hinterlassen. Ich freue mich über positive Rückmeldungen – aber auch konstruktive Kritik ist willkommen. Das gilt selbstverständlich ebenso für meine anderen Beiträge.

Objekt des Monats: Juli 2025

In diesem Monat habe ich mich für den Kugelsternhaufen M80 im Sternbild Skorpion entschieden.
Meine Wahl fiel auf dieses Objekt, da der Skorpion zu dieser Jahreszeit in unserer Region in einer einigermaßen günstigen Höhe am Himmel steht, sodass eine Beobachtung der Objekte in diesem Sternbild gut möglich ist.

Wissenschaftliche Fakten

Der Kugelsternhaufen M80 wurde am 4. Januar 1781 von Charles Messier entdeckt. Er beschrieb ihn als kleinen, runden, sternlosen Nebel mit einem hellen Zentrum.

M80 ist etwa 32.000 Lichtjahre von uns entfernt und liegt in Richtung des galaktischen Zentrums. Die Entfernung zum Zentrum unserer Galaxie beträgt rund 10.000 Lichtjahre.

Seine visuelle Helligkeit liegt bei 7,3 mag, und sein Durchmesser beträgt etwa 50 Lichtjahre. Das Alter von M80 wird auf 13 Milliarden Jahre geschätzt.

M80 gehört zu den dichtesten Kugelsternhaufen der Milchstraße. Eine besondere Eigenschaft ist die ungewöhnlich hohe Anzahl an heißen, blauen Sternen.
Die Anzahl dieser sogenannten "Blue Straggler" ist in M80 etwa doppelt so hoch wie in anderen Kugelsternhaufen. Man vermutet, dass diese Sterne durch die Kollision zweier kleinerer Sterne entstehen, die zu einem heißeren und helleren blauen Stern verschmelzen.

Insgesamt enthält M80 etwa 400.000 Sonnenmassen.

Visuelle Beobachtungsmerkmale

M80 ist bereits im Fernglas als kleines, nebliges Fleckchen sichtbar. In kleineren Teleskopen erscheint er ebenfalls nur als diffuser Lichtfleck. Ab einer Öffnung von 8 Zoll lassen sich unter guten Bedingungen erste Einzelsterne am Rand des Haufens erkennen. Mit zunehmender Teleskopöffnung werden weitere Sterne im äußeren Bereich sichtbar.

Wo und wann beobachten?

Die beste Zeit, um M80 zu beobachten, liegt zwischen Mai und Juli.

  • Anfang Mai ist etwa 2 Uhr nachts ein guter Beobachtungszeitpunkt.
  • Im Juni verschiebt sich dieser auf ca. 1 Uhr,
  • und Anfang Juli ist 0 Uhr ein günstiger Zeitpunkt.

Gegen Mitte Juli wird der Beobachtungszeitraum zunehmend kürzer, und eine Sichtung schwieriger.

M80 lässt sich im Skorpion relativ leicht finden:
Er befindet sich ungefähr in der Mitte zwischen den beiden Sternen Antares und Acrab.