Vogelsberg am 13.02.2021

Als Hobbyastronom ist man ja Kummer mit dem Wetter gewöhnt, aber diese Durststrecke war diesmal wirklich grenzwertig lang. Seit November keine wirklich richtige Gelegenheit bei klarem Himmel Sternenlicht zu tanken. Hinzu kommt noch, dass ich mir Anfang Dezember eine EQ-Plattform für mein großes Dobson gekauft hatte und diese gerne testen wollte. Am 13.02.2021 zeigte das Wetter dann endlich etwas Nachsicht und bot eine klare und knackig kalte Beobachtungsnacht an. Da gab es natürlich nicht viel zu überlegen - nur viel anzuziehen bei -11 Grad. Ebenfalls so verrückt war dann noch der Andreas aus unsere Offenbacher Astrogruppe. 

So gegen 18 Uhr traf ich dann am Beobachtungsort ein. Es lag richtig viel Schnee, so dass ich mich mit meinem Auto diesmal nicht so weit auf den Parkplatze traute und gleich am Anfang stehen geblieben bin um dort auch vor dem Auto direkt aufzubauen. Mein erstes Objekt des Abends war die sehr schmale Mondsichel. Ich kann gar nicht in Worte fassen wie sehr ich mich über den Anblick im Okular gefreut habe. Kurz darauf traf dann auch Andreas ein und wir haben seine Ausrüstung zum Platz getragen. Während er dann in Ruhe aufgebaut hat, habe ich mich einigen offenen Sternhaufen und dem Orionnebel gewidmet.

Da zu Beginn des Abends die Transparenz des Himmels noch nicht so gut war, blieb der Orionnebel noch etwas hinter dem gewohnten Anblick zurück. Der offene Sternhaufen NGC2169 im Sternbild Orion war aber trotz der Umstände natürlich gut zu sehen. Ich hatte diesen Sternhaufen vorher noch nie beobachtet. Im Nachhinein sehr schade wie ich finde. Es ist eine eigentlich unverwechselbare Anordnung. Ein Trapez an Sternen und in dem Trapez einige dreieckige Anordnungen von Teilen der Sterne.  Ein sehr schöner Sternhaufen.   

Der nächste Sternhaufen auf meiner Liste für den heutigen Abend war der Weihnachtsbaumhaufen NGC2264 im Sternbild Einhorn. Diesen hatte ich zuvor schon einige Male beobachtet. Auch ein absolut sehenswerter Sternhaufen der an die Form eines Weihnachtsbaumes erinnert. Dank meiner EQ-Plattform konnte ich die Objekte auch wesentlich länger in Ruhe beobachten ohne ständig manuell nachzuführen.

Eigentlich wollte ich mich noch weiter im Sternbild Einhorn aufhalten und meine Liste abarbeiten, aber durch den tiefen Stand und dem noch nicht ganz so optimalen Himmel musste ich zunächst ausweichen. Also schaute ich mir zwischendurch die beiden Galaxien M81 und M82 im Sternbild großer Bär an. Beide wie immer ein sehr schöner Anblick. Wobei in der Zigarre bei hoher Vergrößerung heute das Staubband in der Mitte nicht so gut zu erkennen war. Also ein erneuter Wechsel in die andere Richtung zum Fuhrmann um dort wieder ein paar Sternhaufen (M36, M37 und M38) zu beobachten. 

So langsam forderten die wirklich tiefen Temperaturen ihren Tribut und ich musste meine Hände trotz Handschuhe immer wieder in die Jackentaschen stecken. Ansonsten war es mir aber überhaupt nicht kalt. Mit der richtigen Kleidung sind solche Temperaturen eben doch auch ganz gut auszuhalten. Nicht das richtige bei solchen Bedingungen sind übrigens Bleistifte die außen weiß sind. Die findet man nämlich im Schnee nicht mehr wenn sie mal runterfallen. 

Nach diesem kurzen Ausflug gab es dann noch einen Abstecher zum Sternbild Stier. Hier habe ich den offenen Sternhaufen Mel25 und den Krabbennebel M1 beobachtet. Ich weiß gar nicht warum ich beim Krabbennebel die ersten Male solche Schwierigkeiten hatte ihn zu finden. Mittlerweile gelingt das ziemlich einfach und gut. 

Der Himmel wurde nun immer transparenter und das Sternbild Einhorn und der Orion standen nun auch schon um einiges höher als zu Beginn des Abends. Ich konnte also meine Liste weiter abarbeiten. Das nächste Objekt war nun der offene Sternhaufen NGC2301. Diesen hatte ich zuvor auch noch nie beobachtet. NGC2301 ist in der Mitte etwas dichter und hat an den Rändern noch zwei Sternketten. Die nächsten beiden Objekte waren ebenfalls wieder offene Sternhaufen. M48 im Sternbild Wasserschlange und M50 im Sternbild Einhorn. Beide haben keine auffallende geometrische Anordnungen. 

Da meine Finger nun nicht mehr gewillt waren sich selbst in meiner Jackentasche zu erwärmen und außerdem mein Telradsucher zugefroren war entschied ich mich nochmal zum Abschluss Halt beim Orionnebel zu machen. Eine gute Entscheidung denn er war nun so prächtig zu sehen wie schon lange nicht mehr. Die Strukturen des Nebels haben sich deutlich abgezeichnet und die Trapezsterne im inneren funkelten wie ausgestanzt mitten im Nebel. Ein wunderbarer Anblick. Trotz der nun richtig tollen Bedingungen am Himmel musste ich aufgrund der Umstände abbauen und die Heimreise antreten. Es war aber trotz allem ein toller Beobachtungabend und ich freue mich schon auf das nächste mal. 

 




Wasserkuppe am 07.11.2020

Milchstraße auf der Wasserkuppe

Wie so oft wenn der Mond eigentlich die nächtliche Dunkelheit stört war auch an diesem Tag wieder klarer Himmel vorausgesagt. Da es aber ein ausreichend großes Zeitfenster bis zum Mondaufgang gab sollte es dieses mal auf die Wasserkuppe gehen. Bisher war ich dort noch nicht für eine Beobachtungsnacht. Ich konnte es kaum erwarten und wollte, da das Wetter auch so schön war, noch ein wenige die Wasserkuppe bei Tageslicht genießen. Außerdem konnte ich mich so gut mit den Örtlichkeiten im Hellen vertraut machen. Kurz vor der Dämmerung trafen dann noch Andreas, Mona und Jan ein. Gemeinsam sind wir dann vom Parkplatz aus bis nach oben gefahren und haben dort unsere Ausrüstung aufgebaut.

Die Beobachtungsnacht habe ich heute dann mal nicht mit M13 begonnen sondern mit einigen Objekten im Sternbild Kassiopeia. Die ersten Objekte waren hier M52 (ein offener Sternhaufen), NGC7789 auch Carolines Rose genannt und natürlich NGC457 (der Eulenhaufen) sowie M101 ein weiterer offener Sternhaufen. Bei Carolines Rose haben sich die Strukturen deutlich vom Himmel abgesetzt. Ein wahrer Genuss unter einem solch guten Himmel.

Im Anschluss daran habe ich mir einige Galaxien im Sternbild Großer Bär angeschaut. Die drei Galaxien M51, M81 und M82 zählen ebenfalls zu meinen Lieblingsobjekten die ich mir nicht oft genug anschauen kann. Aufgrund des tiefen Standes waren sie zwar nicht so spektakulär anzuschauen, aber gerade bei der Zigarre M82 hat sich das Staubband in der Mitte der Galaxie deutlich abgezeichnet.

Dobson auf der WasserkuppeDa nun Jupiter und Mars auf einer ganz guten Beobachtungshöhe standen habe ich den beiden auch noch einen Besuch abgestattet. Jupiter war sehr schön zu sehen. Die Wolkenbänder waren gut zu erkennen. Der Mars hat mich im Gegensatz zu meiner Beobachtung im Vogelsberg wieder etwas enttäuscht. Zwar konnte man wieder leichte Strukturen erkennen, aber bei weitem nicht so gut wie dort. 

Nach dem kurzen Ausflug zu den Planeten habe ich mich wieder auf die Deep Sky Beobachtung gestürzt. An der Reihe war nun der Cirrusnebel im Sternbild Schwan. Der Cirrusnebel war unter dem tollen Himmel einfach traumhaft. Die Strukturen haben sich richtig deutlich gezeigt. Es war ein wahrer Genuss mit dem Teleskop den kompletten Komplex abzufahren. Begonnen beim Sturmvogel und dann langsam die Knochenhand entlang und wieder zurück. Herrlich. Nächster Stop war dann der Kugelsternhaufen M13 im Sternbild Herkules. Auch dieser kommt unter dunklem Himmel noch einmal viel besser zu Geltung.

Zwischendurch habe ich auch immer mal wieder die Objekte im direkten Vergleich in meinem kleinen 6 Zoll Newton auf meiner Goto Montierung meines kleinen MAKs beobachtet. Ist natürlich nicht zu vergleichen, aber durch die Nachführung ist es schon ein anderes Beobachten. Es ist doch recht angenehm, wenn man nicht ständig mit der Hand nachführen muss. Vielleicht kaufe ich mir ja mal eine EQ- Plattform für mein 16 Zoll Dobson. 

Als nächstes habe ich mir in beiden Teleskopen M31 angeschaut. Im 16er sind hier natürlich schon die Strukturen der Galaxie zu sehen gewesen. Die guten Bedingungen haben mich dazu veranlasst einen neuen Versuch zu starten den Kugelsternhauen G1 am Rande der Andromedagalaxie zu suchen. Nach ca. 45 Minuten habe ich das leider erfolglos abgebrochen. Im Nachhinein denke ich, dass ich einfach noch zu nah am Kern der Galaxie war und ihn deswegen nicht gefunden habe. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal. 

Nach meinem erfolglosen Versuch mit G1 habe ich mir ein paar leichte Objekte vorgenommen. Als erstes das Doppelsternsystem Algol im Sternbild Perseus und im Anschluss noch den Doppelstern Alamak im Sternbild Andromeda sowie den roten Riesen Mirach welcher sich ebenfalls im Sternbild Andromeda befindet. Bei Mirach habe ich dann natürlich auch noch NGC404 (Mirachs Geist) beobachtet. Hierbei handelt es sich um eine Zwerggalaxie in unmittelbarer Nähe zu dem Doppelsternsystem. Danach habe ich mir noch das Doppelsternsystem Albireo im Sternbild Schwan angeschaut. 

Im Anschluss habe ich dann den Kugelsternhaufen M15 im Sternbild Pegasus beobachtet. Als nächstes habe ich dann das Sternbild Drache aufgesucht um hier die beiden Objekte NGC6543 und NGC6503 zu beobachten. NGC6543, auch als Katzenaugennebel bezeichnet, ist einer der komplexesten planetarischen Nebel. Visuell ist er jedoch auch mal schnell zu übersehen wenn man nicht weiß was einen erwartet. Die ersten Versuche haben mich damals einige Zeit gekostet. NGC6503 ist eine Spiralgalaxie und um einiges einfacher zu finden. 

Die letzten Objekte des Abends waren dann zunächst ein paar offene Sternhaufen. Die beiden Sternhaufen M37 und M36 im Sternbild Fuhrmann und dann natürlich noch die Plejaden im Sternbild Stier. Im Stier habe ich dann noch den Krabbennebel M1 beobachtet. Auch hier zeigten sich erneut die tollen Bedingungen in dieser Nacht und an diesem Ort. 

Der MondDen endgültigen Abschluss bildete dann unser Trabant der Mond. Hier hat sich wieder mein neuer Polarisationfilter bezahlt gemacht. Damit kann ich endlich auch mit meinem 16 Zoll Teleskop den Mond beobachten ohne danach Blind zu sein. Und die Details die sich mir damit offenbarten waren echt wahnsinnig toll. Ich konnte richtig die Steile der Kraterrände sehen und feine Strukturen die ich so noch nicht auf dem Mond gesehen hatte. Echt ein Genuss der leider auf dem Foto, das ich gemacht habe nicht so rüber kommt wie beim Beobachten. Im Anschluss haben wir dann abgebaut und sind wieder nach Hause gefahren. 

Der Himmel in der Rhön ist wirklich eine tolle Erfahrung. Leider ist es auf der Wasserkuppe doch so, dass es offensichtlich viele Menschen nachts dort oben hinzieht. Das wäre ja nicht weiter schlimm, wenn diese nicht bewaffnet mit Weißlicht sämtliche Dunkeladaption der Augen zerstören würden. Das hat schon ziemlich genervt zwischendurch.




Weibersbrunn am 06.11.2020

Heute sollte es einigermaßen klar werden, da aber der Mond die Nacht schon relativ früh aufhellen sollte, habe ich mich entschlossen nicht ganz so weit zu fahren und bin mal wieder nach Weibersbrunn gefahren. Dieses mal jedoch auf eine Lichtung weiter von der Autobahn entfernt. Mit dabei waren heute Mona, Jan und Björn. Dort angekommen ist uns schon ein ziemlich kalter Wind unangenehm aufgefallen, der Himmel jedoch war recht ordentlich und dunkler als an meinem üblichen Platz neben der Autobahn.

Nach dem Aufbauen ging es dann fast schon standardmäßig los mit dem Herkuleshaufen M13. Danach haben wir den Cirrusnebel beobachtet. Durch den zenitnahen Stand des Sternbildes Schwan war dieser sehr gut zu sehen. Ebenfalls im Schwan befindet sich der planetarische Nebel NGC6826 auch Blinking Plantetary genannt. Ein sehr faszinierendes Objekt. Schaut man genau auf den Zentralstern verschwindet der Nebel der den Zentralstern umgibt. Sobald man wieder an dem Zentralstern vorbeischaut taucht der Nebel wieder auf. Dieser Umstand macht es auch nicht immer einfach den planetarischen Nebel leicht zu finden. Im Anschluss haben wir dann noch den Hantelnebel M27 beobachtet. 

Danach waren dann ein paar Kugelsternhaufen an der Reihe. Angefangen mit M15 im Sternbild Pegasus und im Anschluss noch M92 im Herkules. Im Herkules haben wir dann noch den Kugelsternhaufen NGC6229 beobachtet. Anschließend war dann mit dem planetarischen Nebel M57 im Sternbild Leier ein weiteres Standardobjekt an der Reihe. 

Nach den ganzen Sternhaufen waren nun mal ein paar Planeten an der Reihe. Zunächst einmal Jupiter und im Anschluss noch der Mars. Leider war das Seeing zu der Zeit nicht ideal. Der Mars hat somit keine Details preisgegeben. Neptun wäre eigentlich in dieser Nacht ebenfalls möglich gewesen, da dieser aber recht tief am Horizont stand war er leider nicht zu finden.  Bei Uranus war es leider das gleiche Problem. Der Himmel wurde leider auch zunehmend schlechter. 

Nun waren einige Sternhaufen an der Reihe. Zunächst einmal einer meiner Lieblingsternhaufen NGC457. Der Eulenhaufen lohnt sich immer uns ist auch bei schlechteren Bedingungen trotzdem noch sehenswert. Nach dem Eulenhaufen haben wir dann noch den offen Sternhaufen M103 beobachtet. Dieser befindet sich wie der Eulenhaufen auch im Sternbild Kassiopeia. Die nächsten offenen Sternhaufen die wir beobachtet haben befinden sich alle im Sternbild Fuhrmann. Dies waren die Sternhaufen M37, M36 und M38.

Nun wurde der Himmel immer schlechter und auch immer heller, da der Mond sich langsam am Horizont bemerkbar machte. Wir haben dann noch gewartet, bis dieser auf einer beobachtbaren Höhe war um uns diesen nochmal anzuschauen. Im Anschluss haben wir, mittlerweile recht durchgefroren, abgebaut und haben die Heimreise angetreten.

 




Vogelsberg am 18.09.2020

Unfassbar, aber am Wochenende war schon wieder einigermaßen vernünftiges Wetter, so dass einem erneuten Ausflug in den Vogelsberg nichts im Wege stand. Dieses Mal war ich erneut mit Sternfreunden aus Offenbach dort oben verabredet. An diesem Abend sollten wir insgesamt zu viert sein. Andreas, Mara mein Sohn und ich. Erstaunlicherweise habe ich es mal wieder geschafft an diesem Abend noch im Hellen anzukommen und konnte in aller Ruhe aufbauen. 

Gestartet haben wir unseren Beobachtungsabend mit den beiden Planeten Jupiter und Saturn. Beide standen recht hoch am Horizont und waren richtig gut zu erkennen. Das erste DeepSky Objekt war dann NGC457 der Eulenhaufen. Im Anschluss kamen dann zwei weitere Standardobjekte an die Reihe. Natürlich waren das der Herkuleshaufen M13 im Sternbild Herkules und der nicht weit entfernte planetarische Nebel M57 im Sternbild Leier. Beide waren hervorragend zu beobachten und vor allem M13 war wie immer traumhaft schön (wie oft habe ich das eigentlich schon hier geschrieben). Zwischenzeitlich ist dann auch noch Stefan und ein weitere Sternfreund aus der Taunusgruppe eingetroffen. Mit den beiden hatte ich nicht gerechnet, mich aber sehr gefreut sie zu treffen.  

Als nächstes haben wir uns dann versucht die Whirlpoolgalaxie M51 anzuschauen. Aufgrund der horizontnähe, war diese heute jedoch nicht so schön wie sonst. Nach M51 haben wir uns wieder etwas weiter Richtung Zenit orientiert und haben den Hantelnebel M27 beobachtet. Danach haben wir den Cirrusnebel im Sternbild Schwan beobachtet. Auch dieser war heute wieder ein extremer Genuss. Im Anschluss kam dann unsere große Nachbargalaxie M31 an die Reihe.

Anschließend habe ich mich an Stephans Quintett versucht. Leider konnte ich nicht alle Galaxien sehen. Einmal im Sternbild Pegasus unterwegs haben wir dann die Galaxie NGC7479 beobachtet. Danach haben wir den kleinen Hantelnebel M76 im Sternbild Perseus beobachtet. Von dort aus sind wir dann weiter Richtung Zenit und dem Sternbild Kepheus und haben uns den Granatstern μ Cephei  angeschaut. Dieser Granatstern ist auch immer wieder schön anzusehen. Er strahlt in richtig prächtiger rötlichen Farbe. 

Nun waren wieder einige Galaxien an der Reihe. Begonnen haben wir mit NGC891 im Sternbild Andromeda. Die Galaxie 891 gehört zu den größten bekannten Spiralgalaxien. Die nächsten beiden Galaxien waren NGC7339 und NGC7332 sowie NGC7217 im Sternbild Pegasus.

Nach den Galaxien kam meiner Meinung nach das absolute Highlight des Abends an die Reihe. Ich hatte mir vor kurzem einen Polarisationsfilter für meine 2 Zoll Okulare gekauft und wollte diesen heute mal am Mars testen. Nach einigen Startschwierigkeiten bzgl. der richtigen Einstellung war der Anblick einfach genial. Wir konnten Oberflächenstrukturen und die Polkappen erkennen. So hatte ich den Mars bisher noch nie gesehen. Das hat mich auch für meinen Sohn besonders gefreut, da er ja auch ein Marsfan ist. 

Zum Abschluss gab es dann noch die beiden Doppelsterne Albireo und Alamak. Da der Wind immer unangenehmer wurde haben wir dann abgebaut und sind die Heimreise angetreten. Es war wie immer eine toller Beobachtungsabend. 




Vogelsberg am 11.09.2020

Unfassbar, dass es  nun schon wieder vier Monate her ist, dass es eine gute Nacht zum Beobachten gab, der Mond nicht gestört hat und ich auch noch Zeit hatte. Also hieß es am Freitag Auto packen und ab in den Vogelsberg fahren. Mit dabei waren diesmal Mona und Felix von der Astronomie Gruppe Offenbach, die wir im August über Facebook gegründet hatten (Bei Interesse gerne einfach anschreiben). Gegen 19 Uhr sind wir dann gemeinsam aufgebrochen. Bei der Ankunft war es noch hell genug um nicht im Dunkeln aufbauen zu müssen.

Die ersten beiden Objekte waren Jupiter und Saturn welche wir auch einer Familie zeigen konnten die dort oben mit dem Wohnmobil übernachtet haben. Die Begeisterung war natürlich groß - vor allem bei den Kindern. Das nächste Objekt war dann der Kugelsternhaufen M13 im Sternbild Herkules. Auch diesen haben wir unseren Beobachtungsgästen natürlich gezeigt. Danach haben wir uns den Eulenhaufen NGC457 angeschaut. Ich liebe diesen offenen Sternhaufen. 

Da der Schwan nun weit oben am Himmel stand wurde es Zeit dem Cirrusnebel einen Besuch abzustatten. Die beiden Bereiche (Knochenhand und Sturmvogel) waren gut zu erkennen. Die Größe dieses Objektes ist wirklich enorm. Im Anschluss haben wir uns dann den Hantelnebel M27 im Sternbild Fuchs angeschaut. Von dort aus haben wir dann einen Schwenk in Richtung Sternbild Leier gemacht um dort den planetarischen Nebel M57 zu beobachten. Nach dem Ringnebel haben wir dann noch den kleinen Kugelsternhaufen NGC6229 im Sternbild Herkules angeschaut. 

Danach haben wir bei der Whirlpoolgalaxie M51 im Großen Wagen vorbeigeschaut. Diese war zwar schwach zu erkennen, aber aufgrund des tiefen Standes sehr diffus. Weit weniger diffus war dann natürlich unsere Nachbargalaxie M31 im Sternbild Andromeda.  

Im Anschluss an die beiden Galaxien haben wir uns den offenen Sternhaufen Carolines Rose NGC7789 angesehen. Nach dem offenen Sternhaufen haben wir uns dann noch den Granatstern μ Cephei im Sternbild Kepheus und den Doppelstern Mizar im Großen Wagen angeschaut. Als nächstes haben wir uns dann die beiden offenen Sternhaufen H & Chi angeschaut. Nach den Sternhaufen haben wir dann wieder eine Galaxie beobachtet. Die Dreieicksgalaxie M33 im Sternbild Dreieick.

Im Anschluss an die Galaxie haben wir uns einen weiteren Planeten angeschaut. Der Mars stand nun auf einer guten Höhe und war deshalb ganz ordentlich zu beobachten. Leider ist er, genau wie der Mond, in meinem 16 Zöller einfach viel zu hell um Details erkennen zu können. Hier sollte ich mir doch mal einen Polarisationsfilter anschaffen.

Nach dem Mars habe ich dann den Blinking Nebular NGC6826  gesucht. Dieser ist aufgrund seiner Eigenschaft schwer zu finden. Je nachdem wie man in das Okular reinschaut taucht er nämlich auf oder verschwindet. Daher ja auch sein Name. Es handelt sich hierbei um einen planetarischen Nebel im Sternbild Schwan. Nach einigen Minuten ist es mir dann jedoch gelungen und wie konnten dieses seltsame Exemplar ebenfalls beobachten.

Den Abschluss der Beobachtungsnacht bildeten dann ein paar einfache Objekte. Zunächst habe wir den Kugelsternhaufen M15 im Sternbild Pegasus beobachtet. Im Anschluss haben wie uns noch den offenen Sternhaufen Stephenson 1 angeschaut. Es handelt sich hierbei um einen recht offenen und lockeren Sternhaufen im Sternbild Leier. Trotzdem ist er ebenfalls ein sehr schönes Objekt. Danach kamen noch die Plejaden an die Reihe. Diese sind wie immer ein Genuss. Zum Schluss haben wir dann Kembles Kaskade beobachtet. Dies ist eine tolle Sternenkette an deren Ende sich der offene Sternhaufen NGC1502 befindet.

Nun war es an der Zeit abzubauen und den Heimweg anzutreten. Es war mal wieder eine tolle Beobachtungsnacht.




Spessart am 15.05.2020

In diesem Jahr habe ich echt Glück was das Wetter betrifft. Ich konnte am Freitag bereits zum sechsten Mal in diesem Jahr zu einer Beobachtungsnacht aufbrechen. Mein Sohn war diesmal auch wieder mit dabei was mich besonders gefreut hat. Im Vorfeld hatte ich mich bereits mit Marc zum gemeinsamen beobachten im Spessart verabredet. Im Laufe des Tages hat sich Stefan dann noch gemeldet und sich uns angeschlossen.

Inspiriert von einem Artikel in der Zeitschrift "Astronomie das Magazin" hatte ich mir im Vorfeld zwei Kometen zum Beobachten herausgesucht. Außerdem gibt es im Moment in der Galaxie M61 eine Supernova die ich versuchen wollte ebenfalls zu beobachten. Um 19:30 Uhr am Abend sind wir dann mit vollgepacktem Auto Richtung Spessart gefahren.

Kurz bevor es dunkel wurde sind wir dann am Zielort angekommen und ich begann direkt mit dem Aufbau. Nachdem ich alles aufgebaut hatte machte ich noch ein paar Fotos und wartete auf die Dunkelheit. Noch bevor es richtig dunkel wurde konnten mein Sohn und ich jedoch schon die Venus beobachten.

Als nächstes traf dann Stefan ein. Wir hatten uns nun auch schon lange nicht mehr gesehen und haben uns daher auch erst Mal ein bisschen unterhalten während er seine Ausrüstung aufbaute. Er hatte heute sein 6 Zoll Refraktor Linsen Teleskop mit 750mm Brennweite und ein Celestron C6 152/1500mm dabei. Natürlich haben wir uns auch in seinen Teleskopen die Venus angeschaut.

Kurz darauf traf auch Marc mit seiner Frau am Beobachtungsstandort ein. Nach kurzer Begrüßung und einigen Gesprächen fing auch er damit an seine Ausrüstung aufzubauen.

Das erste Deppsky-Objekt des Abends war dann, wie soll es auch anders sein, der Kugelsternhaufen M13 im Sternbild Herkules. Obwohl es immer noch nicht richtig dunkel war, war er trotzdem ein schöner Anblick. Bei unserem nächsten Objekt M57 habe ich dann meinen Sohn das Teleskop einstellen lassen. Mit etwas Hilfe ist es ihm dann auch relativ schnell gelungen. Die nächsten beiden übungs Objekte zum Einstellen des Teleskopes waren dann noch mal M13 und das Leo Triplett M66. Auch diese beiden Objekte konnte er mit ein wenig Unterstützung von mir einstellen.

Im Anschluss daran haben wir uns bei Stefan Ha & Chi angeschaut. Sternhaufen waren in seinen Geräten wunderschön zu sehen. Zurück am 16er haben wir uns als nächstes die Whirlpool Galaxie M51 angeschaut. Wir waren heute sehr deutlich die Strukturen zu erkennen. Da M51 so schön zu sehen war, haben wir uns als nächstes die Feuerradgalaxie M101 angeschaut. Diese war ebenfalls sehr gut zu sehen. Den Abschluss am großen Wagen bildeten dann noch M81 und M82.

Zwischenzeitlich hatte Stefan an seinen Teleskopen den Nordamerikanebel eingestellt. Mit einer kleineren Optik und einer nicht zu starken Vergrößerung ist diese Nebel einfach viel schöner anzusehen als im 16 Zoll. Im Anschluss haben wir uns noch M27 den Hantelnebel bei Stefan angeschaut.

Als nächstes habe ich dann versucht den Kometen Panstarrs C2017 T2 zu finden. Da ich mir im Vorfeld einige Detail Karten ausgedruckt hatte, ist mir das nach einigen Minuten auch gelungen. Zunächst war ich mir unsicher ob ich nicht doch eine Galaxie im Okular habe. Auch Marc und Stefan waren sich nicht wirklich sicher ob es sich bei dem Objekt um den Kometen handelt. (Am nächsten Tag konnte ich zu Hause durch einen Vergleich von Aufnahmen des Kometen die Sichtung des Kometen bestätigen.)

Weiter ging es dann zunächst mit zwei Kugelsternhaufen. Der erste war M53 im Sternbild Haar der Berenike und der andere Kugelsternhaufen war M10 im Sternbild Schlangenträger. Nun wurde es Zeit für den Cirrusnebel im Sternbild Schwan. Auch hier waren an diesem Abend die Strukturen wunderbar zu sehen. Im Anschluss gab es den Kugelsternhaufen M3 im Sternbild Jagdhunde.

Danach haben wir uns bei Stefan den Wildenten Haufen M11 und den Omeganebel M17 angeschaut. Das sind wirklich zwei sehr schöne Objekte. Die nächsten Objekte im großen Dobson waren dann der Eulennebel M97 im Sternbild großer Bär und der Kugelsternhaufen M12 im Sternbild Schlangenträger.

Nun war die Nacht schon recht weit fortgeschritten sodass die Planeten Jupiter und Saturn bereits am Himmel sichtbar waren. Mein kleines Mak hatte ich schon im Vorfeld aufgebaut um die Planeten darin zu beobachten. Also wechselte ich nun das Gerät aber die Planeten standen noch zu tief und flimmerten stark. Daraufhin habe ich mich mit dem 16 Zoll Dobson noch mal im Sternbild Herkules aufgehalten und dort die Kugelsternhaufen M13 M92 und NGC6229 beobachtet.

Da Stefan und Marc bereits zusammenpacken und die Nacht nun ja auch schon fast vorbei war begann ich ebenfalls mein Dobson abzubauen. Im Anschluss konnte ich dann im Mak doch noch die Planeten in ordentlicher Schärfe beobachten. Hierfür konnte ich auch meinen Sohn, dem mittlerweile kalt war und der im Auto gesessen hatte, noch mal begeistern. Danach baute ich auch das Mak ab und wir fuhren nach Hause. Es war wieder mal ein toller Beobachtungsabend mit toller Gesellschaft.




Vogelsberg am 25.04.2020

Heute war ich mit Björn im Vogelsberg zum gemeinsamen Beobachtungsabend verabredet. Da ich am Vormittag noch etwas in Freigericht zu erledigen hatte und von dort aus nicht noch mal zurückfahren wollte hatte ich mein Auto bereits am Morgen beladen. Kurz nach 17 Uhr fuhr ich dann von Freigericht los. unterwegs musste ich noch tanken und bin noch mal kurz zum Rewe um mir eine Kleinigkeit zum Essen zu holen.

Am Beobachtungsort angekommen war ich zunächst erstaunt was dort an diesem Tag los war. Es standen bereits zwei PKWs, ein Wohnmobil und ein CB-Funker mit seinem Auto und einer riesen Antenne dort. Ich genoss noch kurz den wunderbaren Ausblick und begann kurz darauf meine Ausrüstung aufzubauen. Nach dem Aufbau habe ich mich in aller Ruhe an meinen Tisch gesetzt und gemütlich gegessen. Ich sollte gerade wenn schönes Wetter ist viel öfter schon wesentlich früher dort hinfahren. Es ist einfach schöner im hellen aufzubauen und sich dann noch gemütlich hinzusetzen und die Natur zu genießen.

Kurz nachdem ich fertig mit Essen war traf auch Björn ein. Wir begrüßten uns kurz und er begann danach seine Ausrüstung aufzubauen. Zwischendurch haben wir uns (natürlich in coronakonformen Abständen) noch ein wenig mit der Familie denen das Wohnmobil gehört unterhalten.

Als es dann langsam zu dämmern begann wurden die ersten zwei Objekte des Abends beobachtet. Es handelte sich hierbei um den Planeten Venus und unseren Trabanten den Mond. Nun hieß es weiter warten bis zur richtigen Dunkelheit. Als wir dann jedoch schon Arktur sehen konnten, mussten wir natürlich den Kugelsternhaufen M3 ins Visier nehmen. Er war zwar zu sehen aber im Dunkeln kommt er einfach viel besser rüber. Um die Zeit weiter zu überbrücken habe ich mir zwischendrin noch die offenen Sternhaufen M35, M36 und M38 angesehen.

Die erste Galaxie an diesem Abend war dann die Antennen Galaxie NGC4038. Aufgrund der Horizont Nähe und der immer noch mangelnde Dunkelheit war diese nur recht schwach zu erahnen. Da der Löwen schon wesentlich höher am Himmel stand begab ich mich zu der Galaxien Gruppe M96. Diese war wesentlich besser zu sehen als NGC4038. Zu dieser Gruppe gehören M105, M95, M96 und NGC3384.

Da mittlerweile am nordöstlichen Himmel das Sternbild Herkules über den Bäumen zu sehen war, gab es natürlich als nächstes den Kugelsternhaufen M13. Nach einiger Zeit konnte ich mich wieder von M13 lösen und setzte meine Galaxien Beobachtungen fort. Mein Ziel diesmal NGC4565 auch bekannt als Nadel Galaxie. Diese Galaxie ist meiner Meinung nach ein absolutes Muss wenn das Sternbild Haar der Berenike zu sehen ist. Ebenso die nächste Galaxie, M64 auch Black Eye Galaxie genannt.

Eine weitere sehenswerte Galaxie, die sich jedoch im Sternbild Jungfrau befindet, ist die Sombrero Galaxie M104. auch diese habe ich mir obwohl ich sie am Vorabend schon gesehen hatte heute erneut angeschaut. Im Sternbild Jungfrau beobachtete ich dann noch die Galaxien M61, M49 und NGC4526. Zwischendurch habe ich mir bei Björn noch die Kiste angeschaut. die Kiste besteht aus den Galaxien NGC4169, NGC4173, NGC4174 und NGC4175. Aufgrund der kistenähnlichen Anordnung dieser Galaxien ist die Bezeichnung Kiste durchaus gerechtfertigt. Die Kiste befindet sich ebenfalls im Sternbild Jungfrau.

Zurück an meinem 16er begab ich mich zum großen Wagen und zu einem weiteren Lieblingsobjekt. Bei der Whirlpool Galaxie M51 waren, aufgrund des erneut überragenden Himmels im Vogelsberg, deutliche Strukturen zu erkennen. Im Anschluss bin ich wieder rüber zu Björn um mir dort die Galaxie NGC4725 im Sternbild Haar der Berenike anzuschauen.

Im Anschluss daran habe ich einige weitere Galaxien im Sternbild Jungfrau beobachtet. Die ersten beiden waren die beiden Galaxien M60 und NGC4647. Die beiden Galaxien sehen aus als wären sie direkt miteinander verbunden. Ich habe nun versucht den Galaxien, anhand der Sternenkarte, in eine Richtung zu folgen und diese zu identifizieren. Die nächste Galaxie war die Galaxie M59 und in etwas weiteren Abstand dazu folgte M58. Zwischen diesen beiden Galaxien, aber etwas näher an M59, befindet sich noch die Galaxie NGC4606 welche nur sehr schwach und diffus zu sehen war. Rechts oberhalb von M58 habe ich dann noch die Galaxien NGC4551 und NGC4550 beobachtet. Danach folgten noch einige weitere dessen Identifizierung mir leider nicht mehr eindeutig gelungen ist.

Beim einfachen Blick nach oben in den Himmel ist mir dann aufgefallen dass ich mir bisher noch nie den offenen Sternhaufen Mel 111 angeschaut hatte. Das habe ich natürlich umgehend nachgeholt. Ebenfalls bisher noch nicht beobachtet hatte ich den Kugelsternhaufen NGC5053 im Sternbild Haar der Berenike. Diesen habe ich mir dann bei Björn im Teleskop angeschaut. Als nächstes habe ich die Galaxie NGC4394 und ihre Begleitgalaxie M85 beobachtet. ich blieb weiterhin im Haar der Berenike und schaute mir noch die Galaxien NGC4559 und NGC4889 an. NGC4889 war nur sehr klein und schwach zu sehen. Ich arbeitete mich etwas weiter nach oben und beobachtete noch die Galaxien NGC4631 sowie NGC4656.

Das nächste Objekt des Abends hat mich besonders gefreut, da ich dieses schon mehrfach gesucht und nicht gefunden hatte. Der planetarische Nebel NGC6210 auch Schildkröte genannt ist aber auch wirklich leicht zu übersehen wenn man nicht genau weiß nach was man Ausschau halten muss.

Mittlerweile stand der große Wagen ganz oben im Zenit was mich dazu veranlasste noch einmal bei einigen Galaxien die sich dort befinden vorbeizuschauen. Bei M51 waren nun sogar noch mehr Details zu sehen und auch bei M101 der Feuerradgalaxie waren richtig gut Strukturen zu erkennen. Die nächsten beiden Galaxien waren M81 und M82. Bei der Zigarrengalaxie (M82) waren ebenfalls die Staubbänder gut zu sein.

Als nächstes beobachtete ich den Eulennebel M97 und die sich in der Nähe befindende Galaxie M108. Von dort aus setzte ich meine Reise im großen Wagen fort in Richtung der beiden Galaxien M109 und NGC3953. Die letzte Galaxie die ich in diesem Sternbild beobachtete war die Galaxie NGC4088.

Nun begab ich mich in Richtung Sternbild Jagdhunde um dort die drei Galaxien M106 NGC4220 und NGC4217 zu beobachten. zwischendurch gab es bei Björn am Teleskop noch eine schöne Galaxie in Kantenlage zu sehen. Es handelte sich dabei um die Galaxie NGC5746 im Sternbild Jungfrau. Im Anschluss beobachtete ich im Sternbild Jagdhunde noch den Doppelstern Beta.

Die Nacht war nun schon recht weit fortgeschritten und das Sternbild Leier und der Schwan waren am nordöstlichen Himmel gut zu sehen. Wenn die Leier zu sehen ist muss man sich natürlich den Ringnebel M57 anschauen. Im Sternbild Leier habe ich dann noch den Sternhaufen Stephenson 1 beobachtet. Ein kleiner feiner Sternhaufen mit einem schönen Kohlenstoff Stern. Bei Björn gab es dann noch den Irisnebel NGC7023 zu sehen ehe er dann langsam zusammen packte.

Bevor ich dann mit meiner Kugelsternhaufen Jagd begann habe ich noch kurz den Hantelnebel M27 beobachtet. Danach habe ich den ersten Kugelsternhaufen (M107) im Sternbild Schlangenträger aufgesucht. Es folgten noch die Kugelsternhaufen M10, M12 und M14. Im Anschluss habe ich noch die beiden Kugelsternhaufen M80 und M4 im Sternbild Skorpion beobachtet.

Den Abschluss der Deep-Sky Tour bildeten dann der Cirrusnebel sowie der Granat Stern μ Cep im Kepheus. Nun begann die Dämmerung und ich baute mein 16 Zoll Dobson ab. Da ich jedoch im Vorfeld wusste, dass ich bestimmt wieder bis zum Morgengrauen im Vogelsberg sein werde, hatte ich meinen kleines MAK ebenfalls mitgenommen. Und so habe ich mir noch am frühen Morgen die Planetenparade mit Jupiter Saturn und Mars angeschaut.

Es war wieder mal eine tolle Beobachtungs Nacht unter einem atemberaubenden Himmel. Ich habe über 60 Objekte in dieser Nacht beobachtet und nicht wenige davon das erste Mal. Ich freue mich schon auf das nächste Mal...




Spessart am 24.04.2020

Es ist schön wenn man einen eigenen Blog betreibt und weiß dass dieser auch gelesen wird. Noch schöner ist es jedoch wenn daraus noch persönliche Kontakte entstehen. So ging es mir vergangene Woche als mich Marc auf meine Beobachtungsabende im Spessart anschrieb. Nach einigen E-Mails tauschten wir die Handynummern aus um weiter über WhatsApp zu kommunizieren. Schnell waren wir uns einig dass wir in Zukunft mal einen gemeinsamen Beobachtungsabend im Spessart verbringen. Und da die Zukunft manchmal ganz nah ist war es am 24.4 auch schon soweit. Marc schickte mir die Koordinaten von dem Beobachtungsstandort den er die Tage zuvor ausgekundschaftet hatte. Und so saß ich bereits am frühen Abend im Auto auf dem Weg in den Spessart.

Am Beobachtungsstandort angekommen überzeugte mich ein Blick in den Himmel dass der Standort wirklich gut ausgesucht war. Ich hatte dieses Mal mein 16 Zoll Dobson und das kleine 5 Zoll MAK mit. Das kleine Teleskop hatte ich nur mitgenommen, da Marc mich gewarnt hatte, dass es dort oben gelegentlich recht windig sein kann.

Noch während ich mit dem Aufbau meiner Ausrüstung beschäftigt war traf Marc ebenfalls am Standort ein. Nach einer kurzen Begrüßung und einem kurzen Plausch bauten wir beide weiter unsere Ausrüstung auf. Marc hatte einen kleinen Richfielder (80/400) auf einer Nexstar SLT Montierung dabei.

Die Beobachtung startete ich natürlich mit meinem geliebten Herkuleshaufen M13. Im Anschluss an M13 habe ich mich etwas den Galaxien gewidmet. Zunächst im großen Wagen die Whirpool Galaxie (M51) sowie die beiden Galaxien M81 und M82. Im Anschluss daran habe ich die Black Eye Galaxie M64 im Sternbild Haar der Berenike aufgesucht. Der Dunkelnebel nahe des Galaxiekerns war sehr gut zu erkennen.

Als nächstes war dann das Leo Triplett (M65, M66 und NGC3628) im Sternbild Löwe an der Reihe. Alle drei Galaxien waren wirklich gut zu sehen. Danach habe ich die Sombrero Galaxie M104 im Sternbild Jungfrau beobachtet.

Auf der anderen Seite des Himmels stand nun mittlerweile das Sternbild Leier hoch genug um dem Ringnebel M57 einen kleinen Besuch abzustatten. Es gibt eben Objekte die in keiner Beobachtungsnacht fehlen dürfen.

Nun macht ich noch mal einen Schwenk zum Sternbild Herkules um die Galaxie NGC6207 in der Nähe vom Herkuleshaufen zu beobachten. Ebenfalls im Sternbild Herkules befindet sich der kleine Kugelsternhaufen NGC 6229. Auch diesen habe ich mir dann noch angesehen.

Im Anschluss habe ich wieder die Beobachtungsrichtung geändert und mir noch mal eine Galaxie im Haar der Berenike angeschaut. NGC4565, auch Nadel Galaxie genannt, ist immer wieder ein beeindruckendes Objekt.

Etwas oberhalb des Sternbildes Haar der Berenike befindet sich das Sternbild Jagdhunde in dem ich mir noch die Galaxien NGC4631 und NGC4656 angesehen habe.

Einige der bisher beobachteten Objekte haben wir auch in Marcs Teleskop beobachtet. Ich war doch recht erstaunt was mit einem solch kleinen Gerät doch alles möglich ist. Bei manchen Objekten haben wir eins meiner Explore Scientific Okulare an seinem Teleskop getestet. Das Ergebnis war wirklich gut.

Da ich mit meiner Goto Steuerung an meinem kleinen MAK bisher immer auf Kriegsfuß gestanden habe, habe ich die Möglichkeit an diesem Abend genutzt und bin mit Marc die Einrichtung des Teleskops einmal durchgegangen. Diesmal hat es mit der Einrichtung geklappt und das im Anschluss gewählte Objekt (M13) wurde gezeigt.

Ich ließ das MAK auf M13 ausgerichtet und widmete mich wieder meinem 16 Zoll Dobson.Das nächste Objekt war der Cirrusnebel im Sternbild Schwan.  Die Hexenhand im Ostteil des Nebels war gut zu erkennen.

Marc packte nun langsam zusammen und wir verabschiedeten uns. Nachdem er gegangen war habe ich mir noch den Hantelnebel M27 im Sternbild Fuchs angeschaut. Im Anschluss daran war der Kugelsternhaufen M3 im Sternbild Jagdhunde an der Reihe.

Als nächstes habe ich die Galaxie M108 im Sternbild großer Wagen beobachtet. Und da der Eulennebel M97 direkt neben dieser Galaxie liegt habe ich diesen natürlich ebenfalls beobachtet.

Die letzte halbe Stunde habe ich dann die Goto Steuerung an meinem MAK weiter getestet. Ich habe mir noch mal zum Vergleich einige der Objekte vom Abend angesehen. Natürlich sind mit der kleinen Öffnung bei vielen Objekten nicht so viele Details zu erkennen wie bei meinem 16 Zoll Dobson, aber als Reisegerät ist es durchaus toll. Zu diesem Zweck hatte ich es mir eigentlich auch angeschafft.

Gegen 4 Uhr morgens habe ich dann auch abgebaut und mich auf den Heimweg gemacht. Es war ein schöner Beobachtungsabend mit sehr netter Gesellschaft der auf jeden Fall mal wiederholt werden muss.




Niederroden am 04.04.2020

Anfang April gab es am Himmel ein Ereignis zu sehen das nur alle 8 Jahre stattfindet. Die Venus zieht jedes Jahr an den Plejaden vorbei jedoch nur alle 8 Jahre in ganz geringem Abstand. An diesem Wochenende war fast Vollmond und somit wäre das unter normalen Umständen kein Abend gewesen an dem ich raus fahre. Da ich mir die Konstellation Venus und Plejaden aber auf jeden Fall anschauen wollte entschied ich mich trotz Vollmond das Auto zu packen und nach Nieder-Roden zu fahren. Besonders gefreut hat mich an diesem Abend dass es mal wieder geklappt hat gemeinsam mit meinem Sohn ein Beobachtungsabend zu verbringen.

In Nieder-Roden angekommen habe ich erstmal in aller Ruhe aufgebaut. Nach dem Aufbau haben wir zunächst den Mond beobachtet. Im Anschluss an den Mond haben wir uns die offenen Sternhaufen M37, M36 und M38 im Sternbild Fuhrmann angesehen.

Danach haben wir uns die Venus bei den Plejaden angesehen. Wir haben diese im großen 16 Zoll Dobson und im kleinen Fernglas beobachtet. In beiden Geräten war es ein wunderschöner Anblick.

Im Anschluss daran haben wir uns noch den Orionnebel und den Kugelsternhaufen M3 angesehen. Beide Objekte haben aufgrund des hellen Mondes einiges an ihrem sonst so imposanten Aussehen eingebüßt.

Zum Abschluss haben wir uns noch den Eulen Haufen und den offenen Sternhaufen M103 im Sternbild Kassiopeia angesehen.

Ich glaube dieser Beobachtungsabend war einer der kürzesten die ich je unternommen habe. Trotzdem war ich froh dass wir rausgefahren sind.




Vogelsberg am 27.03.2020

Nach fast zweimonatiger wetterbedingter Abstinenz konnte ich am 27.03 endlich wieder für eine Beobachtungsnacht in den Vogelsberg fahren. Da Björn am Freitag arbeiten musste und somit nicht kommen konnte rechnete ich damit die Nacht dort alleine zu verbringen. Als ich dann gegen halb neun dort eintraf stand aber bereits ein kleiner Bus auf dem Parkplatz. Neben dem Bus baute gerade ein weiterer Hobbyastronom seiner Ausrüstung auf. Es handelte sich dabei um den Astrofotografen Harald den ich bis zu diesem Abend noch nicht kannte. Wir unterhielten uns kurz und dann begann ich mit dem Aufbau meines Teleskops. Gerade als ich fertig war mit aufbauen traf auch noch Matthew ein. Es sollte also doch ein Abend in toller Gesellschaft werden.

Meinen Beobachtungsabend habe ich mit dem Orionnebel M42 begonnen. Im Anschluss habe ich mich den großen Wagen zugewendet um dort die beiden Galaxien M81 und M82 zu beobachten. An diesem Abend entschloss ich mich auch die beiden benachbarten Galaxien NGC2976 und NGC3077 anzuschauen. NGC3077 habe ich bei geringer Vergrößerung fast übersehen. Im Anschluss habe ich mir im großen Wagen noch die Galaxien NGC3953, M109 und M108 angeschaut. Da neben M108 auch der Eulennebel M97 liegt habe ich diesen natürlich auch noch beobachtet.

Danach habe ich einen kurzen Abstecher zu Cassiopeia gemacht und mir dort den Sternhaufen M103 angeschaut.

Nach Cassiopeia machte ich einen Schwenk über die Plejaden Richtung Fuhrmann um dort die Sternhaufen M37, M36 und M38 zu beobachten. Da das Sternbild Stier direkt an Fuhrmann anschließt, habe ich mir dort noch den Krabbennebel M1 angeschaut.

Vom Stier aus bin ich dann weiter rüber zum Zwilling um mir dort zunächst den offenen Sternhaufen M35 und im Anschluss den Eskimonebel NGC2392 anzuschauen. Da ich diesen schon länger nicht mehr beobachtet hatte habe ich nicht mehr daran gedacht wie klein und wie schnell er deshalb zu übersehen ist. Aus diesem Grund habe ich diesmal etwas länger gebraucht um ihn zu finden. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Eskimonebel liegt der offene Sternhaufen NGC2420 den ich mir an diesem Abend auch das erste mal angeschaut habe.

Oberhalb vom Zwilling befindet sich das Sternbild Luchs in dem sich der intergalaktische Wanderer NGC2419 befindet. Da ich mich ja nun in der Nähe befand habe ich diesem Kugelsternhaufen einen Besuch abgestattet.

Bei Kugelsternhaufen muss ich zwangsläufig immer an M13 im Herkules denken. So ging es mir auch an diesem Abend und ich schwenkte mein Teleskop in die Richtung des Sternbildes Herkules um mir M13 anzuschauen.

Nun war es wieder Zeit sich etwas den Galaxien zu widmen. Ich entschloss mich dazu das Leo Triplett im Sternbild Löwen aufzusuchen. Die drei Galaxien waren an diesem Abend hervorragend zu sehen. Als nächstes habe ich die Sombrero Galaxie M104 im Sternbild Jungfrau beobachtet. Auch diese Galaxie war sagenhaft gut zu sehen. Die nächste Galaxie die ich beobachtete gehört zu meinen Lieblings Galaxien. Es ist die Black Eye Galaxie M64. Sie befindet sich im Sternbild Haar der Berenike. Der dunkle Fleck in der Galaxie war gut zu erkennen.

Die nächsten beiden Galaxien waren ein Tipp von Harald. Sie befinden sich im Sternbild Rabe und es handelt sich dabei um NGC4038 und NGC4039. Leider stand der Rabe zum Zeitpunkt der Beobachtung noch recht tief so dass die Galaxien nur ziemlich diffus zu sehen waren.

Die nächste Galaxie sollte ein weiteres Highlight des Abends werden. Die Galaxie NGC4565 auch Nadel Galaxie genannt. Auch diese Galaxie waren diesem Abend überragend gut zu sehen. Nach der Nadel Galaxie habe ich die Galaxien NGC4656 und NGC4631 beobachtet. Beide befinden sich im Sternbild Jagdhunde. NGC4656 wird auch als Fischhaken Galaxie bezeichnet. Wer sie einmal gesehen hat weiß auch sofort warum das so ist. NGC4631 befindet sich in direkter Nachbarschaft und wird auch als Wal Galaxie bezeichnet. Direkt neben der Wahl Galaxie befindet sich die Begleitgalaxie NGC4627. Ebenfalls im Sternbild Jagdhunde befindet sich noch die Galaxie M94 die ich mir natürlich auch angeschaut habe. Sie ist klein kompakt rund und hat einen extrem hellen Kern. im Anschluss habe ich mir noch die beiden Galaxien NGC4625 und NGC4618 angeschaut. Sie befinden sich etwas rechts von M94. Noch weiter rechts stößt man auf die beiden Galaxien NGC4490 und NGC4485. Auch diese habe ich natürlich beobachtet.

Nach den ganzen Galaxien war mir wieder etwas nach Kugelsternhaufen. also habe ich mir im Sternbild Jungfrau zunächst NGC5634 angeschaut. im Anschluss habe ich mir dann erneut M13 im Herkules angeschaut. Und auch der kleine Kugelsternhaufen NGC6229 im Herkules durfte hier nicht fehlen. Danach habe ich noch den Kugelsternhaufen M3 beobachtet. Im Anschluss an M3 habe ich mir den Ringnebel M57 im Sternbild Leier angeschaut.

Da der große Wagen mittlerweile hoch am Himmel stand habe ich den Versuch gestartet die Feuerradgalaxie M101 zu beobachten. Hier zeigte sich erneut die zunehmende Qualität des Himmels an diesem Abend. Noch nie habe ich vorher die Feuerradgalaxie so deutlich wahrgenommen. Da sich die Whirpool Galaxie M51 in der Nähe befindet musste ich diese natürlich auch noch beobachten. Ich habe M51 vorher schon einige Male beobachtet aber solche Strukturen wie an diesem Abend habe ich zuvor noch nie gesehen. Einfach nur sagenhaft.

Mittlerweile hatte ich aufgrund falscher Schuhwahl schon richtig kalte Füße und wollte eigentlich so langsam aufbrechen und nach Hause fahren. Da sich aber so langsam der Schwan in den Himmel erhob hatte ich mich dazu entschlossen noch abzuwarten um einen Blick auf den Cirrusnebel werfen zu können. Auch hier waren die Strukturen heute extrem gut zu sehen.

Harald hatte mir dann noch empfohlen mir den Sternhaufen M11 im Sternbild Schild anzuschauen. Dieser offene Sternhaufen wird auch Wildentenhaufen genannt. Ich muss sagen M11 ist ein wirklich sehr sehr schöner offener Sternhaufen.

Nun stand das Sternbild Füchschen mittlerweile oben am Himmel und somit war dies eine gute Möglichkeit den Hantelnebel M27 zu beobachten.

Meine kalten Füße waren mir mittlerweile egal die Nacht war viel zu gut um schon nach Hause zu fahren.

Der Skorpion stand nun ebenfalls in einer guten Höhe um dort die beiden Kugelsternhaufen M4 und M80 zu beobachten. Im Anschluss habe ich im benachbarten Sternbild Schlangenträger noch die Kugelsternhaufen M19, M10, M12, M14, M5 und M9 beobachtet.

Nun wurde es hell und am Horizont tauchten die drei Planeten Jupiter Mars und Saturn auf. Natürlich habe ich mir die drei auch noch angesehen. Um 5:30 Uhr habe ich dann abgebaut und bin zufrieden nach Hause gefahren.