Letztes Jahr hatten Denis und ich unsere Buchung für das Westhavelländer Astrotreff in Gülpe aufgrund der schlechten Wetterprognose storniert, aber in diesem Jahr hat es geklappt. Es sollte laut Wetterbericht zumindest einen Tag richtig gut werden. Also habe ich am Donnerstag morgen mein Auto gepackt und mich auf den Weg nach Gülpe gemacht.
Ankunft und Aufbau
Angekommen und aufgebaut
Gegen 18 Uhr bin ich dann am Sportplatz Gülpe eingetroffen und habe zunächst einmal mein Zelt aufgebaut und im Anschluss mein Teleskop. Gegen 21 Uhr kam dann auch Denis am Platz an und hat ebenfalls alles aufgebaut. Heute Nacht sollte es ab ca. 0 Uhr ein paar klare Momente am Himmel geben. Beim Blick in den Himmel konnte man sich das aber kaum vorstellen. Aber gegen 23:30 Uhr hat sich dann tatsächlich die erste Wolkenlücke aufgetan während es im Osten am Himmel kräftig geblitzt hat.
Es gibt die ersten Wolkenlücken
Meine ersten Beobachtungen habe ich noch mit dem Fernglas gemütlich im Stuhl gemacht. Das waren der Kleiderbügelhaufen Cr399 im Sternbild Fuchs und mein Lieblingskugelsternhaufen M13 im Sternbild Herkules. Die Beobachtung von M13 habe ich dann im Teleskop fortgesetzt. Im Anschluss an M13 habe ich mir dann den Ringnebel M57 angeschaut. Das Vergnügen hier war aber recht kurz, da sich schnell ein paar Wolken davor gesetzt haben und mir somit die Sicht versperrt haben.
Eine freie Lücke am Himmel gab es dann beim Sternbild Kassiopeia. Diese habe ich dann natürlich gleich genutzt, um mir den Eulenhaufen NGC457 und den offenen Sternhaufen M103 anzuschauen. Danach habe ich dort noch die Sternhaufen NGC129 und M52 beobachtet. NGC129 kann man auch leicht übersehen so unscheinbar ist dieser offene Sternhaufen. Markant ist aber ein recht heller Stern der sich in der unmittelbaren Nähe dazu befindet.
Die ersten Galaxien am Abend
Mein 16 Zoll Dobson
Im Anschluss an die offenen Sternhaufen in Kassiopeia habe ich einen kurzen Stop beim großen Bären gemacht um mir dort die beiden Galaxien M81 und M82 anzuschauen. Da der Himmel hier anscheinend nicht ganz frei von minimaler Bewölkung war konnte man sie zwar sehen, aber das Staubband der Zigarrengalaxie war nur zu erahnen.
Dafür war der Himmel im Bereich des Schwans dann perfekt klar. Ich habe hier dann mit dem Hantelnebel M27 im Sternbild Fuchs begonnen. Danach habe ich den Kugelsternhaufen M71 im Sternbild Pfeil beobachtet. Nach M71 habe ich dann mir dann noch den Kugelsternhaufen M56 im Sternbild Leier angeschaut.
Ein unglaublich toller Cirrusnebel
Anschließend habe ich meinen OIII Filter auf mein Übersichtsokular geschraubt und habe mir den Cirrus Nebel angeschaut. Da der Himmel an der Stelle richtig klar war hat mich der Anblick echt gepackt. Ich konnte ihn richtig gut sehen, da er sich prächtig vom Hintergrund abgesetzt hat. Bei höherer Vergrößerung wurden feine Details der Knochenhand sichtbar.
Galaxien in der Nachbarschaft
Danach habe ich mir dann die Andromedagalaxie M31 und ihre Begleitgalaxien M32 und M110 im Sternbild Andromeda angeschaut. Etwas weiter rechts im Sternbild Pegasus befindet sich mit M15 ein weiterer Kugelsternhaufen den ich danach beobachtet habe.
Die letzten Objekte der Nacht
Da Jupiter mittlerweile auf einer vernünftigen Beobachtungshöhe stand habe ich hier auch noch einen kurzen Halt gemacht. Die Wolkenbänder waren gut zu erkennen. Im Anschluss an die Jupiterbeobachtung habe ich dann im Herkules den Kugelsternhaufen M92 beobachtet. Danach habe ich mir noch den Blinking Nebular NGC6826 im Sternbild Schwan angeschaut. Den Abschluss der Nacht bildeten dann die Plejaden. Ich habe sie zunächst im Fernglas beobachtet und danach im Dobson.
Das Dobson geht schlafen
Dafür, dass es an diesem Abend eigentlich nicht so klar sein sollte war es eine tolle Nacht. Ich konnte immerhin viele Objekte beobachten und habe erst gegen 3 Uhr morgens eingepackt, da es dann doch immer bewölkter wurde und die entsprechend Lücken weniger wurden.
Zum Abschluss meines heutigen Berichtes noch ein kurzes Video von der Anfahrt zum Veranstaltungsgelände. Hier wird einem schnell klar warum es dort so einen tollen dunklen Himmel gib...
Vogelsberg am 24.06.2023
Dieses Jahr scheint ein besseres Jahr als letztes zu werden, da ich am Samstag nun schon zur vierten Beobachtungsnacht in den Vogelsberg aufbrechen konnte. Ich nutze jetzt aber auch wieder vermehrt die Nächte um Neumond herum und beschränke mich nicht mehr nur auf Neumondnächte. Andi war auch wieder dabei, aber dieses Mal mit Zelt nachdem beim letzten Mal die Nacht im Auto nicht ganz so erholsam war. Da wir uns um 20 Uhr noch einen Vortrag anhören und vorher auch noch grillen wollten haben wir uns schon um 16 Uhr auf dem Gelände der Sternenwelt getroffen.
Der Landeplatz von Apollo 11, die Venus und der Mars
Reiseatlas Mond - Seite 12
Nach einem leckeren Abendessen und einem tollen Vortrag über unsere Sonne konnten nun die ersten Beobachtungen starten. Andi hat in der Zwischenzeit einen guten Platz für seine Startrailaufnahme gesucht. Ich habe mir als erstes den Landeplatz von Apollo 11 auf dem Mond angesehen. Beim Abgleich mit der Karte aus meinem Mondatlas ist mir aufgefallen, dass es auf dem Mond auch einen Krater mit dem Namen Schmidt gibt. Ist mir bisher noch nie aufgefallen. Im Anschluss habe ich mir dann noch das Gebirge Mons Penck angeschaut. Das Gebirge hat eine Höhe von 4200m und der Schattenwurf auf der Oberfläche ist deutlich zu sehen.
Nach dem Mond habe ich dann die Venus beobachtet. Diese zeigt sich heute passend zum Mond in einer schönen Sichelform. Dem Mars habe ich dann etwas später auch noch einen Besuch abgestattet, aber aufgrund der bereits recht niedrigen Höhe am Horizont war nur eine runde und stark flimmernde Planetenscheibe zu sehen.
Die ersten Deepsky Objekte der Nacht
Die nächsten Minuten verbrachte ich ungeduldig mit Blick in den Himmel und wartete darauf, dass die ersten Sternbilder vollständig zu sehen waren. Das Sternbild Herkules war dann auch schon recht bald zu sehen und so startete ich meine Deepsky Tour mal wieder mit dem Kugelsternhaufen M13. Danach habe ich wieder das Doppel-Doppel Sternsystem Epsilon Lyrae und den Ringnebel M57 im Sternbild Leier beobachtet.
Im Anschluss an die beiden Objekte habe ich dann den planetarischen Nebel NGC6826 im Sternbild Schwan beobachtet. Auch bekannt unter dem Namen blinking Nebular. Dieses Mal habe ich ihn auch recht schnell gefunden.
Eine Rose am Nachthimmel
Danach habe ich im Sternbild Kassiopeia den offenen Sternhaufen NGC7789 beobachtet. Er ist auch unter dem Namen Carolines Rose bekannt. Der Name kommt von den rosenähnlichen Strukturen die man in dem Sternhaufen erkennen kann. Ein tolles Objekt was man sich unbedingt ansehen sollte. Ein weiteres tolles Objekt ist der Eulenhaufen NGC457 den ich mir danach auch noch angeschaut habe.
Das nächste Objekt war dann der Kugelsternhaufen M71 in Sternbild Pfeil. Er ist nicht so prachtvoll wie andere Kugelsternhaufen, da er eher ziemlich aufgelockert ist, aber trotzdem einen Besuch wert. Nach M71 habe ich dann nochmal M13 beobachtet, der nun sich nun etwas höher am Himmel befand und dadurch noch besser zu sehen war.
Nebel und Galaxien
Das nächste Objekt war dann ein eher unbeabsichtigtes Ziel. Ich wollte mir eigentlich zwei Nebel (M8 und M20) im Sternbild Schütze anschauen und bin dann beim Suchen kurz über den Kugelsternhaufen M9 im Sternbild Schlangenträger gestolpert. Die beiden Nebel habe ich dann auf später verschoben wenn sie etwas höher am Himmel stehen.
Da das störende Mondlicht nun weg war habe ich als nächstes den Cirrusnebel beobachtet. Vor zwei Wochen war dieser allerdings mit etwas mehr Kontrast zu sehen.
Nach dem Cirrusnebel habe ich die Himmelrichtung geändert und habe mir die Galaxien M51 im Sternbild Jagdhunde und M101 im Sternbild Großer Bär angesehen. Auch hier war heute der Kontrast nicht ganz so gut wie beim letzten Mal. Die nächsten beiden Galaxien waren dann die Zigarrengalaxie M82 und die Bodes Galaxie M81 die sich ebenfalls im Großen Bär befinden.
Fitnessgeräte im Fuchs und im Perseus
Bei den nächsten beiden Objekten die ich mir angeschaut habe handelt es sich um planetarische Nebel. M27 befindet sich im Sternbild Fuchs und trägt auch die Bezeichnung Hantelnebel. Der zweite planetarische Nebel M76 wird auch als kleiner Hantelnebel bezeichnet. Er befindet sich im Sternbild Perseus.
Das nächste Objekt war dann heute Premiere. Den offenen Sternhaufen NGC6939 hatte ich zuvor noch nie beobachtet. Er befindet sich im Sternbild Kepheus. Es handelt sich um einen eher unauffälligen Sternhaufen mit einigen helleren Sternen außenrum. Er zählt aber mit seinem Alter von 1,6 Millarden Jahren zu den ältesten seiner Sorte.
Da nun das Sternbild Schütze etwas besser zu erkennen war habe ich mir als nächstes die beiden Nebel M8 und M20 angesehen. M8 trägt auch den Namen Lagunenebel und der zweite Nebel M20 wird auch als Trifidnebel bezeichnet. Nach den beiden Nebeln habe ich mir dann nochmal einen Kugelsternhaufen (M56) angesehen. Dieser Kugelsternhaufen befindet sich im Sternbild Leier.
Kleinigkeiten im Herkules
Die nächsten beiden Objekte die ich dann bebachtet habe befinden sich beide im Sternbild Herkukes. Das erste Objekt war der Kugelsternhaufen NGC6229. Er ist sehr klein und kann bei geringer Vergrößerung durchaus mit einem Stern verwechselt werden. Er ist ungefähr viemal so weit von der Erde entfernt wie die beiden anderen großen Kugelsternhaufen M13 und M92 im Herkules. Bei dem zweiten Objekt handelte es sich um den planetarischen Nebel NGC6210 auch bekannt als Schildkröte. Auch dieses Objekt ist sehr klein und kann schnell übersehen werden.
Noch ein paar Galaxien und ein Katzenauge
Im Anschluss an die beiden Objekte im Herkules habe ich dann im Sternbild Drachen zunächst die Galaxie NGC6503 beobachtet. Das zweite Objekt im Sternbild Drache NGC6543 konnte ich wieder mal nur mit Starhopping finden. Beim Katzenaugennebel war heute mit 127-facher Vergrößerung und indirektem Sehen der Zentralstern gut zu sehen und der Nebel zeigte sich nur schwach außenherum und es waren ansatzweise leichte Strukturen zu sehen. So hatte ich ihn bisher noch nie gesehen. Die zweite Galaxie im Drachen war dann die Galaxie M102.
Den Abschluss des Abends bildeten dann der Kugelsternhaufen M13 im Herkules und die kleine unscheinbare Galaxie NGC6207 in seiner Nähe. Da es nun doch schon recht hell wurde haben wir dann abgebaut und uns nochmal ein paar Stunden zum Schlafen hingelegt.
Vogelsberg am 09.06.2023
Das Wetter ist in letzter Zeit offensichtlich auf Wiedergutmachung aus und hat auch an diesem Wochenende wieder klaren Himmel für uns bereit gehalten. Also hatte ich bereits am Donnerstag den Entschluss gefasst wieder nach Stumpertenrod zu fahren. Diese mal wollte mein Sohn aber auf jeden Fall mitkommen. Nach meinem letzten Ausflug hatte er sich noch beschwert, dass ich ihn nicht mitgenommen hatte. Am Freitag Abend um 20 Uhr sind wir dann losgefahren. Im Auto natürlich die gesamte Astroausrüstung inkl. Zelt und Zubehör. In der Abenddämmerung sind wir dann angekommen und haben zunächst erst mal alles aufgebaut bevor wir noch alle anderen begrüßt haben.
Venus als Einstieg
Als erstes Einstiegsobjekt haben wir uns dann die Venus angeschaut, die mein Sohn alleine mit dem Telradsucher erfolgreich am Teleskop eingestellt hat. Er hat das vorher noch nicht so oft gemacht und so war der gemeinsame Beobachtungsabend auch ideal um das mal ein wenig zu üben. Etwas schwieriger war es dann mit dem Kugelsternshaufen M13 im Sternbild Herkules. Hier waren aber vor allem die noch etwas schwach leuchtenden Sterne die Hauptursache für das vorläufige scheitern. Dafür konnte er aber nach ein paar Versuchen mit dem Fernglas den Kleiderbügelhaufen cr399 sehen.
Supernova in M101 "die erste"
Als nächstes wollte er unbedingt die Supernova in der Galaxie M101 im großen Wagen sehen. Die konnte ich bisher selbst ja noch nicht beobachten. Wir wagten also einen ersten Versuch und er hat auch die Galaxie relativ schnell am Teleskop einstellen können. Leider konnten wir noch nicht genug Sterne außen herum identifizieren um uns der Supernova zu nähern.
Nach diesem kleinen Rückschlag wurde es Zeit für eine positives Erlebnis und wir haben einen erneuten Versuch mit M13 unternommen. Diesmal konnte er die Sterne besser erkennen und auch das Teleskop entsprechend ausrichten. M13 hat ihn, vor allem bei hoher Vergrößerung, erwartungsgemäß begeistert. Im Anschluss habe ich ihm dann kurz das Doppel-Doppel-Sternsystem in der Leier gezeigt von dem ich bereits im letzten Beitrag berichtet habe. Epsilon Lyrae zeigt je nach Vergrößerung erst ein Doppelsternsystem und dann ein Doppel-Doppel-Sternsystem.
Cirrusnebel und Supernova M101 "die Zweite"
Im Anschluss daran habe ich meinen Sohn dann den Cirrusnebel im Sternbild Schwan einstellen lassen. Hier hat er sich richtig Zeit genommen und ihn lange betrachtet und ist die gesamte Struktur auch schön langsam mit dem Teleskop abgefahren. Das hat mir alleine schon beim Zuschauen Spaß gemacht.
Nach dem Cirrusnebel haben wir einen weiteren Versuch mit der Supernova in M101 gestartet. Die Galaxie hat er dann wieder recht schnell gefunden und die Sternketten und Muster um uns zur Supernova zu navigieren haben wir dann gemeinsam mit einem Vergleichsbild abgeglichen und es so schließlich geschafft. Nun ist so eine Supernova in einer anderen Galaxie mit einer Entfernung von ca. 21 Millionen Lichtjahren natürlich kein spektakulärer Anblick. Man sieht ja lediglich einen hellen Stern im Okular, aber das Wissen darum was man denn hier gerade betrachtet macht es doch zu einer beeindruckenden Beobachtung.
Das nächste Objekt war dann einer meiner Lieblingssternhaufen im Sternbild Kassiopeia. Wer meinen Blog regelmäßig liest wird wissen, dass es sich dabei um den Eulenhaufen NGC457 handelt. Auch dieses Objekt bereitete meinem Sohn beim Auffinden keine Schwierigkeiten.
Galaxien bei besten Bedingungen
Da der Himmel aktuell noch schön dunkel war, habe ich dann die beiden Galaxien M81 und M82,im Sternbild großer Bär als nächste Objekte vorgeschlagen. Hier musste ich beim Einstellen etwas nachhelfen. Ich habe die beiden die ersten Male aber auch oft nicht gleich auf Anhieb gefunden. Das Staubband in der Mitte der Zigarrengalaxie konnten wir beide gut erkennen. Aufgrund der guten Bedingungen haben wir dann als nächstes noch die Whirlpoolgalaxie M51 im Sternbild Jagdhunde beobachtet. Auch hier konnten wir beide die Strukturen sehr gut erkennen. Sogar das verbindende Staubband der beiden Galaxien konnte man sehen.
Ebenfalls im großen Bär befindet sich der planetarische Nebel M97. Hier hatte mein Sohn dann schon freudig den Erfolg gemeldet und beim Durchschauen stellte ich dann fest, dass er zwar nicht den planetarischen Nebel, dafür aber die Galaxie M108 eingestellt hatte. Nach einer kleinen Korrektur hatte er dann aber das eigentliche Objekt im Okular.
Danach haben wir noch den "blinking nebula" NGC6826 im Sternbild Schwan beobachtet. Er fand die Eigenschaft, dass der Nebel nicht sichbar ist , wenn man direkt auf den betreffenden Stern schaut genauso faszinierend wie ich.
Was helleres zum Schluss
Der Himmel wurde nun langsam aufgrund des aufgehenden Mondes schon wieder etwas heller so dass wir uns dann noch ein paar helleren Objekten gewidmet haben. Zunächst haben wir den Doppelstern Albireo im Sternbild Schwan beobachtet und danach noch den Kugelsternhaufen M92 im Sternbild Herkules. Danach haben wir nochmal im Schwan beim Hantelnebel M27 Halt gemacht und uns diesen schönen planetarischen Nebel ebenfalls angeschaut.
Nun waren noch ein paar offene Sternhaufen an der Reihe. Zunächst einmal h & Chi im Sternbild Perseus, danach das Sternmuster DoDz6 im Sternbild Herkules und dann noch der Sternhaufen NGC6811 im Schwan.
Um viertel vor drei haben wir dann mit Saturn die Beobachtungsnacht beendet. Das war eine tolle Nacht und was mich am meisten gefreut hat war die Begeisterung und Motivation von meinem Sohn.
Vogelsberg am 27.05.2023
Heute stand die zweite Nacht in Stumpertenrod an. Die Bedingungen sollten heute laut Vorhersage noch besser sein als in der Nacht zuvor. Andi hatte sich bereits am Vormittag wieder auf den Heimweg gemacht. Im Auto zu schlafen war dann doch nicht so erholsam wie im Zelt. Dafür hatte ich Besuch von Björn über den ich mich sehr gefreut habe. Das letzte Mal gemeinsam beobachten ist bei uns auch schon eine Weile her gewesen.
Vulkanische Überbleibsel auf dem Mond
Der Einstieg in die Nacht begann mit dem Mond. Hier habe ich, inspiriert durch einen Artikel in "Astronomie Das Magazin" eine Rille mit vulkanischen Ursprung beobachtet. Die Rille trägt die Bezeichnung "Rima Hyginus" und befindet sich in der Nähe der beiden Krater Agrippa und Godin. Die Rille ist 219km lang und in der Mitte befindet sich der 9km große gleichnamige Krater Hyginus (Auf dem Foto links habe ich die Stelle markiert, ist leider nur freihändig am Okular mit dem Smartphone aufgenommen). Hier wurde mir mal wieder bewusst, dass ich doch auch mal viel öfter den Mond intensiv beobachten sollte. Es gibt hier viel zu sehen.
Die ersten DeepSky Objekte
Das erste DeepSky Objekt das Björn und ich uns dann angeschaut haben war natürlich M13 im Sternbild Herkules. Aufgrund des noch immer recht hellen Himmels war er das logische Ziel. Im Anschluss an den Herkuleshaufen gab es dann direkt den nächsten Kugelsternhaufen M3 im Sternbild Jagdhunde zu sehen. Da der Mond und die noch anhaltende Dämmerung die Objekte, die wir uns anschauen konnten, bestimmten blieben wir zunächst im östlichen Himmelsbereich bei den Sternbildern Schwan, Herkules und Leier. In der Leier haben wir dann den Ringnebel M57 beobachtet. Der Kontrast zum Himmelhintergrund war hier heute nochmal deutlicher als gestern. Danach beobachteten wir den Kugelsternhaufen M56 im Sternbild Leier. Im Anschluss an den Kugelsternhaufen war dann der offene Sternhaufen M29 im Schwan an der Reihe.
Premieren im Herkules
Die nächsten beiden Objekte waren sowohl für mich als auch für Björn eine Premiere. Erneut angeregt durch einen Artikel in der Zeitschrift "Astronomie Das Magazin" begaben wir uns im Sternbild Herkules auf die Suche nach zwei Sternmustern die als DoDz6 und Markov1 bezeichnet werden. Als erstes haben wir uns DoDz6 angesehen. Ein kleines relativ unauffälliges Sternenmuster das etwas einem leicht geschwungenen L ähnelt. Das Muster fällt aber gut auf, da es ringsherum ziemlich sternarm ist. Bei Markov1 waren wir zunächst nicht sicher ob wir richtig sind, da er im Magazin auch als Teekanne bezeichnet wurde, aber ein Blick auf das Bild im Magazin hat unsere Sichtung dann bestätigt. Ich würde das Muster vielleicht sogar noch eher als Teetasse bezeichnen. Auffällig ist hier ein ziemlich heller Stern im Süden des Sternmusters. Zwei Objekte die ich mir auf jeden Fall merken werde.
Zwei Kugelsternhaufen im Herkules
Im Anschluss an die beiden Sternmuster haben wir uns noch den Kugelsternhaufen M92 im Herkules angeschaut. Der Himmel wurde nun auch immer besser und der Kugelsternhaufen war sehr schön anzusehen. Durch die besseren Bedingungen angeregt haben wir uns dann natürlich auch noch einmal M13 angesehen. Nun kam er richtig zur Geltung und zeigte seine ganze Schönheit. Björn hatte dazu die passende Bemerkung gemacht. Alle Kugelsternhaufen sehen visuell beobachtet um ein vielfaches schöner aus, als auf den Astrofotos. Da muss ich ihm absolut recht geben. Bei Nebeln und Galaxien ist das natürlich gerade umgekehrt. Hier können die Astrofotografen wesentlich mehr zeigen als man visuell sehen kann.
Supernova in der Feuerradgalaxie
Da gerade aktuell in der Feuerradgalaxie M101 eine Supernova entdeckt wurde und diese laut einer bekannten Internetsuchmaschine auch visuell erreichbar sein soll haben wir unser Glück versucht. Leider war der Himmel durch den Mond noch so aufgehellt, dass wir selbst die Galaxie nur vermuten konnten und so ein auffinden der darin enthaltenen Supernova leider nicht möglich war. Vielleicht klappt es ja während der nächsten Neumondphase noch. Wir wechselten nun wieder in Richtung Sternbild Schwan um uns dort den Cirrus Nebel zu widmen. Durch das weiterhin etwas störende Mondlicht war der Cirrus Nebel nur sehr sehr schwach zu sehen.
Sternhaufen in Kassiopoeia
Da Björn noch nach Hause fahren musste, hat er sich dann an dieser Stelle verabschiedet und ich habe den Rest des Abends dann alleine weiter beobachtet. Mein nächstes Objekt war dann der Hantelnebel M27 der sich ebenfalls im Schwan befindet. Danach habe ich den offenen Sternhaufen NGC129 im Sternbild Kassiopeia beobachtet. Auch in diesem offenen Sternhaufen gibt es einen markant auffälligen hellen Stern am Ende des Haufens. Ebenfalls im Sternbild Kassiopeia befindet sich der offene Sternhaufen M52 den ich im Anschluss beobachtet habe. Es handelt sich hierbei um einen sternreichen Haufen in dem ein orange leuchtender Stern heraus sticht. Einmal in Kassiopeia unterwegs durfte natürlich ein Besuch der Eule NGC457 nicht fehlen.
Blinkende Nebel und ein weit entfernter Kugelsternhaufen
Nach meinen Beobachtungen im Sternbild Kassiopeia habe ich wieder das Sternbild gewechselt und bin zurück zum Schwan, um hier der planetarischen Nebel NGC6826 zu beobachten. Er wird auch "blinking Nebula" genannt, da er sich nur durch vorbeischauen am eigentlichen Stern zeigt. Schaut man dann wieder direkt auf den Stern verschwindet der Nebel wieder. Ein absolut tolles Objekt. Danach habe ich wie in meinem letzten Bericht bereits angekündigt einen neuen Versuch mit NGC6229 gewagt. Es handelt sich um einen recht weit entfernten Kugelsternhaufen im Sternbild Herkules. Heute bin ich fündig geworden und wurde belohnt. Er hat sich richtig schön kontrastreich vom Himmelshintergrund abgesetzt.
Der Anfang ist auch das Ende
Im Anschluss habe ich mir dann nochmal das Doppel-Doppel Sternsystem im Sternbild Leier angeschaut. Bei diesem vierfach Sternsystem kann man bei geringer Vergrößerung zunächst nur ein Doppelsystem erkennen. Mit meinem 5,5mm Okular und somit einer 323 facher Vergrößerung zeigt sich dann deutlich das vierfach System. Danach habe ich mir dann noch den Sternhaufen Stephanson1 im selben Sternbild angeschaut. Zum Abschluss des Abends gab es dann nochmal M13, da das Sternbild Herkules nun ziemlich weit oben stand.
Ich hoffe, dass ich nicht wieder 9 Monate warten muss um erneut diesem tollen Hobby nach zu gehen. Ich habe aber auch beschlossen mich nicht mehr so sehr auf die Neumondnächte zu beschränken sondern auch mal wieder bei viertel oder Halbmond eine klare Nacht zu nutzen. Es gibt ja schließlich auch eine Menge Objekte die man bei störendem Mondlicht beobachten kann.
Vogelsberg am 26.05.2023
Ich weiß, dass ich schon ganz oft geschrieben habe, dass ich ja sooooo lange nicht rausfahren konnte aufgrund schlechter Bedingungen. Nun ist es wieder einmal so weit. Nur das es diesmal wirklich letztes Jahr August war, als ich das letzte Mal Sternenlicht bewundern durfte. Nach nun mehr 9 Monaten Zwangspause ging es gestern endlich mal wieder in die Natur. Neumond ist zwar schon eine Woche her und der Mond erhellt den Himmel dann doch schon ordentlich, aber das nimmt man nach so einer langen Pause auch in Kauf. Von unserer Astronmie Offenbach Gruppe war es wie sonst auch Andi der sich ebenfalls dazu entschloss mit mir in den Vogelsberg zu fahren. Der Plan von uns... hinfahren und zwei Nächte bleiben.
Ankunft in Stumpertenrod
Als ich in Stumpertenrod ankam war Andi schon fertig mit Aufbau und hat es sich neben seinem Teleskop im Campingstuhl gemütlich gemacht. Ich machte mich dann auch gleich an den Aufbau und danach haben wir beide die Natur und die Ruhe genossen uns unterhalten und auf die Nacht gewartet. Wie immer wenn man auf etwas wartet, hat es auch diesmal gefühlt eine Ewigkeit gedauert, bis die ersten Sterne zu sehen waren. Die Venus und der Mond waren schon vorher zu sehen und als erste Sterne gesellten sich dann Arktur und die Vega dazu. Ich habe dann vor lauter Ungeduld ziemlich orientierungslos (da ja alle anderen Sterne noch nicht zu sehen waren) im Sternbild Jagdhunde nach dem Kugelsternhaufen M3 gesucht. Natürlich ohne Erfolg. Somit waren die ersten beobachteten Objekte des Abends natürlich die Venus und der Mond.
Das erste DeepSky Objekt der Nacht
Als sich nach einer Weile ganz zart und hauchfein der Herkules am Himmel andeutete war die Richtung des Teleskops klar. Ab zu meinem Lieblingskugelsternhaufen M13. Da es natürlich immer noch zu hell war konnte er seine ganze Pracht noch nicht zeigen. Aber es war trotzdem toll ihn nach so langer Zeit wieder zu sehen. Nun konnte ich auch den nächsten Versuch bei M3 im Sternbild Jagdhunde wagen und wurde nicht enttäuscht. Da M3 schon etwas höher stand als M13 war hier auch schon das visuelle Ergebnis wesentlich besser.
Das nächste Objekt des Abends war dann das Doppel-Doppelsternsystem Epsilon Lyrae im Sternbild Leier. Mit bloßen Auge sieht es aus wie ein Stern, bei geringer Vergrößerung kann man dann erkennen dass es zwei Sterne sind und im Teleskop mit höherer Vergrößerung zeigt sich dann, dass es eigentlich vier Sterne sind. Ein schönes Objekt. Danach war dann wieder ein Kugelsternhaufen im Sternbild Herkules an der Reihe. Diesmal jedoch nicht M13 sondern M92, der auch ein sehr schöner Kugelsternhaufen ist. Da der Himmel nun immer dunkler wurde war der Kontrast zum Himmelshintergrund bei M92 auch richtig gut. Mein nächstes Ziel NGC6229, ebenfalls ein Kugelsternhaufen, konnte ich diesmal leider nicht finden. Ich werde es aber morgen nochmal versuchen.
Im Anschluss habe ich mir dann den Ringnebel M57 im Sternbild Leier angeschaut. Er war gut zu sehen und hat sich gut vom Hintergrund abgehoben. Eine höhere Vergrößerung bracht heute jedoch keinen Gewinn.
Noch nicht von mir beobachtete Sternhaufen im Schwan
Die nächsten beiden Objekte die ich beobachtet habe befinden sich beide im Sternbild Kassiopaia. Das erste davon war der Eulenhaufen NGC457 und das zweite der offene Sternhaufen M103 der eine gewisse Ähnlichkeit mit dem großen Wagen hat. Da Sternhaufen und Kugelsternhaufen in den Nächten mit Mondlicht noch die dankbarsten Objekte sind habe ich mich als nächstes ein paar Sternhaufen im Sternbild Schwan gewidmet die ich vorher (warum auch immer) noch nicht beobachtet hatte. Der erste war M29 der sich in der Mitte vom Schwan befindet. Er ist recht klein und offen aber durchaus schön anzusehen. Das auffälligste an ihm fand ich das große Rechteck das nach oben hin durch zwei weitere Sterne erweitert wird. Der zweite offene Sternhaufen im Schwan war dann NGC6811. Er hat eine leicht ringförmige Anordnung ist ansonsten aber relativ unauffällig.
Im Sternbild Leier gibt es noch den Kugelsternhaufen M56. Da diese zwischen Leier und Schwan liegt habe ich mir M56 dann als nächstes angeschaut. Im Schwan habe ich mir dann noch einen der schönsten Doppelsterne angesehen. Albireo ist ein schönes und farbenprächtiges Sternpaar von dem einer in orange leuchtet und der andere in blau.
Da ich mein Fernglas dabei hatte musste ich mir natürlich auch noch den Kleiderbügelhaufen Cr399 im Sternbild Füchschen ansehen. Im Fernglas ein tolles Objekt.
Der Schlangenträger und seine Kugelsternhaufen
Das nächste Sternbild, in dem es eine Menge Kugelsternhaufen für mich zu beobachten gab, war das Sternbild Schlangenträger. Ich habe hier zu erst den Kugelsternhaufen M12 beobachtet. Und im Anschluss direkt noch M10. Die beiden Kugelsternhaufen liegen nicht weit auseinander und sind zwar nicht so prächtig wie M13 oder M92, aber durchaus sehenswert. Der Kugelsternhaufen M14 liegt noch etwas weiter westlich von den beiden anderen und zeigte sich im Teleskop sehr schwach und war kaum aufzulösen. Das gleiche gilt auch für M107 den ich mir als nächstes angeschaut hatte. Im Sternbild Schlangenträger befindet sich auch noch der offene Sternhaufen IC4665 den ich danach noch beobachtet habe. Der Sternhaufen ist ziemlich groß und hell und ist sogar bei mir im optischen Sucher bereits erkennbar gewesen.
Da nun die hohe Luftfeuchtigkeit langsam zum Problem wurde gab es zum Abschluss der Nacht noch die Whirlpoolgalaxie M51 im Sternbild Jagdhunde zu sehen. Man konnte die beiden Kerne gut sehen, aber feinere Strukturen waren heute leider nicht zu erkennen.
Vogelsberg am 24.08.2022
Am letzten Augustwochenende war eigentlich schon fest das Teleskoptreffen in Gülpe im Westhavelland eingeplant. Wie üblich sollte daraus aufgrund des Wetters wieder einmal nichts werden. Seit fast zwei Jahren ist nun wettermäßig um die Neumondzeit herum immer der Wurm drin. Da die Wettervorhersage jedoch in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag im Vogelsberg vielversprechend ausgesehen hat, bin ich spontan nach Stumpertenrod gefahren. In dieser Nacht war zwar noch kein Neumond aber auch die Nächte vor oder nach dem Neumond bieten sich ja in der Regel für eine Beobachtungsnacht an.
Als ich nach gut einer Stunde Autofahrt auf dem Gelände des Vereins Sternenwelt Vogelsberg e.V. angekommen bin, war der Platz bereits gut mit anderen Sternfreunden gefüllt. Ich habe mir dann einen freien Platz gesucht und dort zunächst mein Zelt und anschließend meine Ausrüstung aufgebaut. Während ich dann auf die Nacht gewartet habe führte ich noch einige Gespräche mit den Nachbarn und habe mich im Liegestuhl entspannt.
Endlich ist es dunkel und die Beobachtungen können beginnen
Das erste Objekt des Abends war der Kugelsternhaufen M13 im Sternbild Herkules. Aufgrund, der in dieser Himmelsregion, noch vorhandenen Schleierwolken war er noch nicht so gut zu sehen. Ich habe mir dann als nächstes den Sternhaufen M11 im Sternbild Schild, auch Wildentenhaufen genannt, angesehen. Im Anschluss habe ich einen kurzen Zwischenstopp bei den beiden Galaxien M101 (Feuerradgalaxie) und M51 Whirlpoolgalaxie eingelegt. M101 befindet sich im Sternbild großer Bär und M51 im Sternbild Jagdhunde. Beide waren aber an diesem Abend nicht so gut zu sehen, da die beiden Sternbilder recht tief am aufgehellten Horizont lagen.
Einmal durch das Sternbild Herkules
Da der Himmel rund um das Sternbild Herkules nun richtig gut war habe ich dann noch einmal den Kugelsternhaufen M13 beobachtet. Hier hat nun selbst eine höherer Vergrößerung von 320fach ein wunderbaren klaren Anblick geboten. Nach M13 habe ich mir zwei weitere Kugelsternhaufen im Herkules angesehen. Einmal M92 und dann noch den kleinen NGC6229. NGC6229 sieht bei geringer Vergrößerung fast aus wie ein Stern. Mann muss dann schon genau hinsehen um zu erkennen, dass es ein kleiner mini Wattebausch im Vergleich zu den beiden Nachbarsternen ist. Sobald man etwas höher vergrößert sieht man die neblige Struktur wesentlich besser. M92 war heute auch bei hoher Vergrößerung ein wahrer Genuss. Bei dem nächsten Objekt im Sternbild Herkules, dass ich dann beobachtet habe, handelt es sich sich um den planetarischen Nebel NGC6210. Diesen kleinen Kerl zu finden ist gar nicht so einfach. Ich habe es nur mit Hilfe des StarGuide Atlas und Starhopping geschafft. Dieser planetarische Nebel ist auch so klein, dass man ihn bei geringer Vergrößerung schnell übersehen kann. Ebenfalls im Sternbild Herkules zu finden war das nächste Objekt, dass ich dann beobachtet habe. Auch hier konnte ich nur mit Starhopping das Ziel finden. Es handelt sich dabei um die kleine Galaxie NGC6181.
Nebel in der Leier und im Schwan
Im Anschluss habe ich dann im Sternbild Leier den planetarischen Nebel M57 beobachtet. Hier brachte heute eine höhere Vergrößerung keinen Gewinn und der Zentralstern blieb mir somit ebenfalls verborgen. Vom Sternbild Leier habe ich dann zum Sternbild Schwan geschwenkt um dort den Cirrusnebel zu beobachten. Die Strukturen im Sturmvogel und der Knochenhand waren an diesem Abend gut zu sehen. Danach habe ich den Hantelnebel M27 im Sternbild Fuchs beobachtet. Auch hier waren die Strukturen toll zu erkennen.
Galaxien in unvorstellbarer Entfernung
Das nächste Objekt des Abends war dann die Galaxie NGC7331 im Sternbild Pegasus. Sie ist relativ einfach zu finden und auch recht hell, sodass man sie nicht so leicht übersehen kann. Bei den nächsten Objekten ist dies schon ganz anders. Von NGC7331 ist es nur ein kleiner Schwenk zu Stephans Quintett. Hierbei handelt es sich um fünf Galaxien, die alle recht schwach zu sehen sind und von daher für mich ein absoluter Augentester. So war es auch an diesem Abend. Sie waren zwar zu sehen, aber man musste schon wirklich genau hinsehen. Die Galaxien befinden sich im übrigen ca. 300 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Ein wirklich beeindruckender Blick in die Vergangenheit ist das also.
Ein Schneeball am Nachthimmel
Das nächste Objekt war dann wieder ein planetarischer Nebel. Diesmal NGC7662 (Schneeball) im Sternbild Andromeda. Auch dieser planetarische Nebel ist nicht sehr groß. Danach habe ich dann den Kugelsternhaufen M71 im Sternbild Pfeil beobachtet und im Anschluss erneut einen planetarischen Nebel. Diesmal M76 im Sternbild Perseus, auch kleiner Hantelnebel genannt. Danach habe ich mir die Sternhaufen NGC7789, NGC457 (Eulenhaufen) und M103 angesehen. Alle drei befinden sich im Sternbild Kassiopeia.
Saturn als Nebel und Planet
Als nächstes habe ich dann den Kugelsternhaufen M15 im Sternbild Pegasus beobachtet. Danach folgter der für mich ziemlich unspektakuläre Uranus. Mehr als ein kleines grünes Scheibchen ist da ja nicht zu sehen. Danach waren die Plejaden und die beiden Sternhaufen H & Chi an der Reihe. Im Anschluss daran habe ich im Sternbild Wassermann zwei Objekte beobachtet bei denen es auch nicht so einfach war sie auf Anhieb zu finden. Einmal der Kugelsternhaufen M72 und dann noch den planetarischen Nebel NG7009 auch als Saturnnebel bekannt.
Da jetzt die beiden Planeten Saturn und Jupiter auf einer guten Beobachtungshöhe standen habe ich mir mal kurzzeitig die Dunkeladaption meiner Augen ruiniert und die beiden ebenfalls beobachtet. Bei Saturn war die Ringteilung gut zu erkennen und bei Jupiter waren die Wolkenbänder richtig gut zu sehen.
Starhopping in der Giraffe
Im Anschluss an den kurzen Planetenbesuch habe ich dann den offenen Sternhaufen NGC1502 und die sich daran anschließende Sternenkette Kembles Kaskade im Sternbild Giraffe angesehen. Die Sternenkette ist wie eine Perlenkette die direkt zu dem Sternhaufen führt. In der Nachbarschaft dieser beiden Objekte habe ich dann den planetarischen Nebel NGC1501 beobachtet. NGC1501 konnte ich auch wieder nur mit meiner zweiten Sternenkarte und Starhopping finden.
Offene Sternhaufen und ein blinkender Nebel
Danach habe ich noch die offenen Sternhaufen M37 und M36 im Sternbild Fuhrmann beobachtet. Zwei schöne offene Sternhaufen die auch relativ einfach zu finden sind. Im Anschluss gab es dann mit NGC6826, dem blinkenden Nebel, wieder ein etwas schwierigeres Objekt. Zu finden ist er im Sternbild Schwan und das schwieriges beim Auffinden ist, dass er sich erst zeigt wenn man ihn nicht direkt anguckt. Schaut man daran vorbei taucht er auf und schaut man ihn direkt an verschwindet er wieder. Am besten ist er in meinem Teleskop bei 320facher Vergrößerung zu sehen. Im Schwan habe ich dann noch den offenen Sternhaufen NGC6811 beobachtet. Die Sterne in diesem Sternhaufen sind kreisförmig angeordnet.
Ein Katzenauge und ein paar Galaxien im Drache
Im Sternbild Drache habe ich dann die Galaxie NGC6503 und den Katzenaugennebel NGC6543 beobachtet. Die nächsten Galaxien die ich dann beobachtet habe befinden sich ebenfalls im Sternbild Drache. Bei NGC5907 handelt es sich um eine Spiralgalaxie in Kantenlage und die Galaxie M102 ist eine linsenförmige Galaxie. M102 war jedoch sehr klein und unscheinbar.
Neue Jagdgründe im Fisch und Walfisch
Das nächste Objekt war dann der Supernovaüberrest M1, auch Krabbennebel genannt, im Sternbild Stier. Anschließend habe ich im Sternbild Andromeda Mirachs Geist beobachtet. Hier handelt es sich um die Galaxie NGC404 die nur wenige Bogenminuten vom Stern Mirach entfernt ist. Anschließend habe ich mich mit zwei Sternbildern beschäftigt, die ich sonst bisher nicht groß beachtet habe. Im Sternbild Fische habe ich die Galaxie M74 und im Sternbild Walfisch die Galaxie M77 beobachtet. Beide Galaxien waren sehr klein und hell. Die nächste Galaxie NGC1055 die ich beobachtet habe befindet sich ebenfalls im Sternbild Walfisch. Sie war jedoch sehr diffus aber gerade noch zu erkennen. Das letzte Objekt war dann wieder ein planetarischer Nebel. Diesmal NGC246 der sich wie die zuvor genannten Galaxien ebenfalls im Sternbild Walfisch befindet. Der Nebel wird auch Skull Nebula genannt, das seine Form etwas an einen Schädel erinnert. Visuell ein schönes Objekt mit eingebetteten Sternen wovon der in der Mitte der Zentralstern des Nebels ist.
Das Ende einer tollen Beobachtungsnacht
Da es nun mittlerweile schon morgens um halb fünf war und sich bei mir eine gewisse Müdigkeit breit machte habe ich dann mein Teleskop abgebaut und mich in mein Zelt zum Schlafen hingelegt. Die Tatsache, dass ich dort im Zelt übernachten konnte finde ich genial. Es ist schon immer anstrengend nach einer durchgemachten Nacht sich noch ins Auto zu setzen und über eine Stunde nach Hause zu fahren. Ich war bestimmt nicht das letzte Mal in Stumpertenrod.
Vogelsberg am 27.05.2022
Eigentlich wollte ich in dieser Woche mein Zelt beim ITV in Gedern aufschlagen doch wie so oft in den letzten Monaten sollte auch diesmal das Wetter wieder einmal etwas dagegen haben. Es waren überwiegend Bewölkung, teilweise Regen und dazu nicht gerade milde Temperaturen vorausgesagt. Umso mehr hat es mich gefreut als ich die Wettervorhersage für die Nacht von Freitag auf Samstag gesehen habe. Die Bedingungen sollten laut Meteoblue zwar nicht perfekt sein aber zumindest ein wolkenloser Himmel wurde vorausgesagt. Nach kurzer Rücksprache mit Marc aus dem Spessart haben wir uns dann entschieden die Nacht spontan zu nutzen. Gegen 19 Uhr bin ich dann in Richtung Vogelsberg losgefahren.
Ankunft am Beobachtungsort
Auf der Herchenhainer Höhe angekommen musste ich zunächst erstmal feststellen dass ich vor lauter Euphorie über den klaren Himmel die Vorhersage über den Wind vernachlässigt hatte. Dort oben wehte ein kontinuierlicher leichter Wind mit etwas stärkeren Böen zwischendrin. Ein weiterer Blick auf meine Wetter-App zeigte mir aber dass die Böen in der Nacht besser werden sollten. Während ich mein Teleskop aufbaute kam auch Marc auf der Herchenhainer Höhe an. Unsere letzte gemeinsame Beobachtungsnacht im Spessart lag nun schon zwei Jahre zurück. Nachdem wir beide unsere Ausrüstung aufgebaut hatten warteten wir auf das Einbrechen der Dunkelheit.
Die ersten Objekte des Abends
Der erste Stern den wir sehen konnten war Arktur aus dem Sternbild Bärenhüter. Im Anschluss darauf folgte direkt die Wega aus dem Sternbild Leier. In diesem Sternbild haben wir dann mit dem planetarischen Nebel M57 die Beobachtungsnacht begonnen. Im Anschluss daran folgte wie in fast 90% der Beobachtungsnächte der Blick auf den Kugelsternhaufen M13 im Sternbild Herkules. Beide Objekte waren trotz der noch stattfindenden Dämmerung bereits gut zu sehen aber natürlich noch nicht so prächtig wie bei dunklem Himmel.
Da die Dämmerung eine gefühlte Ewigkeit dauerte waren die nächsten Objekte auch erstmal Sternhaufen. Der erste dieser Sternhaufen war der Kugelsternhaufen M3 im Sternbild Jagdhunde. Danach folgte der offene Sternhaufen Mel111 im Sternbild Haar der Berenike. Dieser Sternhaufen ist sogar ohne Teleskop schon am Himmel als nebliger Fleck zu sehen. Nun war ein weiteres meiner Lieblingsobjekte an der Reihe. Der Eulenhaufen NGC457 im Sternbild Kassiopeia.
Mittlerweile war der Himmel jetzt richtig dunkel und somit war ein weiterer Besuch der beiden Objekte M57 und M13 natürlich Pflicht. Beide Objekte zeigten jetzt ihre wahre Pracht. Die nächsten beiden Objekte M12 und M10 waren erneut Kugelsternhaufen. Beide befinden sich im Sternbild Schlangenträger.
Die erste Galaxie des Abends und einige Objekte im Fernglas
Mein nächstes Objekt war dann die Galaxie M64, auch als Black Eye Galaxie bekannt. Sie befindet sich im Sternbild Haar der Berenike. Der dunkle Bereich nördlich des Kerns der Galaxie war deutlich zu erkennen. Für mich auch immer wieder ein Highlight.
Der Wind zwang uns in dieser Nacht leider immer wieder etwas die Beobachtungsrichtung auf. Dadurch mussten wir oftmals zwischen einzelnen Himmelsregionen hin und her springen. Die nächsten beiden Objekte waren heute sogar im Fernglas ganz gut zu erkennen. Es waren die beiden Nebel M20 Trifidnebel und M8 Lagunenebel im Sternbild Schütze. Natürlich waren die dunklen Strukturen der Nebel im Fernglas nicht zu erkennen. Im Anschluss folgt ein weiteres Objekt im Fernglas. Der Kleiderbügelhaufen CR 399 im Sternbild Fuchs.
Im Sternbild Fuchs haben wir dann das nächste Objekt, den Hantelnebel M27, beobachtet. Nach dem Hantelnebel war der Cirrusnebel im Sternbild Schwan an der Reihe. Die Größe und die Komplexität dieser Überreste einer Supernova beeindruckt jedes Mal aufs neue.
Beeindruckende Strukturen in Galaxien
Jetzt wurde es Zeit für ein paar Galaxien. Den Anfang bildeten die beiden Galaxien M81 und M82 im Sternbild großer Bär. Beide Galaxien auf einmal im Okular zu sehen ist schon ein schöner Eindruck und bei höherer Vergrößerung begeistert vor allem die Zigarrengalaxie M82. Hier war auch heute das Staubband in der Mitte der Galaxie sehr gut zu erkennen. Die nächste Galaxie an diesem Abend war M51 oder auch Whirlpool Galaxie genannt. Sie befindet sich im Sternbild Jagdhunde. Bei mittlerer Vergrößerung zeigten sich heute ganz deutlich die Strukturen der Galaxie M51 und auch die ihrer Begleitgalaxie NGC5195.
Danach haben wir noch die Galaxie NGC4565 und die Galaxie NGC4559 im Sternbild Haar der Berenike beobachtet. Von den beiden ist die Nadelgalaxie NGC4565 ein wahres Prachtstück. In der Mitte der helle Kern der Galaxie und das flache und spitz auslaufende Staubband außenherum bilden einen tollen Anblick.
Zwischendurch gab es dann einen offenen Sternhaufen. Den Wildentenhaufen M11 im Sternbild Schild. Der Sternhaufen ist für einen offenen Sternhaufen sehr konzentriert und sternreich.
Nebel und planetarische Nebel
Im Anschluss daran haben wir dann nochmal die beiden Nebel M8 und M20 beobachtet. Diesmal im großen Dobson und mit Filter anstatt im Fernglas. Jetzt entfalteten sie ihre wahre Pracht. Die dunklen Strukturen in den Nebeln waren nun sehr gut zu erkennen.
Da Kassiopeia nun etwas höher am Himmel stand als zu Beginn der Beobachtungsnacht schaute ich mir hier noch mal den Eulenhaufen und auch den offenen Sternhaufen M103 an. Danach machte ich noch mal einen kurzen Halt im Sternbild großer Bär und mir dort den planetarischen Nebel M97, auch Eulennebel genannt, anzuschauen.
Das nächste Objekt war jetzt wieder ein Nebel. Diesmal der Schwanenebel M17 im Sternbild Schütze. Auch hier waren die feinen Strukturen unter Einsatz eines Filters gut zu sehen.
Zum Abschluss des Abends gab es dann noch mal den Kugelsternhaufen M15 im Sternbild Pegasus zu sehen. Den endgültigen Abschluss bildete dann der planetarische Nebel NGC6826 im Sternbild Schwan. Dieser planetarische Nebel ist etwas besonders da er nur bei indirektem Sehen auftaucht. Daher wird er auch als blinkender planetarischer Nebel bezeichnet. Sobald man den Zentralstern direkt anschaut verschwindet der Nebel. Schaut man nun wieder etwas an dem Zentralstern vorbei taucht der Nebel wieder auf.
Vogelsberg am 27.02.2022
Die letzten Monate waren wirklich sehr hart. Dauerbewölkung oder nur dann einigermaßen freier Himmel wenn der Vollmond alles andere vollkommen überstrahlt. Am 27.02.22 dann endlich ein Tag an dem die Vorhersage wieder zumindest einen teilweise freien Himmel versprochen hat. Also habe ich mein Auto vollgepackt und bin in den Vogelsberg gefahren.
Ankunft am Beobachtungsplatz
Der Beobachtungsplatz war erwartungsgemäß noch schneebedeckt, aber bei weitem nicht so stark wie im letzten Februar. Vor Ort waren auch noch zwei Astrofreunde aus unserer Offenbacher Astronomiegruppe. Obwohl der Himmel bei der Ankunft noch ziemlich bewölkt war, haben wir drei dann unsere Teleskope aufgebaut und darauf gewartet, dass es etwas klarer wird. Die Wolken sind dann tatsächlich weitestgehend verschwunden und haben den Himmel zum beobachten freigegeben.
Die ersten Objekte seit September 2021
Meine Beobachtungen habe ich mit dem Orionnebel M42 begonnen. Zunächst waren die Strukturen noch nicht so deutlich zu sehen, da die Transparenz am Himmel noch nicht so gegeben war. Im späteren Verlauf habe ich aber immer mal wieder bei M42 Halt gemacht und der Anblick wurde immer besser. Nach dem Orionnebel habe ich mich dann auf offene Sternhaufen konzentriert. Angefangen habe ich mit den Plejaden M45 im Sternbild Stier. In den Plejaden habe ich natürlich auch die Sternenkette mit dem Namen Allys Zopf aufgesucht. Im Anschluss habe ich im Fuhrmann die beiden offenen Sternhaufen M37 und M38 beobachtet. Die Grinsekatze die sich neben dem Sternhaufen M38 befindet habe ich leider nicht gefunden. Über diese Sternenformation hatte ich in der letzten Ausgabe von "Astronomie - Das Magazin" gelesen.
Endlich wieder Galaxien im Teleskop
Da der Himmel im Bereich des großen Bären nun gerade sehr frei von Wolken war habe ich mein Teleskop in Richtung der beiden Galaxien M81 und M82 ausgerichtet. Natürlich war der Anblick bei weitem nicht zu vergleichen mit einer Nacht in der die Bedingungen besser sind, aber mit etwas Mühe konnte man sogar das Staubband in der Mitte der Zigarrengalaxie sehen. Ebenfalls im großen Bär befindet sich der Eulennebel, dem ich dann auch noch einen Besuch abgestattet habe. Mittlerweile wurde es langsam ordentlich glatt um mein Dobson herum. Der Schnee den ich durch das herumlaufen platt getreten hatte ist immer mehr zu einer glatten Eisfläche geworden.
Eine Eule und der Mini-Große Wagen
Nach dem Eulennebel habe ich im Sternbild Cassiopeia noch die beiden Sternhaufen NGC457 und M103 beobachtet. Der Eulenhaufen NGC457 stand diesmal komplett auf dem Kopf war ansonsten aber erwartungsgemäß gut zu sehen. Auch M103 der "Mini-Große Wagen" ist immer ein sehr dankbares und gut zu beobachtendes Objekt. Selbst bei nicht ganz so guten Bedingungen wie an diesem Abend. Ganz im Gegenteil zu dem Objekt, dass ich danach noch beobachten wollte. Der Eskimonebel NGC2392 im Sternbild Zwillinge war unter diesen Bedingungen nur ein ziemlich schwacher diffuser Fleck.
Da nun wieder die Bewölkung am Himmel stark zunahm haben wir drei dann angefangen abzubauen und sind die Heimreise angetreten. Alles in allem war eine recht kurze Beobachtungsnacht, aber nach der langen wetterbedingten Pause habe ich auch diese sehr genossen.
Planetenfotografie
Jupiter 16.03.2017
Bisher hatten alle meine Versuche die Planeten Jupiter oder Saturn zu fotografieren leider noch nicht viel brauchbares hervorgebracht. Am Anfang fehlte mir eine entsprechende Nachführung am Teleskop, dann fehlte mir die richtige Kamera und das nötige Wissen um die Bearbeitung der erstellen Aufnahmen war auch nicht ausreichend. Einer meiner ersten Versuche (siehe Bild links) Jupiter zu fotografieren ergab nur einen kleinen verwaschenen Punkt. Das Video um dieses Bild zu erstellen habe ich damals noch mit dem Smartphone aufgenommen, da ich mit meiner umgebauten PC-Webcam das Probleme hatte, dass ich das Bild nicht scharf stellen konnte.
Da das Ergebnis nicht wirklich zufriedenstellen war, hatte ich mir dann eine extra Planetenkamera (NexImage) von Celestron gekauft. Aber auch hier hatte ich bei den ersten Versuchen immer das Problem, dass ich nicht wirklich gut fokussieren konnte. Um den Umgang mit der Kamera und der Software zum Bearbeiten besser zu erlenen habe ich mich dann zunächst mal mit Aufnahmen vom Mond beschäftigt. Das hat dann schon mal zu ganz ordentlichen Ergebnissen geführt. Und ich konnte danach zumindest etwas besser mit der Software (Autostakkert) umgehen.
Jupiter 24.09.2021
Das viele üben und testen hat sich dann im September das erste Mal bei einem weiteren Versuch Jupiter zu fotografieren ausgezahlt. Ich konnte das erste Mal ein Foto erstellen auf dem die Wolkenbänder zu erkennen sind. Dieser Erfolg war ein richtiger Motivationsschub und ich versuchte weiter noch bessere Ergebnisse zu erzielen. Mein allerbestes Ergebnis erzielte ich dann am 07.10.2021 an Jupiter und Saturn. Diesmal mit der Kamera ASI-120-MCS, an die ich zwischendurch etwas günstiger gekommen bin und deswegen zugegriffen habe. Wenn ich nun bei den nächsten Versuchen noch mal raus in Feld fahre und meine Aufnahmen nicht am Fenster erstelle, kann ich sicher noch einiges mehr aus den Bildern herausholen.
Jupiter 07.10.2021 Saturn 07.10.2021
Sternenpark Westhavelland 03./04.09.2021
Schon seit fast zwei Jahren planen Denis und ich einen gemeinsamen Beobachtungabend im Sternenpark Westhavelland. Zu erst kam Corona dazwischen, dann immer wieder schlechtes Wetter. Am ersten September Wochenende hat es dann nun endlich geklappt. Am Freitag morgen habe ich dann also meine Ausrüstung ins Auto gepackt und habe mich auf den Weg zu Denis nach Berlin gemacht. Aufgrund etlicher Baustellen bin ich dann gegen halb fünf endlich in Berlin angekommen.
Aufbruch zum Beobachtungsort
Gegen acht Uhr am Abend haben wir dann noch die Ausrüstung von Denis in sein Auto gepackt und sind in Richtung Sternenpark aufgebrochen. Dort gibt es ja einige Beobachtungplätze an denen es gute Bedingungen gibt. Denis hatte natürlich im Vorfeld schon einige ausprobiert und seine Empfehlung fiel auf den Standort südlich von Joachimshof. Dort angekommen war schnell klar warum er sich für diesen Ort entschieden hat. Er ist mit dem Auto gut zu erreichen, es gibt ausreichend betonierte bzw. asphaltierte Stellflächen für die Teleskope und es fahren dort keine Autos vorbei. Der Platz bietet außerdem eine gute Rundumsicht und da keine Gewässer in der Nähe sind, ist dort auch nicht mit starker Nebelbildung zu rechnen. Wir waren bei dieser klaren Nacht natürlich nicht alleine. Außer uns waren noch einige andere Sternfreunde dort zum Beobachten.
Beobachtungsbeginn mit den Lieblingsobjekten
Das erste Objekt des Abends war dann wieder einmal der Kugelsternhaufen M13 im Sternbild Herkules welcher wie immer sehr beeindruckend war. Auch im Teleskop von Denis, ein 8 Zoll Celestron NexStar, war M13 ein wunderschöner Anblick. Das nächste Objekt war dann der planetarische Nebel M57 im Sternbild Leier. Auch dieser bot in beiden Teleskopen einen tollen Anblick. Da die beiden Planeten Jupiter und Saturn nun auf einer guten Beobachtungshöhe standen haben wir als nächstes die beiden beobachtet. Bei Jupiter waren die Wolkenbänder richtig gut zu erkennen und bei Saturn blitzte zwischendurch auch immer mal die Cassini-Teilung auf.
Fernglasbeobachtungen
Ich hatte diesmal nicht nur mein 16 Zoll Dobson dabei sondern auch mit Großfernglas und wollte dies endlich auch mal testen. Angefangen habe ich hier mit unserer Nachbargalaxie M31. Die Galaxie war gut im Fernglas zu erkennen. Danach habe ich mir dann noch die Kugelsternhaufen M13 und M15 im Fernglas angeschaut. Hier war natürlich eine Auflösung nicht möglich, aber sie waren dennoch gut zu sehen.
Noch mehr Kugelsternhaufen
Nach dem erfolgreichen Test meines Fernglases habe ich dann wieder mit dem 16er beobachtet. Die nächsten Objekte waren NGC6229, ein weiterer Kugelsternhaufen im Sternbild Herkules. Unter dem tollen Himmel vom Sternenpark war dieser kleine Kugelsternhaufen gut zu erkennen. Danach habe ich dann noch einen weiteren Kugelsternhaufen im Herkules beobachtet. Hierbei handelte es ich um M92.
Überreste einer Supernova
Als nächstes haben wir dann den Cirrusnebel NGC6992 und NGC6960 beobachtet. Der Sturmvogel hat sich ebenso wie die Knochenhand deutlich vom Himmel abgehoben. Im Anschluss gab es dann nochmal die Andromedagalaxie M31 und auch M32 im 16 Zoll anstatt im Fernglas. Mittlerweile wurde die Transparenz des Himmels leider immer schlechter und die Luft auch immer feuchter. Der Telrad ist immer öfter angelaufen, so dass ich ihn immer erst trocken wischen musste. Und auch die Zubehörkoffer musste ich nun schließen um die darin enthaltenden Teile vor der Feuchtigkeit zu schützen. Dennoch haben wir die Beobachtung mit NGC891, einer weiteren Galaxie, fortgesetzt. Danach gab es nochmal den Kugelsternhaufen M15 im Sternbild Pegasus.
Sportgerät am Himmel
Das nächste Objekt war dann der Hantelnebel M27 im Sternbild Fuchs. Hierbei handelt es sich um einen planetarischen Nebel der mit seiner Form stark an eine Hantel erinnert. Quasi ein Sportgerät am Nachthimmel. Nun stand mittlerweile das Sternbild großer Bär so am Himmel, dass die beiden Galaxien M82 (Zigarre) und M81 (Bodes) gut zu beobachten waren. Leider war aufgrund der immer mehr abnehmenden Transparenz des Himmels das trennende Staubband in der Mitte von M82 nur zu erahnen. Ich habe mich trotzdem über den Anblick der beiden Galaxien gefreut, da ich diese schon lange nicht mehr beobachtet hatte.
Beobachten was der Himmel noch zulässt
Da der Himmel wie schon erwähnt leider immer schlechter wurde, waren nur noch das Beobachten von offenen Sternhaufen möglich und sinnvoll. Angefangen habe ich hier mit NGC457 dem Eulenhaufen und M103 im Sternbild Kassiopeia. Im Anschluss schwenkte ich dann auf die Plejaden M45. In den Plejaden habe ich dann natürlich auch noch die Sternenkette Allys Zopf beobachtet. Danach habe ich NGC404 (Mirachs Geist) im Sternbild Andromeda beobachtet. Den Abschluss der Beobachtungsnacht bildeten dann die beiden Sternhaufen M36 und M37 im Sternbild Fuhrmann sowie Melotte25, die Hyaden im Sternbild Stier. Da es nun mittlerweile einer regelrechten Wasserschlacht glich haben wir kurz nach 2 Uhr beide Teleskop abgebaut und sind wieder nach Berlin zurückgefahren.
Samstag, Besuch des 10. WHAT (WestHavelländer AstroTreff) in Gülpe
Am Samstag sind wir dann nach einer kurzen Nacht am Nachmittag erneut in Richtung Sternenpark aufgebrochen. Diesmal war das Ziel der Sportplatz in Gülpe auf dem dieses Jahr der 10.WestHavelländer AstroTreff stattgefunden hat. Wir waren mit unserer Reservierung für einen Stellplatz dieses Jahr leider etwas zu spät, so dass wir nur noch einen Reserveplatz buchen konnten. Diese wären bei entsprechend niedrigen Coronazahlen vergeben worden. Leider war uns dies nicht gegönnt und wir konnten so nur als Besucher am WHAT teilnehmen. Am Sportplatz angekommen haben wir erst mal Halt beim Metzgerstand gemacht bei dem es allerlei leckere Sachen zu essen gab. Gut gestärkt stürzten wir uns dann auf den Sportplatz zu den ganzen anderen Sternfreunden.
Hier haben wir schnell die ersten Unterhaltungen begonnen und uns rege mit anderen Hobbyastronomen ausgetauscht. Denis konnte sich einige Tipps für die Optimierung seines Teleskopes holen und ich habe mir die elektrische Steuerung und Fangspiegelheizung bei einem Dobson Nutzer angesehen und erklären lassen. Begeistert hat mich vor allem auch ein Astro- Beobachtungsstuhl in einer hohen Bauweise mit dem man auch bequem am Dobson im Zenit beobachten kann.
Zwischendurch haben wir uns dann noch einen Vortrag zum Thema Mond und Planetenfotografie angeschaut. Dieser war uns aber zu theoretisch so dass wir nach ca. 20 Minuten wieder auf den Sportplatz zurückgekehrt sind. Wir hatten uns hier etwas mehr Praxistipps gewünscht. Im Anschluss haben wir uns noch ein wenig in die tollen Liegestühle vor dem Vortragszelt gelegt und auf die Dämmerung gewartet. Da der Himmel aber leider zunehmend bewölkter wurde sind wir dann doch wieder zurück nach Berlin gefahren.
Für nächstes Jahr werden wir uns aber definitiv früher um einen Standplatz bemühen. Die Teleskoptreffen sind immer unheimlich schön. Man lernt dort tolle Menschen kennen und kann sich enorm viele Tipps holen und sich auch mal andere Teleskope anschauen.
Hier nochmal der Link zu weiteren Infos zum WestHavelländer AstroTreff: WHAT