Sternenpark Westhavelland 03./04.09.2021

Schon seit fast zwei Jahren planen Denis und ich einen gemeinsamen Beobachtungabend im Sternenpark Westhavelland. Zu erst kam Corona dazwischen, dann immer wieder schlechtes Wetter. Am ersten September Wochenende hat es dann nun endlich geklappt. Am Freitag morgen habe ich dann also meine Ausrüstung ins Auto gepackt und habe mich auf den Weg zu Denis nach Berlin gemacht.  Aufgrund etlicher Baustellen bin ich dann gegen halb fünf endlich in Berlin angekommen.

Aufbruch zum Beobachtungsort

Gegen acht Uhr am Abend haben wir dann noch die Ausrüstung von Denis in sein Auto gepackt und sind in Richtung Sternenpark aufgebrochen. Dort gibt es ja einige Beobachtungplätze an denen es gute Bedingungen gibt. Denis hatte natürlich im Vorfeld schon einige ausprobiert und seine Empfehlung fiel auf den Standort südlich von Joachimshof. Dort angekommen war schnell klar warum er sich für diesen Ort entschieden hat. Er ist mit dem Auto gut zu erreichen, es gibt ausreichend betonierte bzw. asphaltierte Stellflächen für die Teleskope und es fahren dort keine Autos vorbei. Der Platz bietet außerdem eine gute Rundumsicht und da keine Gewässer in der Nähe sind, ist dort auch nicht mit starker Nebelbildung zu rechnen. Wir waren bei dieser klaren Nacht natürlich nicht alleine. Außer uns waren noch einige andere Sternfreunde dort zum Beobachten. 

Beobachtungsbeginn mit den Lieblingsobjekten

Das erste Objekt des Abends war dann wieder einmal der Kugelsternhaufen M13 im Sternbild Herkules welcher wie immer sehr beeindruckend war. Auch im Teleskop von Denis, ein 8 Zoll Celestron NexStar, war M13 ein wunderschöner Anblick. Das nächste Objekt war dann der planetarische Nebel M57 im Sternbild Leier. Auch dieser bot in beiden Teleskopen einen tollen Anblick. Da die beiden Planeten Jupiter und Saturn nun auf einer guten Beobachtungshöhe standen haben wir als nächstes die beiden beobachtet. Bei Jupiter waren die Wolkenbänder richtig gut zu erkennen und bei Saturn blitzte zwischendurch auch immer mal die Cassini-Teilung auf.

Fernglasbeobachtungen

Ich hatte diesmal nicht nur mein 16 Zoll Dobson dabei sondern auch mit Großfernglas und wollte dies endlich auch mal testen. Angefangen habe ich hier mit unserer Nachbargalaxie M31. Die Galaxie war gut im Fernglas zu erkennen. Danach habe ich mir dann noch die Kugelsternhaufen M13 und M15 im Fernglas angeschaut. Hier war natürlich eine Auflösung nicht möglich, aber sie waren dennoch gut zu sehen.

Noch mehr Kugelsternhaufen

Nach dem erfolgreichen Test meines Fernglases habe ich dann wieder mit dem 16er beobachtet. Die nächsten Objekte waren NGC6229, ein weiterer Kugelsternhaufen im Sternbild Herkules. Unter dem tollen Himmel vom Sternenpark war dieser kleine Kugelsternhaufen gut zu erkennen.  Danach habe ich dann noch einen weiteren Kugelsternhaufen im Herkules beobachtet. Hierbei handelte es ich um M92.  

Überreste einer Supernova

Als nächstes haben wir dann den Cirrusnebel NGC6992 und NGC6960 beobachtet. Der Sturmvogel hat sich ebenso wie die Knochenhand deutlich vom Himmel abgehoben. Im Anschluss gab es dann nochmal die Andromedagalaxie M31 und auch M32 im 16 Zoll anstatt im Fernglas. Mittlerweile wurde die Transparenz des Himmels leider immer schlechter und die Luft auch immer feuchter. Der Telrad ist immer öfter angelaufen, so dass ich ihn immer erst trocken wischen musste. Und auch die Zubehörkoffer musste ich nun schließen um die darin enthaltenden Teile vor der Feuchtigkeit zu schützen. Dennoch haben wir die Beobachtung mit NGC891, einer weiteren Galaxie, fortgesetzt. Danach gab es nochmal den Kugelsternhaufen M15 im Sternbild Pegasus. 

Sportgerät am Himmel 

Das nächste Objekt war dann der Hantelnebel M27 im Sternbild Fuchs. Hierbei handelt es sich um einen planetarischen Nebel der mit seiner Form stark an eine Hantel erinnert. Quasi ein Sportgerät am Nachthimmel. Nun stand mittlerweile das Sternbild großer Bär so am Himmel, dass die beiden Galaxien M82 (Zigarre) und M81 (Bodes) gut zu beobachten waren. Leider war aufgrund der immer mehr abnehmenden Transparenz des Himmels das trennende Staubband in der Mitte von M82 nur zu erahnen. Ich habe mich trotzdem über den Anblick der beiden Galaxien gefreut, da ich diese schon lange nicht mehr beobachtet hatte.

Beobachten was der Himmel noch zulässt

Da der Himmel wie schon erwähnt leider immer schlechter wurde, waren nur noch das Beobachten von offenen Sternhaufen möglich und sinnvoll. Angefangen habe ich hier mit NGC457 dem Eulenhaufen und  M103 im Sternbild Kassiopeia. Im Anschluss schwenkte ich dann auf die Plejaden M45. In den Plejaden habe ich dann natürlich auch noch die Sternenkette Allys Zopf beobachtet. Danach habe ich NGC404 (Mirachs Geist) im Sternbild Andromeda beobachtet. Den Abschluss der Beobachtungsnacht bildeten dann die beiden Sternhaufen M36 und M37 im Sternbild Fuhrmann sowie Melotte25, die Hyaden im Sternbild Stier. Da es nun mittlerweile einer regelrechten Wasserschlacht glich haben wir kurz nach 2 Uhr beide Teleskop abgebaut und sind wieder nach Berlin zurückgefahren.

Samstag, Besuch des 10. WHAT (WestHavelländer AstroTreff) in Gülpe

Am Samstag sind wir dann nach einer kurzen Nacht am Nachmittag erneut in Richtung Sternenpark aufgebrochen. Diesmal war das Ziel der Sportplatz in Gülpe auf dem dieses Jahr der 10.WestHavelländer AstroTreff stattgefunden hat. Wir waren mit unserer Reservierung für einen Stellplatz dieses Jahr leider etwas zu spät, so dass wir nur noch einen Reserveplatz buchen konnten. Diese wären bei entsprechend niedrigen Coronazahlen vergeben worden. Leider war uns dies nicht gegönnt und wir konnten so nur als Besucher am WHAT teilnehmen. Am Sportplatz angekommen haben wir erst mal Halt beim Metzgerstand gemacht bei dem es allerlei leckere Sachen zu essen gab. Gut gestärkt stürzten wir uns dann auf den Sportplatz zu den ganzen anderen Sternfreunden. 

Hier haben wir schnell die ersten Unterhaltungen begonnen und uns rege mit anderen Hobbyastronomen ausgetauscht. Denis konnte sich einige Tipps für die Optimierung seines Teleskopes holen und ich habe mir die elektrische Steuerung und Fangspiegelheizung bei einem Dobson Nutzer angesehen und erklären lassen. Begeistert hat mich vor allem auch ein Astro- Beobachtungsstuhl in einer hohen Bauweise mit dem man auch bequem am Dobson im Zenit beobachten kann. 

Zwischendurch haben wir uns dann noch einen Vortrag zum Thema Mond und Planetenfotografie angeschaut. Dieser war uns aber zu theoretisch so dass wir nach ca. 20 Minuten wieder auf den Sportplatz zurückgekehrt sind. Wir hatten uns hier etwas mehr Praxistipps gewünscht. Im Anschluss haben wir uns noch ein wenig in die tollen Liegestühle vor dem Vortragszelt gelegt und auf die Dämmerung gewartet. Da der Himmel aber leider zunehmend bewölkter wurde sind wir dann doch wieder zurück nach Berlin gefahren. 

Für nächstes Jahr werden wir uns aber definitiv früher um einen Standplatz bemühen. Die Teleskoptreffen sind immer unheimlich schön. Man lernt dort tolle Menschen kennen und kann sich enorm viele Tipps holen und sich auch mal andere Teleskope anschauen.  

Hier nochmal der Link zu weiteren Infos zum WestHavelländer AstroTreff: WHAT




Vogelsberg am 14.08.2021

Dieses Jahr ist kein einfaches für alle Hobbyastronomen da draußen. Die ständige Bewölkung und das durchwachsene Wetter drücken nicht nur aufs Gemüt wenn es Tag ist, sondern verhindern auch die Beobachtungsabende. Wie oft habe ich hier auf meinem Blog schon geschrieben, dass ich lange warten musste ehe ich wieder zum Beobachten rausfahren durfte, aber dieses Jahr schlägt alles. Wer meinen Blog regelmäßig verfolgt weiß, das ich das letzte Mal in diesem Jahr im Februar unterwegs war. Das entspricht einem halben Jahr in dem es nicht möglich war dem schönsten Hobby der Welt nachzugehen. Um so glücklicher bin ich nun, dass es am vergangenen Wochenende endlich wieder gepasst hat. Nach kurzer Rücksprache in unserer Astrogruppe Offenbach stand fest, dass ich mich auf jeden Fall dort oben mit Andi treffen würde und ein paar weitere aus unserer Gruppe wollten evtl. noch dazu stoßen.

Um halb acht habe ich mich dann also in mein Auto gesetzt und bin, in voller Vorfreude auf die Nacht, in Richtung Vogelsberg aufgebrochen. Leider musste diese dann unterwegs etwas Unmut über die ganzen Umleitungen weichen, die mich locker 20 Minuten mehr Fahrzeit gekostet haben. Ziemlich genervt von diesen Umleitungen kam ich dann am Zielort an und traute meinen Augen kaum. Der ganze Platz stand voll mit Wohnmobilen und ich hatte schon die Befürchtung, dass hier in der Nacht nicht mit der sonst üblichen Ruhe und Dunkelheit zu rechen sei. Beim Aufbauen stellte sich jedoch heraus, dass alle Leute dort oben sehr am Thema Sternenhimmel interessiert waren.  Somit blieb die befürchtete Beleuchtung in der Nacht aus und wir haben unseren interessierten Zuhörern einiges an unserem Nachthimmel zeigen und erklären können. 

Die ersten Beobachtungen des Abends

Nach dem fertigen Aufbau begann ich meine Beobachtungen zunächst mit dem Mond, da dieser noch zu sehen war und auch immer einen Besuch wert ist. Hier zeigte sich schon das gute Seeing an diesem Abend. Es war so gut wie kein Flimmern an den Kratern zu erkennen. Selbst bei hoher Vergrößerung blieb das Bild im Okular gestochen scharf. Im Anschluss an den Mond war Saturn an der Reihe. Die Ringteilung war leider noch nicht zu erkennen, da er noch etwas zu tief am Horizont stand. Dafür sollte diese dann im späteren Verlauf nochmal deutlich zu sehen sein. Es war zwar noch recht hell, aber das Sternbild Leier war nun bereits schon schwach zu erkennen. Also war das nächste Objekt dann logischerweise der Ringnebel M57. Aufgrund der noch fehlenden Dunkelheit zeichnete er sich noch nicht so deutlich vom Hintergrund ab, aber es war nach dieser langen Pause trotzdem wunderschön ihn wieder mal zu sehen. 

Nun zogen zu unserem Entsetzen doch aber tatsächlich einige Wolken über den Himmel. Ein Blick in den Horizont zeigte aber zum Glück, dass nach dieser kurzen Wolkendecke nur noch freier und klarer Himmel zu erwarten war. Zwischen den Wolkenlücken ergab sich dann die Möglichkeit den Herkuleshaufen M13 im gleichnamigen Sternbild aufzusuchen. Aber auch M13 hatte aufgrund des immer noch durch das Mondlicht aufgehellten Himmels noch nicht seine ganze Pracht zu bieten. Im Anschluss an M13 habe ich dann den nächsten Planeten ins Visier genommen. Jupiter stand nun etwas höher als noch zu Beginn des Abends. Die Wolkenbänder auf der Oberfläche waren gut zu sehen. 

Wolkenfrei und immer dunkler

Nach dem Jupiter schwenkte ich mein Dobson in Richtung Sternbild Kassiopeia. Hier gab es dann den Eulenhaufen NGC457 und den offenen Sternhaufen M103 zu sehen.  Die Eule war diesmal im Okular vollkommen aufrecht stehend zu sehen. Dies machte auch das Erkennen der Eule für unsere interessierten Gäste recht einfach. Im Anschluss habe ich dann den Hantelnebel M27 im Sternbild Fuchs aufgesucht. Der Himmel wurde dank des nun immer weiter untergehenden Mondes immer dunkler und somit war auch der Hantelnebel mittlerweile schon gut zu erkennen. Vom Sternbild Fuchs ist es nur ein kleiner Schwenk zum Sternbild Schwan so dass ich mir hier dann noch den Cirrusnebel NGC6960 angeschaut habe.  

Als nächstes waren die beiden Doppelsterne Albireo im Schwan und Mizar im Sternbild Großer Bär an der Reihe. Im Anschluss folgte noch der immer in sattem rot leuchtende Granatstern μ Cephei im Sternbild Kepheus. Da der Himmel inzwischen recht dunkel war habe ich nun zwei Galaxien im Großen Bär aufgesucht. Zum einen die Whirlpoolgalaxie M51 und dann noch die Feuerradgalaxie M101. M51 war schon ganz gut zu sehen, aber nicht so detailreich wie im Frühjahr. Auch bei M101 blieben Details doch recht verborgen in dieser Nacht. 

Mit dem nun richtig dunklen Himmel war klar, dass ich auch M13 im Herkules einen weiteren Besuch abstatten musste. Jetzt erstrahlte er wieder in der gewohnten Pracht und verzauberte mich wie eigentlich fast immer wenn ich ihn beobachte. Nach M13 habe ich mir dann noch den Kugelsternhaufen M92 und NGC6229 angeschaut. Auch diese beiden waren prächtig zu sehen. Ich würde sogar sagen, dass ich NGC6229 bisher noch nie so gut betrachten konnte. Er war bei meinen bisherigen Beobachtungen doch immer etwas nebulös geblieben. 

Blinkender Nebel, Dreiecksgalaxie und ein nicht gefundenes Objekt

Das nächste Objekt ist für mich, trotz mittlerweile mehrfacher Beobachtung, nicht immer gleich auf Anhieb zu finden. Es handelt sich hierbei um den planetarischen Nebel NGC6826 mit dem Beinamen Blinking Nebular im Sternbild Schwan. Durch seine Eigenschaft nur sichtbar zu werden, wenn man den Zentralstern nicht direkt anschaut ist er nicht immer auf Anhieb zu finden. Für mich auch immer ein tolles und faszinierendes Objekt. 

Im Anschluss an den Blinking Nebular machte ich Halt im Sternbild Dreieck um die Dreicksgalaxie M33 aufzusuchen. Obwohl ich bisher visuell doch immer leicht enttäuscht wurde von dieser Galaxie schaue ich sie mir immer wieder an. Vielleicht habe ich irgendwann die eine Nacht in der sich mir dann die Details dieser eigentlich schönen Galaxie offenbaren.  Danach machte ich einen kurzen Zwischenstopp bei unserer Nachbargalaxie M31 um im Anschluss nach rechts in Richtung  Pegasus zu schwenken. Hier beobachtete ich den Kugelsternhaufen M15. 

Im Sternbild Pegasus versuchte ich mich nun an dem planetarischen Nebel PK-104-29.1 oder auch Jones 1. Mit Hilfe meines optischen Suchers und laut der entsprechenden Sternenkarte war ich auf jeden Fall an der richtigen Stelle. Leider konnte ich Ihn nicht sehen. Ich hatte mich aber auch im Vorfeld nicht informiert was ich zu erwarten habe. Das macht es oft schwieriger. Es wird aber auf jeden Fall einen weiteren Versuch geben.

Mein nächstes Objekt in dieser Nacht war dann der kleine Hantelnebel M76 im Sternbild Perseus. Danach habe ich mir dann im Sternbild Giraffe Kembles Kaskade und den an deren Ende stehenden offenen Sternhaufen NGC1502 angesehen. 

8000 Jahre alt und wunderschön

Mittlerweile stand der Schwan weit oben am Zenit so dass ich mir hier nochmals den Cirrusnebel angeschaut habe. Die feinen Strukturen haben sich nun wesentlich deutlicher vom Himmel abgehoben als zu meiner anfänglichen Beobachtung. Dieser Überreste einer Supernova vor ca. 8000 Jahren sind definitiv immer einen Besuch wert. Nicht ganz so spektakulär aber trotzdem schön anzusehen ist der Kleiderbügelhaufen Cr399 im Sternbild Fuchs. Diesen sehe ich am besten in meinem optischen Sucher. Nicht weit davon entfernt im Sternbild Pfeil habe ich dann noch den Kugelsternhaufen M71 beobachtet.

Im Osten tauchte nun das Sternbild Stier auf und mit ihm natürlich auch die Plejaden. Diese dürfen in einer Beobachtungsnacht natürlich nicht fehlen. Also habe ich mir diese natürlich auch angeschaut. Danach schwenkte ich nochmals in die andere Richtung um und habe im Sternbild Leier den offenen Sternhaufen Stephenson 1 beobachtet. Nun wollte ich im Sternbild Perseus den planetarischen Nebel IC2003 beobachten. Laut meiner Sternenkarten eigentlich ein einfach zu findendes Objekt. Leider habe ich auch diesen nicht sehen können. Ich muss wohl auch bei diesem planetarischen Nebel zunächst einmal nachschauen was ich zu erwarten habe.

Zum Abschluss eine Rose am Himmel

Mein nächstes Objekt war dann der offene Sternhaufen NGC7789 oder auch Carolines Rose genannt. Seinen Namen verdankt dieser tolle Sternhaufen seinem visuellen Aussehen. Er ähnelt einem Muster aus Rosenblättern.  Der Sternhaufen befindet sich im Sternbild Kassiopeia. Hier habe ich mir dann auch noch die Sternhaufen NGC129, NGC654 und NGC663 angeschaut. 

Zum Abschluss des Abends gab es dann nochmal Jupiter. Durch seinen hohen Stand am Himmel war er nun noch viel besser zu sehen als bei der ersten Beobachtung in dieser Nacht. 

Gegen vier Uhr am Morgen haben wir dann beider unsere Ausrüstung abgebaut und sind die Heimreise angetreten. Es war eine wirklich tolle Beobachtungsnacht und wir haben erneut einige nette Menschen kennengelernt. Nun hoffe ich, dass die nächste Nacht nicht wieder sechs Monate auf sich warten lässt.

 




Partielle Sonnenfinsternis 10.06.2021

Am 10.06.2021 gab es nach langer Zeit mal wieder eine partielle Sonnenfinsternis von Deutschland aus zu sehen, da ist es ja klar, dass man ein solches Ereignis nicht verpassen darf. Ich habe mir also im Vorfeld bereits Urlaub genommen um das Spektakel am Teleskop verfolgen zu können. Nachdem es 2019 mit dem Merkurtransit und dem Wetter nicht gepasst hat sollte ich dieses Mal mehr Glück haben. Der Tag begann schon sehr sonnig und mir blauem Himmel. Um 11 Uhr habe ich dann meine Ausrüstung vor dem Haus aufgebaut und mein Teleskop bereits auf die Sonne ausgerichtet. Leider waren heute keine Sonnenflecken zu sehen, aber das Hauptereignis war ja auch ein anderes. 

Um 11:25 war dann das erste Stück der Sonne bereits vom Mond verdeckt. Ich hatte mir mittlerweile meine Frostschutzfolie vom Auto über Teleskop und Kopf gelegt um die Hitze ein wenig abzuhalten und Streulicht im Okular zu vermeiden. Um andere noch an der Sonnenfinsternis teilhaben zu lassen habe ich dann noch einen Facebook Livestream gestartet. Mit meinem neuen Smartphoneadapter am Teleskop ist ein vernünftige Bild am Smartphone ja kein Problem mehr. Der Höhepunkt der Sonnenfinsternis war dann gegen 12:26 Uhr. Hier wurden nun 11,3 % der Sonnenoberfläche vom Mond bedeckt. Das klingt nicht sehr viel ist aber trotzdem beeindruckend wenn man es am Teleskop verfolgt. Ich wechselte nun immer mal zwischen Livestream in Facebook und Kameramodus um Fotos für mich aufzunehmen. Gegen 13:26 Uhr war dann das Ende der diesjährigen partiellen Sonnenfinsternis erreicht. Gerade rechtzeitig, denn es machte sich nun eine große Wolke auf dem Weg die Sonne zu verdecken. 

Da mein Sohn ja zu dieser Zeit in der Schule war, aber auch gerne mitbeobachtet hätte, habe ich ihm eine Brille zur Beobachtung mitgegeben und gesagt er kann ja mal fragen ob er zwischendurch kurz schauen darf. Er hatte Glück und sie hatten zum Zeitpunkt der Sonnenfinsternis nur Vertretungsunterricht. Der Lehrer erlaubte ihm die Beobachtung und so konnte er ebenfalls die Sonnenfinsternis beobachten. Er hat dann sogar seine Beobachtungen in einer Skizze festgehalten. 

Außer wie gewohnt auf meinem Blog wird es in den nächsten Tagen auch noch einen kurzen Videobeitrag von Denis und mir auf unserem Youtubekanal "Visum ad Astra" geben. Denis berichtet dann auch von der Sonnenfinsternis aus Berlin. Wie immer freuen wir uns wenn wir einen Daumen nach oben oder zusätzliche Abonnenten  bekommen. 

Ebenfalls fleißig an diesem ereignisreichen Tag waren natürlich die ganzen Astrofreunde aus dem Verein. Den Bericht dazu gibt es auf der Vereinsseite von "AG-Orion

Hier nun noch eine Zusammenstellung meiner besten Fotos:




4 Jahre DeepSky Beobachtung

Am 24.05.2017 war ich mit meinem Sohn und unserem neu erworbenen Teleskop (ein 8 Zoll Dobson) erstmals auf dem internationalen Teleskoptreffen in Gedern im Vogelsberg. Hier konnten wir unsere ersten beiden DeepSky Objekte beobachten. Es handelte sich dabei um den Kugelsternhaufen M13 und den planetarischen Nebel M57. Wir waren beide total begeistert und ab diesem Tag sollten noch ganz viele Beobachtungen von weiteren DeepSky Beobachtungen folgen.

Nach vier Jahren ist es nun an der Zeit ein weiteres Zwischenfazit zu ziehen und zu schauen was man denn schon so alles gesehen hat. Ich hatte bereits im April 2019 das erste Mal eine Übersicht erstellt welche Objekte ich bis dahin alles beobachtet hatte (hier nachzulesen). Zum damaligen Zeitpunkt waren es 54 DeepSky Objekte. Heute sind es genau 162 DeepSky Objekte die ich schon beobachten konnte. Da mein Sohn leider nicht immer dabei sein kann hat er nicht alle dieser Objekte mit erleben können. Wir versuchen aber jede Möglichkeit zu nutzen.

Hier nun noch eine Übersicht über die Aufteilung der Objektarten die auf dieser Liste zu finden sind. Ich komme auf die Beobachtung von 78 Galaxien, 2 Doppelsterne, 1 veränderlicher Stern, 13 Emissions- / Gasnebel, 31 offene Sternhaufen, 2 Sternketten, 22 Kugelsternhaufen und 13 planetarische Nebel. Die Galaxie NGC 2832 im Sternbild Luchs ist das weit entfernteste Objekt auf meiner Liste. Die Galaxie ist 309 Millionen Lichtjahre von unserer Galaxie entfernt.

Hier noch die Liste als PDF zum Download.

Beobachtungsliste-Astroblog-of

 

 




Vogelsberg am 13.02.2021

Als Hobbyastronom ist man ja Kummer mit dem Wetter gewöhnt, aber diese Durststrecke war diesmal wirklich grenzwertig lang. Seit November keine wirklich richtige Gelegenheit bei klarem Himmel Sternenlicht zu tanken. Hinzu kommt noch, dass ich mir Anfang Dezember eine EQ-Plattform für mein großes Dobson gekauft hatte und diese gerne testen wollte. Am 13.02.2021 zeigte das Wetter dann endlich etwas Nachsicht und bot eine klare und knackig kalte Beobachtungsnacht an. Da gab es natürlich nicht viel zu überlegen - nur viel anzuziehen bei -11 Grad. Ebenfalls so verrückt war dann noch der Andreas aus unsere Offenbacher Astrogruppe. 

So gegen 18 Uhr traf ich dann am Beobachtungsort ein. Es lag richtig viel Schnee, so dass ich mich mit meinem Auto diesmal nicht so weit auf den Parkplatze traute und gleich am Anfang stehen geblieben bin um dort auch vor dem Auto direkt aufzubauen. Mein erstes Objekt des Abends war die sehr schmale Mondsichel. Ich kann gar nicht in Worte fassen wie sehr ich mich über den Anblick im Okular gefreut habe. Kurz darauf traf dann auch Andreas ein und wir haben seine Ausrüstung zum Platz getragen. Während er dann in Ruhe aufgebaut hat, habe ich mich einigen offenen Sternhaufen und dem Orionnebel gewidmet.

Da zu Beginn des Abends die Transparenz des Himmels noch nicht so gut war, blieb der Orionnebel noch etwas hinter dem gewohnten Anblick zurück. Der offene Sternhaufen NGC2169 im Sternbild Orion war aber trotz der Umstände natürlich gut zu sehen. Ich hatte diesen Sternhaufen vorher noch nie beobachtet. Im Nachhinein sehr schade wie ich finde. Es ist eine eigentlich unverwechselbare Anordnung. Ein Trapez an Sternen und in dem Trapez einige dreieckige Anordnungen von Teilen der Sterne.  Ein sehr schöner Sternhaufen.   

Der nächste Sternhaufen auf meiner Liste für den heutigen Abend war der Weihnachtsbaumhaufen NGC2264 im Sternbild Einhorn. Diesen hatte ich zuvor schon einige Male beobachtet. Auch ein absolut sehenswerter Sternhaufen der an die Form eines Weihnachtsbaumes erinnert. Dank meiner EQ-Plattform konnte ich die Objekte auch wesentlich länger in Ruhe beobachten ohne ständig manuell nachzuführen.

Eigentlich wollte ich mich noch weiter im Sternbild Einhorn aufhalten und meine Liste abarbeiten, aber durch den tiefen Stand und dem noch nicht ganz so optimalen Himmel musste ich zunächst ausweichen. Also schaute ich mir zwischendurch die beiden Galaxien M81 und M82 im Sternbild großer Bär an. Beide wie immer ein sehr schöner Anblick. Wobei in der Zigarre bei hoher Vergrößerung heute das Staubband in der Mitte nicht so gut zu erkennen war. Also ein erneuter Wechsel in die andere Richtung zum Fuhrmann um dort wieder ein paar Sternhaufen (M36, M37 und M38) zu beobachten. 

So langsam forderten die wirklich tiefen Temperaturen ihren Tribut und ich musste meine Hände trotz Handschuhe immer wieder in die Jackentaschen stecken. Ansonsten war es mir aber überhaupt nicht kalt. Mit der richtigen Kleidung sind solche Temperaturen eben doch auch ganz gut auszuhalten. Nicht das richtige bei solchen Bedingungen sind übrigens Bleistifte die außen weiß sind. Die findet man nämlich im Schnee nicht mehr wenn sie mal runterfallen. 

Nach diesem kurzen Ausflug gab es dann noch einen Abstecher zum Sternbild Stier. Hier habe ich den offenen Sternhaufen Mel25 und den Krabbennebel M1 beobachtet. Ich weiß gar nicht warum ich beim Krabbennebel die ersten Male solche Schwierigkeiten hatte ihn zu finden. Mittlerweile gelingt das ziemlich einfach und gut. 

Der Himmel wurde nun immer transparenter und das Sternbild Einhorn und der Orion standen nun auch schon um einiges höher als zu Beginn des Abends. Ich konnte also meine Liste weiter abarbeiten. Das nächste Objekt war nun der offene Sternhaufen NGC2301. Diesen hatte ich zuvor auch noch nie beobachtet. NGC2301 ist in der Mitte etwas dichter und hat an den Rändern noch zwei Sternketten. Die nächsten beiden Objekte waren ebenfalls wieder offene Sternhaufen. M48 im Sternbild Wasserschlange und M50 im Sternbild Einhorn. Beide haben keine auffallende geometrische Anordnungen. 

Da meine Finger nun nicht mehr gewillt waren sich selbst in meiner Jackentasche zu erwärmen und außerdem mein Telradsucher zugefroren war entschied ich mich nochmal zum Abschluss Halt beim Orionnebel zu machen. Eine gute Entscheidung denn er war nun so prächtig zu sehen wie schon lange nicht mehr. Die Strukturen des Nebels haben sich deutlich abgezeichnet und die Trapezsterne im inneren funkelten wie ausgestanzt mitten im Nebel. Ein wunderbarer Anblick. Trotz der nun richtig tollen Bedingungen am Himmel musste ich aufgrund der Umstände abbauen und die Heimreise antreten. Es war aber trotz allem ein toller Beobachtungabend und ich freue mich schon auf das nächste mal. 

 




Wasserkuppe am 07.11.2020

Milchstraße auf der Wasserkuppe

Wie so oft wenn der Mond eigentlich die nächtliche Dunkelheit stört war auch an diesem Tag wieder klarer Himmel vorausgesagt. Da es aber ein ausreichend großes Zeitfenster bis zum Mondaufgang gab sollte es dieses mal auf die Wasserkuppe gehen. Bisher war ich dort noch nicht für eine Beobachtungsnacht. Ich konnte es kaum erwarten und wollte, da das Wetter auch so schön war, noch ein wenige die Wasserkuppe bei Tageslicht genießen. Außerdem konnte ich mich so gut mit den Örtlichkeiten im Hellen vertraut machen. Kurz vor der Dämmerung trafen dann noch Andreas, Mona und Jan ein. Gemeinsam sind wir dann vom Parkplatz aus bis nach oben gefahren und haben dort unsere Ausrüstung aufgebaut.

Die Beobachtungsnacht habe ich heute dann mal nicht mit M13 begonnen sondern mit einigen Objekten im Sternbild Kassiopeia. Die ersten Objekte waren hier M52 (ein offener Sternhaufen), NGC7789 auch Carolines Rose genannt und natürlich NGC457 (der Eulenhaufen) sowie M101 ein weiterer offener Sternhaufen. Bei Carolines Rose haben sich die Strukturen deutlich vom Himmel abgesetzt. Ein wahrer Genuss unter einem solch guten Himmel.

Im Anschluss daran habe ich mir einige Galaxien im Sternbild Großer Bär angeschaut. Die drei Galaxien M51, M81 und M82 zählen ebenfalls zu meinen Lieblingsobjekten die ich mir nicht oft genug anschauen kann. Aufgrund des tiefen Standes waren sie zwar nicht so spektakulär anzuschauen, aber gerade bei der Zigarre M82 hat sich das Staubband in der Mitte der Galaxie deutlich abgezeichnet.

Dobson auf der WasserkuppeDa nun Jupiter und Mars auf einer ganz guten Beobachtungshöhe standen habe ich den beiden auch noch einen Besuch abgestattet. Jupiter war sehr schön zu sehen. Die Wolkenbänder waren gut zu erkennen. Der Mars hat mich im Gegensatz zu meiner Beobachtung im Vogelsberg wieder etwas enttäuscht. Zwar konnte man wieder leichte Strukturen erkennen, aber bei weitem nicht so gut wie dort. 

Nach dem kurzen Ausflug zu den Planeten habe ich mich wieder auf die Deep Sky Beobachtung gestürzt. An der Reihe war nun der Cirrusnebel im Sternbild Schwan. Der Cirrusnebel war unter dem tollen Himmel einfach traumhaft. Die Strukturen haben sich richtig deutlich gezeigt. Es war ein wahrer Genuss mit dem Teleskop den kompletten Komplex abzufahren. Begonnen beim Sturmvogel und dann langsam die Knochenhand entlang und wieder zurück. Herrlich. Nächster Stop war dann der Kugelsternhaufen M13 im Sternbild Herkules. Auch dieser kommt unter dunklem Himmel noch einmal viel besser zu Geltung.

Zwischendurch habe ich auch immer mal wieder die Objekte im direkten Vergleich in meinem kleinen 6 Zoll Newton auf meiner Goto Montierung meines kleinen MAKs beobachtet. Ist natürlich nicht zu vergleichen, aber durch die Nachführung ist es schon ein anderes Beobachten. Es ist doch recht angenehm, wenn man nicht ständig mit der Hand nachführen muss. Vielleicht kaufe ich mir ja mal eine EQ- Plattform für mein 16 Zoll Dobson. 

Als nächstes habe ich mir in beiden Teleskopen M31 angeschaut. Im 16er sind hier natürlich schon die Strukturen der Galaxie zu sehen gewesen. Die guten Bedingungen haben mich dazu veranlasst einen neuen Versuch zu starten den Kugelsternhauen G1 am Rande der Andromedagalaxie zu suchen. Nach ca. 45 Minuten habe ich das leider erfolglos abgebrochen. Im Nachhinein denke ich, dass ich einfach noch zu nah am Kern der Galaxie war und ihn deswegen nicht gefunden habe. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal. 

Nach meinem erfolglosen Versuch mit G1 habe ich mir ein paar leichte Objekte vorgenommen. Als erstes das Doppelsternsystem Algol im Sternbild Perseus und im Anschluss noch den Doppelstern Alamak im Sternbild Andromeda sowie den roten Riesen Mirach welcher sich ebenfalls im Sternbild Andromeda befindet. Bei Mirach habe ich dann natürlich auch noch NGC404 (Mirachs Geist) beobachtet. Hierbei handelt es sich um eine Zwerggalaxie in unmittelbarer Nähe zu dem Doppelsternsystem. Danach habe ich mir noch das Doppelsternsystem Albireo im Sternbild Schwan angeschaut. 

Im Anschluss habe ich dann den Kugelsternhaufen M15 im Sternbild Pegasus beobachtet. Als nächstes habe ich dann das Sternbild Drache aufgesucht um hier die beiden Objekte NGC6543 und NGC6503 zu beobachten. NGC6543, auch als Katzenaugennebel bezeichnet, ist einer der komplexesten planetarischen Nebel. Visuell ist er jedoch auch mal schnell zu übersehen wenn man nicht weiß was einen erwartet. Die ersten Versuche haben mich damals einige Zeit gekostet. NGC6503 ist eine Spiralgalaxie und um einiges einfacher zu finden. 

Die letzten Objekte des Abends waren dann zunächst ein paar offene Sternhaufen. Die beiden Sternhaufen M37 und M36 im Sternbild Fuhrmann und dann natürlich noch die Plejaden im Sternbild Stier. Im Stier habe ich dann noch den Krabbennebel M1 beobachtet. Auch hier zeigten sich erneut die tollen Bedingungen in dieser Nacht und an diesem Ort. 

Der MondDen endgültigen Abschluss bildete dann unser Trabant der Mond. Hier hat sich wieder mein neuer Polarisationfilter bezahlt gemacht. Damit kann ich endlich auch mit meinem 16 Zoll Teleskop den Mond beobachten ohne danach Blind zu sein. Und die Details die sich mir damit offenbarten waren echt wahnsinnig toll. Ich konnte richtig die Steile der Kraterrände sehen und feine Strukturen die ich so noch nicht auf dem Mond gesehen hatte. Echt ein Genuss der leider auf dem Foto, das ich gemacht habe nicht so rüber kommt wie beim Beobachten. Im Anschluss haben wir dann abgebaut und sind wieder nach Hause gefahren. 

Der Himmel in der Rhön ist wirklich eine tolle Erfahrung. Leider ist es auf der Wasserkuppe doch so, dass es offensichtlich viele Menschen nachts dort oben hinzieht. Das wäre ja nicht weiter schlimm, wenn diese nicht bewaffnet mit Weißlicht sämtliche Dunkeladaption der Augen zerstören würden. Das hat schon ziemlich genervt zwischendurch.




Weibersbrunn am 06.11.2020

Heute sollte es einigermaßen klar werden, da aber der Mond die Nacht schon relativ früh aufhellen sollte, habe ich mich entschlossen nicht ganz so weit zu fahren und bin mal wieder nach Weibersbrunn gefahren. Dieses mal jedoch auf eine Lichtung weiter von der Autobahn entfernt. Mit dabei waren heute Mona, Jan und Björn. Dort angekommen ist uns schon ein ziemlich kalter Wind unangenehm aufgefallen, der Himmel jedoch war recht ordentlich und dunkler als an meinem üblichen Platz neben der Autobahn.

Nach dem Aufbauen ging es dann fast schon standardmäßig los mit dem Herkuleshaufen M13. Danach haben wir den Cirrusnebel beobachtet. Durch den zenitnahen Stand des Sternbildes Schwan war dieser sehr gut zu sehen. Ebenfalls im Schwan befindet sich der planetarische Nebel NGC6826 auch Blinking Plantetary genannt. Ein sehr faszinierendes Objekt. Schaut man genau auf den Zentralstern verschwindet der Nebel der den Zentralstern umgibt. Sobald man wieder an dem Zentralstern vorbeischaut taucht der Nebel wieder auf. Dieser Umstand macht es auch nicht immer einfach den planetarischen Nebel leicht zu finden. Im Anschluss haben wir dann noch den Hantelnebel M27 beobachtet. 

Danach waren dann ein paar Kugelsternhaufen an der Reihe. Angefangen mit M15 im Sternbild Pegasus und im Anschluss noch M92 im Herkules. Im Herkules haben wir dann noch den Kugelsternhaufen NGC6229 beobachtet. Anschließend war dann mit dem planetarischen Nebel M57 im Sternbild Leier ein weiteres Standardobjekt an der Reihe. 

Nach den ganzen Sternhaufen waren nun mal ein paar Planeten an der Reihe. Zunächst einmal Jupiter und im Anschluss noch der Mars. Leider war das Seeing zu der Zeit nicht ideal. Der Mars hat somit keine Details preisgegeben. Neptun wäre eigentlich in dieser Nacht ebenfalls möglich gewesen, da dieser aber recht tief am Horizont stand war er leider nicht zu finden.  Bei Uranus war es leider das gleiche Problem. Der Himmel wurde leider auch zunehmend schlechter. 

Nun waren einige Sternhaufen an der Reihe. Zunächst einmal einer meiner Lieblingsternhaufen NGC457. Der Eulenhaufen lohnt sich immer uns ist auch bei schlechteren Bedingungen trotzdem noch sehenswert. Nach dem Eulenhaufen haben wir dann noch den offen Sternhaufen M103 beobachtet. Dieser befindet sich wie der Eulenhaufen auch im Sternbild Kassiopeia. Die nächsten offenen Sternhaufen die wir beobachtet haben befinden sich alle im Sternbild Fuhrmann. Dies waren die Sternhaufen M37, M36 und M38.

Nun wurde der Himmel immer schlechter und auch immer heller, da der Mond sich langsam am Horizont bemerkbar machte. Wir haben dann noch gewartet, bis dieser auf einer beobachtbaren Höhe war um uns diesen nochmal anzuschauen. Im Anschluss haben wir, mittlerweile recht durchgefroren, abgebaut und haben die Heimreise angetreten.

 




Vogelsberg am 18.09.2020

Unfassbar, aber am Wochenende war schon wieder einigermaßen vernünftiges Wetter, so dass einem erneuten Ausflug in den Vogelsberg nichts im Wege stand. Dieses Mal war ich erneut mit Sternfreunden aus Offenbach dort oben verabredet. An diesem Abend sollten wir insgesamt zu viert sein. Andreas, Mara mein Sohn und ich. Erstaunlicherweise habe ich es mal wieder geschafft an diesem Abend noch im Hellen anzukommen und konnte in aller Ruhe aufbauen. 

Gestartet haben wir unseren Beobachtungsabend mit den beiden Planeten Jupiter und Saturn. Beide standen recht hoch am Horizont und waren richtig gut zu erkennen. Das erste DeepSky Objekt war dann NGC457 der Eulenhaufen. Im Anschluss kamen dann zwei weitere Standardobjekte an die Reihe. Natürlich waren das der Herkuleshaufen M13 im Sternbild Herkules und der nicht weit entfernte planetarische Nebel M57 im Sternbild Leier. Beide waren hervorragend zu beobachten und vor allem M13 war wie immer traumhaft schön (wie oft habe ich das eigentlich schon hier geschrieben). Zwischenzeitlich ist dann auch noch Stefan und ein weitere Sternfreund aus der Taunusgruppe eingetroffen. Mit den beiden hatte ich nicht gerechnet, mich aber sehr gefreut sie zu treffen.  

Als nächstes haben wir uns dann versucht die Whirlpoolgalaxie M51 anzuschauen. Aufgrund der horizontnähe, war diese heute jedoch nicht so schön wie sonst. Nach M51 haben wir uns wieder etwas weiter Richtung Zenit orientiert und haben den Hantelnebel M27 beobachtet. Danach haben wir den Cirrusnebel im Sternbild Schwan beobachtet. Auch dieser war heute wieder ein extremer Genuss. Im Anschluss kam dann unsere große Nachbargalaxie M31 an die Reihe.

Anschließend habe ich mich an Stephans Quintett versucht. Leider konnte ich nicht alle Galaxien sehen. Einmal im Sternbild Pegasus unterwegs haben wir dann die Galaxie NGC7479 beobachtet. Danach haben wir den kleinen Hantelnebel M76 im Sternbild Perseus beobachtet. Von dort aus sind wir dann weiter Richtung Zenit und dem Sternbild Kepheus und haben uns den Granatstern μ Cephei  angeschaut. Dieser Granatstern ist auch immer wieder schön anzusehen. Er strahlt in richtig prächtiger rötlichen Farbe. 

Nun waren wieder einige Galaxien an der Reihe. Begonnen haben wir mit NGC891 im Sternbild Andromeda. Die Galaxie 891 gehört zu den größten bekannten Spiralgalaxien. Die nächsten beiden Galaxien waren NGC7339 und NGC7332 sowie NGC7217 im Sternbild Pegasus.

Nach den Galaxien kam meiner Meinung nach das absolute Highlight des Abends an die Reihe. Ich hatte mir vor kurzem einen Polarisationsfilter für meine 2 Zoll Okulare gekauft und wollte diesen heute mal am Mars testen. Nach einigen Startschwierigkeiten bzgl. der richtigen Einstellung war der Anblick einfach genial. Wir konnten Oberflächenstrukturen und die Polkappen erkennen. So hatte ich den Mars bisher noch nie gesehen. Das hat mich auch für meinen Sohn besonders gefreut, da er ja auch ein Marsfan ist. 

Zum Abschluss gab es dann noch die beiden Doppelsterne Albireo und Alamak. Da der Wind immer unangenehmer wurde haben wir dann abgebaut und sind die Heimreise angetreten. Es war wie immer eine toller Beobachtungsabend. 




Vogelsberg am 11.09.2020

Unfassbar, dass es  nun schon wieder vier Monate her ist, dass es eine gute Nacht zum Beobachten gab, der Mond nicht gestört hat und ich auch noch Zeit hatte. Also hieß es am Freitag Auto packen und ab in den Vogelsberg fahren. Mit dabei waren diesmal Mona und Felix von der Astronomie Gruppe Offenbach, die wir im August über Facebook gegründet hatten (Bei Interesse gerne einfach anschreiben). Gegen 19 Uhr sind wir dann gemeinsam aufgebrochen. Bei der Ankunft war es noch hell genug um nicht im Dunkeln aufbauen zu müssen.

Die ersten beiden Objekte waren Jupiter und Saturn welche wir auch einer Familie zeigen konnten die dort oben mit dem Wohnmobil übernachtet haben. Die Begeisterung war natürlich groß - vor allem bei den Kindern. Das nächste Objekt war dann der Kugelsternhaufen M13 im Sternbild Herkules. Auch diesen haben wir unseren Beobachtungsgästen natürlich gezeigt. Danach haben wir uns den Eulenhaufen NGC457 angeschaut. Ich liebe diesen offenen Sternhaufen. 

Da der Schwan nun weit oben am Himmel stand wurde es Zeit dem Cirrusnebel einen Besuch abzustatten. Die beiden Bereiche (Knochenhand und Sturmvogel) waren gut zu erkennen. Die Größe dieses Objektes ist wirklich enorm. Im Anschluss haben wir uns dann den Hantelnebel M27 im Sternbild Fuchs angeschaut. Von dort aus haben wir dann einen Schwenk in Richtung Sternbild Leier gemacht um dort den planetarischen Nebel M57 zu beobachten. Nach dem Ringnebel haben wir dann noch den kleinen Kugelsternhaufen NGC6229 im Sternbild Herkules angeschaut. 

Danach haben wir bei der Whirlpoolgalaxie M51 im Großen Wagen vorbeigeschaut. Diese war zwar schwach zu erkennen, aber aufgrund des tiefen Standes sehr diffus. Weit weniger diffus war dann natürlich unsere Nachbargalaxie M31 im Sternbild Andromeda.  

Im Anschluss an die beiden Galaxien haben wir uns den offenen Sternhaufen Carolines Rose NGC7789 angesehen. Nach dem offenen Sternhaufen haben wir uns dann noch den Granatstern μ Cephei im Sternbild Kepheus und den Doppelstern Mizar im Großen Wagen angeschaut. Als nächstes haben wir uns dann die beiden offenen Sternhaufen H & Chi angeschaut. Nach den Sternhaufen haben wir dann wieder eine Galaxie beobachtet. Die Dreieicksgalaxie M33 im Sternbild Dreieick.

Im Anschluss an die Galaxie haben wir uns einen weiteren Planeten angeschaut. Der Mars stand nun auf einer guten Höhe und war deshalb ganz ordentlich zu beobachten. Leider ist er, genau wie der Mond, in meinem 16 Zöller einfach viel zu hell um Details erkennen zu können. Hier sollte ich mir doch mal einen Polarisationsfilter anschaffen.

Nach dem Mars habe ich dann den Blinking Nebular NGC6826  gesucht. Dieser ist aufgrund seiner Eigenschaft schwer zu finden. Je nachdem wie man in das Okular reinschaut taucht er nämlich auf oder verschwindet. Daher ja auch sein Name. Es handelt sich hierbei um einen planetarischen Nebel im Sternbild Schwan. Nach einigen Minuten ist es mir dann jedoch gelungen und wie konnten dieses seltsame Exemplar ebenfalls beobachten.

Den Abschluss der Beobachtungsnacht bildeten dann ein paar einfache Objekte. Zunächst habe wir den Kugelsternhaufen M15 im Sternbild Pegasus beobachtet. Im Anschluss haben wie uns noch den offenen Sternhaufen Stephenson 1 angeschaut. Es handelt sich hierbei um einen recht offenen und lockeren Sternhaufen im Sternbild Leier. Trotzdem ist er ebenfalls ein sehr schönes Objekt. Danach kamen noch die Plejaden an die Reihe. Diese sind wie immer ein Genuss. Zum Schluss haben wir dann Kembles Kaskade beobachtet. Dies ist eine tolle Sternenkette an deren Ende sich der offene Sternhaufen NGC1502 befindet.

Nun war es an der Zeit abzubauen und den Heimweg anzutreten. Es war mal wieder eine tolle Beobachtungsnacht.




Spessart am 15.05.2020

In diesem Jahr habe ich echt Glück was das Wetter betrifft. Ich konnte am Freitag bereits zum sechsten Mal in diesem Jahr zu einer Beobachtungsnacht aufbrechen. Mein Sohn war diesmal auch wieder mit dabei was mich besonders gefreut hat. Im Vorfeld hatte ich mich bereits mit Marc zum gemeinsamen beobachten im Spessart verabredet. Im Laufe des Tages hat sich Stefan dann noch gemeldet und sich uns angeschlossen.

Inspiriert von einem Artikel in der Zeitschrift "Astronomie das Magazin" hatte ich mir im Vorfeld zwei Kometen zum Beobachten herausgesucht. Außerdem gibt es im Moment in der Galaxie M61 eine Supernova die ich versuchen wollte ebenfalls zu beobachten. Um 19:30 Uhr am Abend sind wir dann mit vollgepacktem Auto Richtung Spessart gefahren.

Kurz bevor es dunkel wurde sind wir dann am Zielort angekommen und ich begann direkt mit dem Aufbau. Nachdem ich alles aufgebaut hatte machte ich noch ein paar Fotos und wartete auf die Dunkelheit. Noch bevor es richtig dunkel wurde konnten mein Sohn und ich jedoch schon die Venus beobachten.

Als nächstes traf dann Stefan ein. Wir hatten uns nun auch schon lange nicht mehr gesehen und haben uns daher auch erst Mal ein bisschen unterhalten während er seine Ausrüstung aufbaute. Er hatte heute sein 6 Zoll Refraktor Linsen Teleskop mit 750mm Brennweite und ein Celestron C6 152/1500mm dabei. Natürlich haben wir uns auch in seinen Teleskopen die Venus angeschaut.

Kurz darauf traf auch Marc mit seiner Frau am Beobachtungsstandort ein. Nach kurzer Begrüßung und einigen Gesprächen fing auch er damit an seine Ausrüstung aufzubauen.

Das erste Deppsky-Objekt des Abends war dann, wie soll es auch anders sein, der Kugelsternhaufen M13 im Sternbild Herkules. Obwohl es immer noch nicht richtig dunkel war, war er trotzdem ein schöner Anblick. Bei unserem nächsten Objekt M57 habe ich dann meinen Sohn das Teleskop einstellen lassen. Mit etwas Hilfe ist es ihm dann auch relativ schnell gelungen. Die nächsten beiden übungs Objekte zum Einstellen des Teleskopes waren dann noch mal M13 und das Leo Triplett M66. Auch diese beiden Objekte konnte er mit ein wenig Unterstützung von mir einstellen.

Im Anschluss daran haben wir uns bei Stefan Ha & Chi angeschaut. Sternhaufen waren in seinen Geräten wunderschön zu sehen. Zurück am 16er haben wir uns als nächstes die Whirlpool Galaxie M51 angeschaut. Wir waren heute sehr deutlich die Strukturen zu erkennen. Da M51 so schön zu sehen war, haben wir uns als nächstes die Feuerradgalaxie M101 angeschaut. Diese war ebenfalls sehr gut zu sehen. Den Abschluss am großen Wagen bildeten dann noch M81 und M82.

Zwischenzeitlich hatte Stefan an seinen Teleskopen den Nordamerikanebel eingestellt. Mit einer kleineren Optik und einer nicht zu starken Vergrößerung ist diese Nebel einfach viel schöner anzusehen als im 16 Zoll. Im Anschluss haben wir uns noch M27 den Hantelnebel bei Stefan angeschaut.

Als nächstes habe ich dann versucht den Kometen Panstarrs C2017 T2 zu finden. Da ich mir im Vorfeld einige Detail Karten ausgedruckt hatte, ist mir das nach einigen Minuten auch gelungen. Zunächst war ich mir unsicher ob ich nicht doch eine Galaxie im Okular habe. Auch Marc und Stefan waren sich nicht wirklich sicher ob es sich bei dem Objekt um den Kometen handelt. (Am nächsten Tag konnte ich zu Hause durch einen Vergleich von Aufnahmen des Kometen die Sichtung des Kometen bestätigen.)

Weiter ging es dann zunächst mit zwei Kugelsternhaufen. Der erste war M53 im Sternbild Haar der Berenike und der andere Kugelsternhaufen war M10 im Sternbild Schlangenträger. Nun wurde es Zeit für den Cirrusnebel im Sternbild Schwan. Auch hier waren an diesem Abend die Strukturen wunderbar zu sehen. Im Anschluss gab es den Kugelsternhaufen M3 im Sternbild Jagdhunde.

Danach haben wir uns bei Stefan den Wildenten Haufen M11 und den Omeganebel M17 angeschaut. Das sind wirklich zwei sehr schöne Objekte. Die nächsten Objekte im großen Dobson waren dann der Eulennebel M97 im Sternbild großer Bär und der Kugelsternhaufen M12 im Sternbild Schlangenträger.

Nun war die Nacht schon recht weit fortgeschritten sodass die Planeten Jupiter und Saturn bereits am Himmel sichtbar waren. Mein kleines Mak hatte ich schon im Vorfeld aufgebaut um die Planeten darin zu beobachten. Also wechselte ich nun das Gerät aber die Planeten standen noch zu tief und flimmerten stark. Daraufhin habe ich mich mit dem 16 Zoll Dobson noch mal im Sternbild Herkules aufgehalten und dort die Kugelsternhaufen M13 M92 und NGC6229 beobachtet.

Da Stefan und Marc bereits zusammenpacken und die Nacht nun ja auch schon fast vorbei war begann ich ebenfalls mein Dobson abzubauen. Im Anschluss konnte ich dann im Mak doch noch die Planeten in ordentlicher Schärfe beobachten. Hierfür konnte ich auch meinen Sohn, dem mittlerweile kalt war und der im Auto gesessen hatte, noch mal begeistern. Danach baute ich auch das Mak ab und wir fuhren nach Hause. Es war wieder mal ein toller Beobachtungsabend mit toller Gesellschaft.